Piraten Die Suche nach dem Gold von Davy Jones Amigo Spiel Bewertung Rezension Spielbericht

Piraten - Die Suche nach dem Gold von Davy Jones

Vielen Dank an Amigo für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Mike Selinker und James Ernest
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart: Zugspiel

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Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 4 Viermaster - 4 Dreimaster - 1 Krake - 1 Seeschlange - 4 Kapitäne - 28 Goldmarken - 4 Begegnungsmarker - 4 Seeungeheuermarker - 1 Davy Jones - 4 Schätze - 6 Fluchmarken - 2 Würfel - 1 Spielregel

Die Karibik und die glorreiche Zeit der Piraten hat in den letzten Jahren durch Kinofilme wieder ein wenig an Popularität gewonnen: Die Spieler schlüpfen daher in die Rolle von Piratenkapitänen, die auf der Jagd nach den legendären Schätzen des noch legendäreren Piratenkapitäns Davy Jones sind. Dabei fahren sie kreuz und quer durch die Karibik und bekämpfen nicht nur Davy Jones, sondern auch sich gegenseitig.

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler einen Kapitänskarte (die darauf abgedruckte Spezialfähigkeit kann einmal pro Runde genutzt werden) und die Schiffe der entsprechenden Farbe. Danach würfelt jeder Spieler einmal. Der Spieler mit der höchsten Zahl wird der Startspieler. Er darf nun zuerst eine Startinsel wählen und legt seinen Kapitänsstein auf diese Insel. Außerdem werden die Schiffe direkt angrenzend an diese Insel gestellt. Danach werden alle runden Marken (bis auf die 4 Schätze) gemioscht und 14 davon werden verdeckt auf die drei wilden Inseln verteilt. Der Spieler, der als letzter seinen Kapitän gewählt hat wird nun Startspieler und darf das Spiel beginnen, danach sind die anderen Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, dann kann er mit jedem seiner Schiffe ganz genau eine von vier möglichen Aktionen durchführen. Folgende 4 Aktionen stehen zur Verfügung:

Bewegen: Um ein Schiff zu bewegen, legt der Spieler eine der Schiffskarten mit der roten Kante an den Bug des Schiffes an, dreht die Karte in die gewünschte Richtung aus und bewegt das Schiff entlang der roten Karte, so dass das Ende dann das Heck des Schiffes berührt. Ist das Schiff in Reichweite der eigenen oder einer wilden Insel, kann der Spieler mit seinem Schiff an dieser Insel anlegen. An der Heimatinsel können Goldmünzen an Bord des Schiffes auf diese Insel gelegt werden.
Forschen: Wenn das Schiff an eine wilde Insel angelegt hat, dann kann der Spieler diese Insel erforschen. Der Spieler darf nun der Reihe nach alle Goldmarken auf der Insel umdrehen. Dabei kann der Spieler verschiedene Entdeckungen machen:

Wenn die Goldmarke einen Zahlenwert legt, darf der Spieler die Münze auf die zum Schiff gehörige Karte legen. Wenn die Ladekapazität des Schiffes erreicht ist, dann darf der Spieler keine zusätzliche Münze mehr aufladen.

Wenn eine Seeungeheuermarke aufgedeckt wird, würfelt der Spieler und stellt das Seeungeheuer auf das Feld mit der entsprechenden Zahl. Ein Schiff, dass dabei vom Seeungeheuer berührt wird, verliert alle seine Masten und kommt sofort zurück zur Heimatinsel. Danach greift jedes Seeungeheuer zu Beginn jedes Spielzuges sämtliche Schiffe an, die sich in seiner Reichweite befinden. Der Spieler am Zug führt diese Angriff entsprechend der allgemeinen Kampfregeln durch (s.u.). Wenn ein Seeungeheuer besiegt wurde, d.h. alle seine Körperteile weggeschossen wurden, dann darf der Spieler zwei Marken auf beliebigen wilden Inseln aufdecken. Es gelten die entsprechenden Regeln.

Wenn ein Spieler eine Marke für eine verfluchte Zone aufdeckt, dann stellt er beide seiner Schiffe sofort in diese Zone an der entsprechenden Ecke des Spielfeldes. Um aus einer verfluchten Zone entkommen zu können, muss ein Spieler in seiner Phase dann würfeln. Bei einem erfolglosen Versuch verliert das Schiff einen Mast. Auch hier kann das Schiff zerstört werden (s.u.) und kommt dann an die eigene Insel. Wer allerdings mit beiden Schiffen aus der verfluchten Zone entkommt, erhält die Fluchmarke als Belohnung. Sie ist am Ende 5 Goldpunkte wert.
Wenn eine Davy-Jones-Begegnungsmarke aufgedeckt wird, dann kommt Davy Jones auf die Insel, auf der die Marke aufgedeckt wurde. Der eigene Kapitän und Davy Jones kämpfen nun gegeneinander. Der rechte Nachbar würfelt einmal für Davy Jones, der Spieler selber mit einem Würfel. Das Ergebnis wird zum Schwertkampfwert der beiden Figuren addiert. Bei einem höheren Ergebnis oder Gleichstand gewinnt der Spieler. Ansonsten Davy Jones. Gewinnt der Spieler, erorbert er einen von Davy Jones Schätzen, den er auf seine Heimatinsel legen darf. Er ist 6 Goldpunkte wert. Verliert der Spieler, verliert das Schiff das die Insel erforscht hat einen Mast. Außerdem wird zufällig eine Goldmarke vom Schiff entfernt.

Schießen: Wenn sich ein Schiff in der Reichweite eines Seeungeheuers oder eines gegnerischen Schiffes befindet, dann kann es darauf schießen. Ein Ziel ist in Reichweite, wenn man mit der weißen Kante einer Schiffskarte von einem Mast des eigenen Schiffes eine Linie zum Ziel ziehen kann. Der auf dem Mast abgedruckte Wert zeigt an, welche Augenzahl der Spieler maximal erreichen darf, um einen Treffer zu landen. Der Spieler kann mit allen Masten in Reichweite würfeln. Für jeden Treffer muss das gegnerische Schiff bzw. Seeungeheuer jeweils einen Mast bzw. eine Tentakel/einen Seeschlangenteil entfernen. Sobald ein Schiff keine Masten mehr hat, gilt es als zerstört und muss zur Insel des Besitzers zurückgestellt werden. Der Spieler, der das Schiff zerstört hat, darf eine der Goldmünzen an Bord des Schiffes auf seine eigene Insel legen. Der Rest kommt verdeckt auf die nächstgelegene wilde Insel. Ein besiegtes Seeungeheuer wird vom Spielfeld entfernt, kann aber erneut ins Spiel kommen, wenn eine entsprechende Marke aufgedeckt wird.
Reparieren: Ein Schiff, das an der eigenen Insel angelegt hat, kann repariert werden und erhält dazu alle seine Masten zurück.

Das Spiel endet sofort, wenn der vierte Schatz von Davy Jones erobert wurde. Jeder Spieler zählt nun den Wert der Marken zusammen, die er auf seiner eigenen Insel liegen hat. Dabei zählen Goldmarken jeweils den aufgedruckten Wert, Fluchmarken 5 Goldpunkte und die Schätze von Davy Jones 6 Goldpunkte. Der Spieler mit den meisten Goldpunkten hat das Spiel gewonnen.

(Troudi 16.09.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo

Troudi vergibt 7 (9 für Kinder) von 10 Punkten:

Ursprünglich war das System im Rahmen von "Piraten der Spanischen Meere" mal als Sammelspiel gedacht. Dabei gab es keinen Spielplan, sondern die Spieler haben auf einer beliebig großen Spielfläche gespielt. Das war zwar ganz nett, aber das ganze Spiel war doch recht simpel und irgend etwas - wie z.B. eine Hintergrundgeschichte - fehlten. Amigo hat das geändert und liefert nun ein Brettspiel mit der entsprechenden Hintergrundgeschichte und hat gleichzeitig die Altersbeschränkung heruntergesetzt. Und was soll man sagen? Das Ganze funktioniert jetzt irgendwie besser als vorher. Unsere Tester hatten viel Spaß beim Spielen - wir selber übrigens auch - und irgendwie erscheint das Ganze jetzt deutlich runder. Im neuen Gesamtkonzept fällt die größte Schwäche des Systems - das zeitlich versetzte Feuern - nicht mehr so auf und auf einmal geht es um deutlich mehr als nur um das bloße Beschießen untereinander. Natürlich ist "Piraten - Die Suche nach dem Gold von Davy Jones" auch mit allen anderen Teilen und Schiffen des Sammelspiels kombinierbar, die mitgelieferte Grundausstattung reicht aber vollkommen aus. Ein richtiges Strategiespiel ist "Piraten" natürlich immer noch nicht, aber ein wirkliches brauchbares Familienspiel, das auch noch eine nette Grafik hat. Für Junior-Piraten und Familien auf jeden Fall eine Empfehlung. Das Spiel ist für ca. 22 Euro im Handel erhältlich und dabei auch noch deutlich günstiger als die Sammelpakete.

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