Oldie Ecke
Diesmal: Pelikan Buchschuber

In der Oldie Ecke stellen wir euch immer fünf Spiele jeweils in Kurzrezensionen vor. Hierbei gilt, dass alle Spiele mindestens schon 20 Jahre als sind und eine Gemeinsamkeit haben.
Diesmal handelt es sich um fünf Spiele aus der Pelikan Buchschuber-Reihe, die alle Mitte der 70er Jahre erschienen sind.

| Globetrotter | Napoleon | Prärie | Quadriga | Victory |

Anmerkung:
Eine Übersicht über alle Pelikan Buchrückenspiele findet ihr hier.


Globetrotter

Auf einen Blick:
Verlag : Pelikan
Autor: R. F. Pleuna
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Dauer : ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr : 1975



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Globetrotter von Pelikan

Das Spielmaterial
4 Sichtblenden - 111 Straßenschilder - 1 Spielanleitung

Globetrotter von Pelikan

Globetrotter (Kurzbewertung):
Globetrotter ist ein auf dem ersten Blick trickreiches Set-Bulding Spiel, aber schon beim ersten Spiel wird schnell klar, dass es viel zu lange dauert und somit dann doch recht öde ist. Insgesamt gibt es im Spiel 111 Straßenschilder,  die Sets in den Größen von einem Schild bis hin zu neun Schilder bilden. Nachdem die Schilder gut gemischt wurden nimmt sich jeder Spieler 11 verdeckte Schilder hinter seinem Sichtschirm. Der Rest wird zu verdeckten Nachziehstapeln bereit gelegt. Ziel ist es durch Tauschen der Schilder mehrere komplette Sets an Schildern zu bilden. Um eine Runde zu beenden muss ein Spieler nur Sets besitzen die in Summe aus 11 Schildern bestehen (zum Beispiel ein 9er-Set und ein 2er-Set oder zwei 4er-Sets und ein 3er-Set). Die Verteilung der Schilder kann man jederzeit auf dem Sichtschirm einsehen. Der Spieler am Zug kann entweder ein verdecktes Schild nehmen und danach ein Schild offen zurück in die Tischmitte legen oder er nimmt sich ein offen liegendes Schild und legt danach ein offenes Schild zurück in die Tischmitte. Im zweiten Fall darf der Spieler rechts vom ihm ein offenes Schild aus der Tischmitte aus dem Spiel nehmen. Globetrotter ist ein einfaches Tausch-Spiel bei dem man auf Risiko spielen kann oder versuchen kann zu zocken, dann aber Gefahr läuft, dass ein Mitspieler ein benötigtes Teil aus dem Spiel nimmt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es insbesondere bei mehreren Mitspielern recht schwierig war das geforderte Ziel überhaupt zu erreichen. Deshalb ist eine Runde auch vorbei, wenn die Nachziehstapel aufgebraucht sind. Am Ende einer Runde bekommt man Punkte und wer irgendwann nach vielen Runden genug Punkte hat, gewinnt das Spiel. Insgesamt bietet Globetrotter zu wenig Spaß für ein Spiel, dass viel zu lange dauert. Deswegen hat man wohl auch eine Variante eingebaut. Im Originalspiel sind für einen Sieg 10.000 Punkte notwendig. In der Variante reichen bereits 5.000 Punkte. Oder man soll sich einfach einigen bis zu welcher Punktzahl man spielen möchte.


Napoleon

Auf einen Blick:
Verlag : Pelikan
Autor: Kurt Heuser und Eugen Oker
Spieleranzahl : ab 2 Spieler
Dauer : ca 45 Minuten
Erscheinungsjahr : 1975



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Napoleon von Pelikan

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 23 rote Spielsteine - 23 blaue Spielsteine - 1 Spielanleitung

Napoleon von Pelikan

Napoleon (Kurzbewertung):
Napoleon ist ein taktisches Zugspiel, welches sich das Prinzip von Halma zu Nutze macht. Jeder Spieler hat 23 Spielsteine die zu Beginn auf vorgegebenen Feldern starten. In seinem Zug bewegt ein Spieler einen Spielstein entweder auf ein orthogonal oder diagonal angrenzendes freies Feld oder er überspringt einen eigenen oder gegnerischen Spielstein in dem er auf das dahinterliegende freie Feld zieht. Hierbei sind Kettenzüge möglich. Übersprungene gegnerische Steine kommen aus dem Spiel. Die Topographie auf dem Spielfeld sorgt dabei noch für Sonderregeln. So darf zum Beispiel weder in den Fluß noch aus dem Fluss gesprungen werden und gegnerische Steine auf Straßen können zwar übersprungen werden, werden dann aber nicht aus dem Spiel genommen. Es gewinnt der Spieler der zuerst zwei eigene Steine in das Hauptquartier des Gegners ziehen konnte. Das Spiel hörte sich damals zwar nicht schlecht an, hatte mich aber nie überzeugen können. Dieses mag daran liegen, dass die Partien meist sehr defensiv und somit sehr langwierig waren. Letztendlich kann ich mir vorstellen, dass das Spiel durch seinen Zugmechanismus verbunden mit dem Thema durchaus seine Liebhaber gefunden hat. Mein Lieblingsspiel war es allerdings nie.


Prärie

Auf einen Blick:
Verlag : Pelikan
Autor: Alexander Randolph
Spieleranzahl : 2 Spieler
Dauer : ca. 30 Minuten
Erscheinungsjahr : 1975



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Praerie von Pelikan

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 11 Büffel - 4 Hunde - 1 Indianer - 1 Spielanleitung

Praerie von Pelikan

Prärie (Kurzbewertung):
Prärie ist ein abstraktes Zugspiel, welches aber durch sein - für die damalige Zeit - schönes Spielmaterial für eine große Gruppe an Spielern reizvoll war. Gut, das Spielbrett ist sicherlich nicht das schönste. Aber es zeigt nunmal eine Prärie und diese ist ja bekannt eher trist. Was mir damals schon ungeheuerlich gut gefallen hat, war die Asymmetie im Spiel. Ein Spieler hat elf Büffel, die sich stoisch immer nur um genau ein Feld nach vorn bewegen, sofern dieses frei ist. Der andere Spieler hat vier Hunde und einen Indiander. Hunde bewegen sich in jede mögliche Richtung beliebig weit, bis sie auf ein Hindernis treffen oder auf einen Büffel treffen. Der Indianer bewegt sich immer um genau ein Feld in eine beliebige Richtung. Wird ein Hund oder der Indianer auf ein Feld mit einem Büffel gezogen, wird dieser Büffel aus dem Spiel genommen. Der Spieler mit den Büffeln gewinnt, wenn nur ein Büffel den gegenüberliegenden Fluss überquert. Der Spieler mit Indianer und Hunde gewinnt, wenn die im Spiel verbliebenen Büffel zugunfähig sind oder alle Büffel geschlagen wurden. Ich kann mich noch gut an Diskussion erinnern welche Partei denn nun die stärkere oder zumindest die einfachere zu spielen sei. Ich glaube wir konnten diese Frage damals zumindest für uns nicht beantworten. Wenn man heute nach dem Spiel googelt findet man auch keine klare Antwort. Es gibt zwar Ansätze welche Partei die stärkere sein konnte, abschließende Begründungen konnte ich aber bis heute nicht finden. Und das liegt sicherlich daran weil das Spiel vielleicht dann doch einfach zu uninteressant ist. Immerhin gibt es alle paar Jahre eine Neuauflage von diesem Spiel, wobei sich weder an der Grafik noch an den Spielfiguren viel geändert hat. Und die Regeln sind sowie die gleichen wie damals als das Spiel zu ersten mal erschienen ist. Für alle die es interessiert. Die letzte Version von Prärie die ich gesehen habe war von Piatnik, die das Spiel 2016 nochmal neu unter dem Namen Bison heraus gebracht haben. Es soll aber auch noch eine koreanische Version aus dem Jahr 2019 geben mit dem treffenden Namen Buffalo Chess. Trotz des hohen Alters hat Prärie bis heute nicht an Reiz verloren und bietet durchaus Potential Kinder an das Schachspiel heran zu führen, insbesondere da man das Spiel durch das Entfernen von Figuren prima skalieren kann.

Anmerkung:
Das Spiel Prärie wurde später unter unterschiedlichen Namen neu aufgelegt. Am Spielprinzip hat sich dabei nichts geändert.

Bison



Verlag : Piatnik
Autor: Alexander Randolph
Spieleranzahl : 2 Spieler
Alter : ab 7 Jahren
Dauer : ca. 30 Minuten
Erscheinungsjahr : 2016

Bison von Piatnik








Quadriga

Auf einen Blick:
Verlag : Pelikan
Autor: W. Jeromin
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Dauer : ca 20 Minuten
Erscheinungsjahr : 1973



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Quadriga von Pelikan

Das Spielmaterial
1 Spielfeld aus Plastik - jeweils 4 Spielsteine in 4 Farben - 1 Spielanleitung

Quadriga von Pelikan

Quadriga (Kurzbewertung):
Quadriga ist eine einfache 4 Gewinnt-Variante. Jeder Spieler besitzt vier Steine im Spiel, die zu Beginn auf besten Positionen starten. In seinem Zug zieht ein Spieler dann eine seiner Figuren orthogonal oder diagonal über das Spielfeld. Andere Spielsteine sind dabei Hindernisse. Wer also erster vier Steine in einer Reihe direkt benachbart vorweisen kann, gewinnt das Spiel. Somit gehört Quadriga in die Kategorie die man auch damals schon nicht brauchte. Um das Spiel zu spielen reichte auch einfach zum Beispiel ein Dame.Brett und je vier gleiche Figuren für jeden Spieler. Das Spiel selber war zumindest soweit ok, das man prima damit umgehen konnte, wie man Figuren geschickt über das Brett bewegt und dabei gleichzeitig eine eigene starke Stellung vorbereitet und vielleicht gleichzeitig einen starken Zug des Gegners verhindert. Spielerisch  ist das Spiel auch aus heutiger Sicht durchaus reizvoll, sofern man abstrakte Spiele mag. Interessant erscheint mir noch eine Bemerkung zur Spieleranzahl. Laut Schachtelseite ist das Spiel nur für genau zwei Spieler gedacht, was ja durchaus Sinn macht. Auf der Schachtelrückseite findet man dann die Angabe bis zu vier Spieler und auch das Spielmaterial ist für vier Spieler ausgelegt. Will man das Spiel wirklich zu Viert spielen, sollte man aber viel Zeit mitbringen. Da der Raum eng ist und wenn alle Spieler ein wenig aufpassen, kann das Spiel ewig gehen. Es gewinnt dann wer am längsten von Müdigkeit verschont geblieben ist.


Victory

Auf einen Blick:
Verlag : Pelikan
Autor: Alexander Randolph
Spieleranzahl : 2 bis 6 Spieler
Dauer : ca 60 Minuten
Erscheinungsjahr : 1976



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Victory von Pelikan

Das Spielmaterial
12 Spielplanteile - 6 Autos - 5 Würfel - 1 Zielkarte - 25 Verbindungsstege - 1 Rundenzählblock - 1 Spielanleitung

Victory von Pelikan

Victory (Kurzbewertung):
Victory ist eine unterhaltsame Autorenn-Simulation und gehörte damals sicherlich zu den Highlights der Pelikan Buchschuber Reihe. Ein großer Pluspunkt war der flexible Spielaufbau, mit dem man sich immer wieder andere Strecken auslegen konnte. Ein Freund von mir hatte das Spiel damals ebenfalls und so konnten wir deutlich längere und komplexere Strecken bauen. Hier war es uns auch egal, dass die Anleitung gern einen Rundkurs haben wollte. Eine kurvenreiche Start-Ziel-Strecke tat es da auch. Das letztendlich nicht der bessere Taktiker, sondern der Spieler mit dem größeren Würfelglück gewinnt, hat damals Niemanden gestört. Dabei ist Victory kein reines Würfelsetzspiel, man musste die Würfel auch richtig einsetzten. Schließlich gaben die Würfel vor, viel oft man eine blaue diagonale Linie oder eine lilafarbende gerade Line auch über mehrere Punkte entlang fahren durfe. Unnötig fanden wir schon damals die Regel beim Würfeln. Erst sollte man mit drei Würfeln würfeln und danach entscheiden ob man nun mit einem oder zwei weiteren Würfel würfelt. Der Hintergedanke von diesem, auf dem ersten Blick doch eher sinnlosen Mechanismus bestand darin, das ein Spieler der mindestens vier Kreuze erwürfelt hat einen Unfall erleidet und ausscheidet. Wer also schon ein paar Kreuze unter den ersten drei Würfeln hatte, konnte also zocken weiter voran zu kommen, oder auszuscheiden. Alles hilft aber dabei nicht, wenn man bereits im ersten Wurf drei Kreuze gewürfelt hat und der letzte vierte Würfel dann auch noch ein Kreuz zeigt. Kam selten vor, kam aber vor. Wir hatten die Regel damals so abgeändert, dass man einmal mit allen fünf Würfeln würfelt und dann einen oder zwei Würfel nochmal neu würfeln durfte. Familien die wenig spielen, könnte das Spiel vielleicht auch heute noch begeistern. Allein der flexible Spielplan und die selber auslegbaren Spielregeln können für viele Stunden Unterhaltung bieten. Ansonsten ist natürlich die Zeit auch hier nicht stehen geblieben. Autorennspiele gibt es heute viele bessere, bei denen man echte Entscheidungen treffen kann. Aber damals war Victory schon richtig, richtig gut.

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