Pony-Express

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus Spiele
Autor : Alan R. Moon
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 1991
 
Spielart: Zugspiel



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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 7 Pferde - 7 Markierungsscheiben - 1 Markierungsstein - 5 Infokarten -
42 Bewegungskarten - 6 Würfelkarten - 6 Übersichtskarten  - 7 Besitzkarten -
90 Pokerchips - 1 Würfel - 1 Block - 1 Spielanleitung

Es geht zurück in den Wilden Westen - in die Zeit der legendären Reiter des Pony Express. Der legendärste Reiter war Buffalo Bill. Die Spieler übernehmen nun die Rollen von reichen Westmännern und -frauen und setzen ihr Geld ein um ein Rennen um den schnellsten Pony Express zu gewinnen.

Vor dem Spiel bekommt jeder Spieler eine Würfelkarte und weiß somit, wer er ist. Jeder Spieler erhält außerdem eine Infokarte und danach werden die Ausgangsquoten für jedes Pferd festgelegt: Der Buchmacher legt die 7 Besitzkarten nebeneinander, stellt die entsprechende Pferdefigur darauf und sucht für jedes Pferd die passende Bewegungskarte heraus und legt sie unterhalb der Besitzkarte ab. Die restlichen Bewegungskarten werden gemischt und den einzelnen Spielern ausgeteilt: Bei 2 Spielern 17 Karten, bei 3 Spielern 11 Karten, bei 4 Spielern 8 Karten, bei 5 Spielern 7 Karten und bei 6 Spielern 5 Karten. Jeder Spieler erhält Pokerchips, die er in Stapeln zu 5, 4, 3, 2 und 1 Chip vor sich ablegt. Danach beginnt das Spiel.

Das Spiel besteht aus zwei Phasen: Der Pokerphase und dem eigentlichen Rennen. Natürlich wird zuerst die Pokerphase gespielt.

1. Die Pokerphase
Ein Spieler beginnt die erste Pokerrunde, in der alle Spieler ihre Stapel mit 5 Chips einsetzen. Die zweite Pokerrunde wird dann von dem Spieler links davon begonnen usw..  Ein Spieler muss, immer wenn er dran ist, drei Aktionen in genau der Reihenfolge ausführen.
  1. Wetten: In der ersten Runde wird der Stapel mit 5 Chips gesetzt, in der nächsten Runde der mit 4 Chips usw.. Diese Chipse legt der Spieler nun auf ein beliebiges Pferdefeld auf der Wetttafel, natürlich in der Spalte mit seinem eigenen Namen.
  2. Karte ausspielen: Danach legt der Spieler eine seiner Handkarten an die bereits ausliegenden Bewegungskarten unterhalb einer Pferdebesitzkarte an. Bei keinem Pferd können mehr als 6 Karten anliegen. Nach dem Anlegen müssen alle Zahlen noch zu lesen sein.
  3. Wettquote verändern: Sobald eine Bewegungskarte gespielt wird muss überprüft werden, ob sich für dieses Pferd die Wettquote verändert. Wenn die ausgespielte Karte höher ist, als die darüberliegende Karte, steigt die Wettquote für dieses Pferd entsprechend der Differenz - wie auf den Übersichtskarten angezeigt. Umgedreht wird der Marker für ein Pferd auf der Tabelle mit den Wettquoten nach unten bewegt, wenn die Karte niedriger ist als die darüberliegende. Wird die erste Karte "Move Up - Zwischenspurt" bei einem Pferd ausgelegt, ändert sich die Wettquote nicht. Wird eine solche Karte aber zum zweiten Mal beim gleichen Pferd ausgelegt, ändert sich die Quote ganz normal.
Haben alle Spieler alle Karten ausgespielt und ihre Pokerchips eingesetzt (einige Pokerrunden finden dementsprechend ohne den Einsatz von Chips statt), werden die Karten, die in der Vorbereitung des Spiels übirg geblieben sind, nun noch - beginnend mit dem braunen Pferd - auf die Pferde aufgeteilt, bei denen noch keine 6 Karten anliegen. Dann ist die Pokerphase beendet und es geht zum Rennen.

2. Das Rennen
Die Pferde werden nun dem Spieler zugeteilt, der jeweils die meisten Chips auf das Pferd gesetzt hat. Ein Spieler kann mehrere Pferde kontrollieren. Haben zwei oder mehr Spieler gleich viele Chips auf ein Pferd gesetzt, geht dieses Pferd als "unkontrolliert" (dafür gelten dann später besondere Zugregeln) in das Rennen. Das Pferd mit der niedrigsten Quote wird nun zuerst einer Strecke zugeteilt und wird auf die oberste Bahn gestellt. Dann folgt das Pferd mit der zweitniedrigsten Quote auf der Strecke darunter usw.. Danach erhalten die Spieler die jeweiligen Bewegungskarten für ihre Pferde. Die Bewegungskarten von unkontrollierten Pferden werden gemischt und verdeckt auf den Tisch gelegt. Das Pferd auf der obersten Strecke beginnt das Rennen, dann folgen die anderen Pferde.

Ein Spieler muss nun immer eine Karte ausspielen und sein Pferd bewegen. Unabhängig von Wert und Farbe der Karte darf ein Spieler das von ihm kontrollierte Pferd bis zu 4 Feldern weit bewegen. Das ist das "normale Tempo". Wer mehr riskieren möchte, kann sein Pferd auch schneller bewegen: Wer "schnelles Tempo" ansagt würfelt einmal und muss dabei unter der Zahl auf der Karte bleiben und darf dafür ein zusätzliches Feld ziehen. Würfelt man allerdings über den Wert, bleibt das Pferd stehen ohne sich bewegt zu haben. Hat das Pferd "schnelles Tempo" erreicht, kann der Spieler weiter auf "riskantes Tempo" spielen: Dazu muss ein weiterer Wurf glücken, um ein zweites Feld extra ziehen zu dürfen. Misslingt der zweite Wurf allerdings, darf sich das Pferd gar nicht bewegen. Wird die Karte "Move Up - Zwischenspurt" ausgelegt, zieht der Besitzer sein Pferd in die Höhe des Pferdes vor, dass als nächstes vor ihm ist. Beginnt ein Pferd seinen Zug auf einem Feld in einer Farbe, die auch die Farbe der gespielten Karte aufweist, geht es automatisch ein Feld zusätzlich. Wenn ein Pferd vor dem Ziel ist und dieses durch die ausgespielte Karte erreichen kann, darf kein "schnelles" oder gar "riskantes Tempo" mehr geritten werden. Für unkontrollierte Pferde wird pro Runde einfach die oberste Karte gezogen und dementsprechend bewegt sich das Pferd. Bei einer 4 im normalen Tempo, bei einer 5 oder 6 würfelt versucht das Pferd "schnelles Tempo" und bei einer 7 "riskantes Tempo". Ein beliebiger Spieler kann dann für das unkontrollierte Pferd würfeln.

Einmal im Spiel kann ein Spieler außerdem seine Würfelkarte einsetzen, um einen so eben gewürfelten Würfel nochmal würfeln zu lassen. Danach wird die Karte allerdings umgedreht und kann nicht nochmal genutzt werden.

Das Spiel endet, sobald drei Pferde in das Ziel eingelaufen sind. Diese Pferde werden dann dementsprechend auf die Quoten-Tabelle gesetzt. Das siegreiche Pferd erhält als Prämie 15 Chips, das zweite 10 und das dritte Pferd 5 Chips. Die Prämien werden auf dem Abrechnungsblock in der Spalte mit dem Namen des kontrollierenden Spielers eingetragen.

Zum Schluss werden die Wetten ausgezahlt: Nun werden die eingesetzten Chips der Spieler auf die einzelnen Pferde abgerechnet. Entsprechend der Quote des Pferdes auf der Tabelle werden nun Punkte an die Spieler verteilt. Bei einem Strich wird gar nichts ausbezahlt, bei einer 0 der einfache Einsatz, bei einer Quote von 1-1 der doppelte Einsatz, bei einer Quote von 1-2 der dreifache Einsatz usw.. Die Gewinne werden jeweils auf dem Abrechnungsblock eingetragen.

Der Spieler, der die meisten Punkte in seiner Spalte eingetragen hat, gewinnt das Spiel. Ein "zweiter Sieger" ist dann der Spieler, der das Rennen gewonnen hat.

Es gibt für das Spiel noch Erweiterungsregeln, die das Spiel allerdings nicht grundlegend verändern.
(Troudi 10.08.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
"Pony Express" hört sich nach einer Ansammlung von taktischen Finessen und innovativen Mechanismen an - tatsächlich ist es das allerdings nicht. Glück ist der entscheidende Faktor im Spiel und dementsprechend sind dann auch alle Wetten etc. zu betrachten. Wer in der Pokerphase nur niedrige Karten auf der Hand hat, hat Pech gehabt und kann nur noch hoffen, ein Pferd zu erobern, dass viele hohe Karten hat, da dann im Rennen das Würfeln einfacher wird. Natürlich holen sich die Spieler, die hohe Karten haben, das entsprechende Pferd aber auch meistens selber. Außerdem weiß man ja nicht, welche Karten da noch kommen mögen. Dementsprechend ist das Ganze also ein sehr stark zufallsabhängiges Unternehmen. Auch beim eigentlichen Rennen ist dies das Hauptproblem: Das Würfeln stellt ein Risiko dar - immer. Die Erweiterungsregeln schlagen hierbei vor, grundsätzlich zu Würfeln - dann ist das Rennen endgültig ad absurdum geführt. Fazit: Insgesamt ein stark glücksabhängiges aber kein schlechtes Spiel. Jeder sollte für sich entscheiden, ob einem dieses Spiel liegt oder nicht. Unter dem Gesichtspunkt des Wettens betrachtet, gibt es hier allerdings deutlich bessere Spiele. Das gleiche gilt für Rennspiele. Hier werden halt zwei Spiele kombiniert, die aber beide nicht herausragend sind. Das Spiel ist schon längere Zeit vergriffen, man kriegts aber zwischendurch immer wieder mal günstig.

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