Raja: Palastbau in Indien |
Auf einen Blick: Verlag : Phalanx Games Autor : Wolfgang Kramer und Michael Kiesling Grafik : Franz Vohwinkel Spielanzahl : 2-5 Spieler (optimal 4-5) Alter : ab 12 Jahren Dauer : 90 - 150 min. Erscheinungsjahr : 2004 Spielart: Taktikspiel Auszeichnungen: Spiel der Jahres 2004 Nominierungsliste Deutscher Spielepreis 2004 (Platz 7) Niederländischer Spielepreis 2004 IGA Multiplayer Nominierungsliste 2004 Japanese Best Advanced Game 2004 (Platz 4) Juego del Ano 2021 Empfehlungsliste ZUR HAUPTSEITE |
Anmerkung: Für den englischsprachigen Markt hat Phalanx dieses Spiel unter dem Namen "Maharaja: Palace Building in India" veröffentlicht. |
Das Spielmaterial 1 Spielplan - 5 Architekten - 1 Maharadscha - 5 Geheimscheiben - 35 Paläste - 100 Häuser - 7 Stadtwappen - 7 Personenkarten - 60 Goldmünzen - 7 Aktionschips - 5 Kurzspielregeln - 1 Spielregel |
Die Spieler werden
hier zurückversetzt in die
Blütezeit der indischen Provinz Rajasthan, wo im Mittelalter eine
einmalige
Kultur- und Kunstlandschaft entstand. Die Spieler verkörpern
hierbei Fürsten
die prächtige Bauten errichten. Wer als erster 7 Paläste
errichtet, gewinnt das
Spiel.
Jeder Spieler
erhält 1 Aktionsscheibe, 1
Kurzspielregel, 1 Spielfigur
„Architekt“ auf (wird auf den Startort gestellt), 7 Paläste und 4
Häuser in
seinen Vorrat und 15 Goldmünzen. Die Personenkarten mit den Zahlen
1-6 werden neben
den Spielplan gelegt. Die 7 Stadtwappen werden gemischt und offen auf
der
Wertungsleiste, mit den Zahlen 1-10, ausgelegt. In jeder Stadt kann
jeweils ein
wertvoller Palast im Zentrum der Stadt errichtet werden, auf allen
anderen
Feldern je ein „kleiner“ Palast. Häuser können in einer Stadt
oder in einem
Dorf gebaut werden.
Der jüngste
Spieler fängt nun an: Er
darf ein der
Personenkarten auswählen. Die Personenkarten legen die
Spielerreihenfolge fest
(in der Reihenfolge 1-6) und haben bestimmte Sondereigenschaften: Die 1
(Großfürst) ist bei einem Gleichstand der Tie-Breaker, die 2
(Händler) kriegt
im eigenen Zug immer 1 Goldmünze, die 3 (Priester) erhält die
doppelte
Punktzahl für kleine Paläste, die 4 (Wanderer) zahlt seine
Reisekosten an die
Bank, die 5 (Unternehmer) baut oder versetzt ein Haus kostenlos und die
6
(Baumeister) muss für einen Palast nur 9 Goldmünzen bezahlen.
Nun beginnt der
Spieler mit der niedrigsten Zahl auf seiner Personenkarte 1 Haus auf
ein Dorf
zu setzen, dann folgt der nächste Spieler usw.. Jeder Mitspieler
setzt
insgesamt 4 Häuser in Dörfer ein. Zum Schluss erhält
jeder Spieler noch 6
Häuser aus dem Vorrat.
Danach beginnt die
erste Spielrunde des
eigentlichen
Spiels, wobei jede Spielrunde gleich abläuft: Zuerst wird der
Maharadscha in
die Stadt gesetzt, deren Wappen ganz unten auf der Wertungsleiste
liegt. Danach
wird das Wappen der Stadt ganz nach oben gelegt. Die Stadt in der der
Maharadscha sich befindet wird am Ende der Runde gewertet. In der
zweiten Phase
stellt nun jeder Spieler auf seiner Geheimscheibe die beiden Aktionen
ein, die
er durchführen will; die gleiche Aktion kann auch zwei Mal
gewählt werden (2
Goldmünzen nehmen; 1 Haus für eine Goldmünze in einem
Dorf oder einer Stadt
bauen; 2 Häuser für je 1 Goldmünze bauen, davon 1 in der
Stadt und 1 im Dorf;
in Haus kostenlos von Dorf/Stadt in andere/s Stadt/Dorf versetzen, nur
wenn der
Architekt in der Zielstadt ist; 2 Häuser in den eigenen Vorrat
stellen; 1
Palast für 12 Goldmünzen bauen; 1 Palast für 12
Goldmünzen bauen sowie ein Haus
in Dorf/Stadt für eine Goldmünze; Wertungsreihenfolge durch
Versetzen des
Stadtwappens verändern; Personenkarte mit einem Mitspieler oder
den Karten
neben dem Spielplan vertauschen). Danach führt der Spieler mit der
niedrigsten
Zahl auf seiner Personenkarte seine beiden Aktionen durch, dann der
nächste
Spieler usw.. Eine Sonderaktion, die nicht auf der Geheimscheibe
eingestellt
werden muss, ist das Reisen. Wer reist, kann trotzdem noch seine beiden
gewählten Aktionen durchführen. Der Architekt kann nur zu
Städten reisen, die
über Dörfer mit seiner Position auf dem Spielplan verbunden
sind. Durch Städte
reist er grundsätzlich kostenlos. Auch eigene Dörfer kann er
kostenlos
passieren, wenn er dort mit mindestens einem Haus vertreten ist. Reist
er durch
Dörfer, wo sich Häuser anderer Spieler befinden, muss
für jedes Haus an jeden
Besitzer eine Goldmünze bezahlen. Beim Bauen ist zu beachten, dass
in jedem
Dorf nur 2 Häuser stehen können. In Städten kann immer
nur gebaut werden, wenn
sich dort der eigene Architekt befindet. Das Gleiche gilt, wenn ein
Haus in
eine Stadt versetzt werden soll. Ausgewählte Aktionen müssen
nicht durchgeführt
werden. Alle anderen Spieler erhalten dann aber 2 Goldmünzen von
der Bank.
Sind
alle Spieler an der Reihe gewesen, wird in der Stadt gewertet. Für
seinen
Architekt in der Stadt erhält der Spieler 1 Punkt, für jedes
Haus ebenfalls 1
Punkt sowie für einen kleinen Palast ebenfalls. Für den
Palast in der Mitte
erhält der Spieler 3 Punkte. Danach gibt es für die Punkte
Goldmünzen,
entsprechend der Tabelle und der Spieleranzahl. Bei Gleichstand hat die
Personenkarten mit der niedrigeren Nummer immer Vorrang. Sollte ein
Spieler in
einer gewerteten Stadt als einziger vertreten sein, erhält er 5
Münzen extra.
Danach fängt eine neue Runde an. Das Spiel endet nach der Wertung
in der Runde,
in der sein Spieler entweder seinen 7. Palast errichtet hat oder ein
Stadtwappen auf das Feld 10 gelegt wurde. Es gewinnt der Spieler, der
die
meisten Paläste gebaut hat. Sollten das mehrere Spieler sein,
gewinnt der
Spieler mit den meisten Goldmünzen.
Die Spielanleitung
schlägt noch eine
kürzere Variante vor, bei der die Spieler nur 6 Paläste
erhalten und maximal 6
Runden gespielt werden.
Es gibt aber auch noch zwei Profiversionen. In der ersten Profiversion wird noch die Personenkarte 7 (Yogi) mit ins Spiel gebracht, außerdem die Aktionschips. Wer den Yogi besitzt darf sich seinem Zug einen Aktionschip nehmen und diesen in dieser oder einer späteren Runde einsetzen, um eine zusätzliche Aktion durchzuführen. Dabei dürfen alle Aktionen – außer dem Austauschen einer Personenkarte – durchgeführt werden. Bei weniger als 5 Spielern wird außerdem von den Farben die nicht teilnehmen, jeweils ein kleiner Palast in jede Stadt gesetzt. Außerdem werden in dieser Variante die Personenkarten versteigert, wobei der jüngste Spieler das erste Gebot abgibt und der Spieler mit dem höchsten Gebot (in Goldmünzen) die Personenkarte erhält. Die Versteigerung endet wenn jeder Spieler eine Personenkarte erworben hat. Hat ein Spieler bei der Wertung einer Stadt die Personenkarte, die das Wappen dieser Stadt zeigt, erhält er einen Extrapunkt – auch wenn er sonst keine Gebäude in dieser Stadt hat. In der 2. Profiversion kann jeder Spieler mehrere Personenkarten besitzen. Dabei ersteigert jeder Spieler eine Personenkarte, wählt er die Aktion austauschen kann er sich eine unbenutzte Personenkarte nehmen, ohne dabei seine Personenkarte abgeben zu müssen. Gibt es keine unbenutzte Personenkarte mehr, kann der Spieler ganz normal mit einem anderen Spieler tauschen, darf sich allerdings die zu tauschenden Figuren aussuchen, falls ein oder beide Spieler mehrere Personenkarten besitzen. Er kann aber auch Figuren eines anderen Spielers abwerben, wenn er weniger Personenkarten als der passive Spieler hat. Er nimmt sich dann eine Personenkarte, ohne dem passiven Spieler dafür eine Figurenkarte zu geben. Die niedrigste Personenkarte eines Spielers bestimmt die Reihenfolge. Der Spieler mit der niedrigsten Personenkarte fängt an, dann folgt der Spieler mit der nächsthöheren Personenkarte usw.. Auch wenn es in der Wertung einen Gleichstand gibt, gewinnt der Spieler, der die niedrigere Personenkarte besitzt.
Weitere Infos: - Die Homepage von Phalanx Games |
Superfred vergibt
8 von 10 Punkten: Mit Raja ist dem Autorenduo Kramer/Kiesling mal wieder ein hervorragendes Spiel gelungen. Ständig möchte mal viel mehr Aktionen durchführen um sich auf dem Plan oder in einer Stadt auszubreiten, aber es stehen pro Runde ja nur 2 Aktionen zur Verfügung. Und auch hier gilt es immer zu überlegen, ob man vielleicht lieber sichere Aktionen auswählt oder vielleicht doch mal eher was riskiert: Auch auf die Gefahr hin, daß ein Spieler der vorher an der Reihe war, die eigenen Pläne durchkreuzt. Soll man lieber neue Figuren auf das Brett bringen, oder vielleicht doch lieber seiner Personenkarte wechseln? Ist es besser noch Figuren in die Stadt zu bringen, die als nächstes gewertet wird, oder doch lieber die Mehrheit in der Stadt sicher, die als übernächstes gewertet wird. Viele Fragen die man sich bei seinem eigenen Spielzug immer wieder stellt. Außerdem muß man immer seine Mitspieler im Auge behalten welchen Zug sie als letztes vollzogen haben und was sie möglicherweise als nächstes planen. Raja funktioniert prinzipiell in jeder Spieleranzahl, so richtig interessant wird es aber erst bei 4 oder 5 Spielern, weil nun die Räume eng werden und somit "Konflikte" vorprogrammiert sind. Dennoch gibt es etwas bei Raja, wo Phalanx leider überhaupt nicht mitgedacht hat. Es hat zwar nicht direkt etwas mit den Spiel zu tun, muß aber dennoch erwähnt werden. Auch für Raja hat der Verlag seinen Standart-Schachteleinsatz benutzt. Nur findet das wirklich sehr gute Spielmaterial hier überhaupt keine Platz. Hier kann man nur empfehlen den Schachteleinsatz rauszuschmeissen und das Spielmaterial in Zipptüten zu verpacken. Dann fliegen zwar die Tüten in der Schachtel rum, aber immerhin paßt dann wenigsten alles in die Schachtel. Aber gut, schauen wir noch einmal über diesen Faux Pas hinweg. Es mindert zwar nicht die Spielqualität von Raja, aber ärgerlich ist so etwas dann schon. Auch wenn Raja auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2004 stand, ist es nicht unbedingt familientauglich. Spieler die aber gerne mal etwas länger über einen Zug nachdenken bekommen mit Raja ein sehr gutes Spiel. |