Pantheon

Vielen Dank an Schmidt für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Michael Tummelhofer
Grafik : Franz Vohwinkel
Spielanzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 60 bis 90 min
Erscheinungsjahr 2011

Spielart: Aufbauspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2011 (Platz 7)

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Pantheon von Hans im Glück

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 48 Säulen - 48 Füße - 4 Zählfiguren - 1 Großer Fuß - 1 Tempel - 8 Völkerplättchen - 32 Opferplättchen - 40 Beuteplättchen - 40 Götterplättchen - 21 Halbgötterplättchen - 4 Punktemarker - 6 Bonusplättchen - 75 Aktionskarten - 7 besondere Geldkarten - 8 Völkerkarten - 1 Stoffbeutel  - 1 Spielanleitung - 1 Götterübersicht

Ziel des Spieles ist es durch Opfergaben für die Götter und durch den Bau von Türmen möglichst viele Punkte zu sammeln.

Zu Beginn des Spieles sind zunächst eine Menge an Vorbereitungen zu treffen. Jeder Spieler erhält in seiner Wunschfarbe 3 Säulen und 4 Füße, mit denen er sich später auf dem Spielbrett ausbreiten kann. Die restlichen Säulen und Füße kommen in einen allgemeinen Vorrat und können später im Spiel von den jeweiligen Besitzern erworben werden. Die 75 Aktionskarten werden gut gemischt zu einen verdeckten Nachziehstapel bereit gelegt. Die obersten vier Karten werden offen daneben abgelegt. Außerdem nimmt sich jeder Spieler vom Nachziehstapel fünf Karten auf die Hand. Nun erhält noch jeder Spieler zufällig ein Bonusplättchen, welches jedem Spieler einen kleinen, jeweils anderen Spielvorteil zu Beginn des Spieles liefert. Die Beuteplättchen kommen in den Stoffbeutel. Sie kommen ins Spiel wenn die Region festgelegt wird, in der die jeweilige Runde spielen wird. Die Götterplättchen werden ebenfalls verdeckt gemischt und bereit gelegt. Die Götter erwarten im Spielverlauf Opfergaben, belohnen dafür die Spieler mit Siegpunkten und unterschiedlichen Boni. Die Halbgötter werden nach den Ziffern in zwei verdeckte Nachziehbereiche bereit gelegt. Sie geben den Spielern in den beiden Wertungsrunden Siegpunkte. Auch die acht Völerkarten werden als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. Hierüber wird entschieden in welcher Region auf dem Spielbrett die Spieler in den sechs Runden agieren werden. Nun werden noch die Opferkarten nach Art und Wertigkeit sortiert. Mit diesen Opferkarten können unter anderem die Götter beeinflusst werden. Außerdem werden noch die Geldkarten mit den Werten 2 und mehr bereit gelegt, die man ausschliesslich über Boni erhalten kann.

Gespielt wird über sechs Epochen, die alle wie folgt ablaufen:
Vorbereitung: Der Startspieler deckt die oberste Völkerkarte auf und legt das entsprechende Völkerplättchen auf den Rundenzähler. Jedes Volk hat auf dem Spielbrett einen Startpunkt und mehrere zugehörige Felder auf denen Beute gemacht werden kann. Dabei wird zufällig jeweils ein Beute-Plättchen mehr als Mitspieler aus dem Stoffbeutel gezogen, wie Mitspieler am Spiel teilnehmen, und auf die dafür vorgesehenen Felder auf dem Spielbrett offen ausgelegt. Desweiteren zeigt jede Völkerkarte eine Sondereigenschaft des Volkes. Dieses kann zum Beispiel ein Bonus sein, den jeder Spieler sofort erhält oder eine Regeländerung beinhalten, die dann für die komplette Runde gilt. Außerdem werden noch ein Gott mehr als Mitspieler am Spiel beteiligt sind für diese Runde auf dem Spielplan ausgelegt.
Zugphase: Beginnend mit dem Startspieler der Runde, muss jeder Spieler genau eine der nachfolgenden vier Aktionen ausführen:
Bewegung: Der Spieler nimmt sich den großen Fuss und legt beliebig viele Bewegungskarten von seiner Hand offen aus. Der Fuß gibt ihm genau einen Bewegungspunkt, jede ausgespielte Karte gibt zwei Bewegungspunkte. Der Spieler darf nun so viele Füße und Säulen auf den in Hexfeldern gerasteten Spielplan stellen, wie er Bewegungspunkte hat. Hierbei gelten folgende Regeln. Jeder Spielstein darf nur auf ein Feld gestellt  werden, welches entweder dem Startfeld des Volkes angrenzt oder welches an einem Feld angrenzt, auf dem ein eigener Fuss liegt oder eine eigene Säule steht, die über die eigenen Spielsteine mit den Startfeld des Volkes verbunden ist. Säulen dürfen dabei nur auf Felder gestellt werden, auf denen eine Säule abgebildet ist, Füße dürfen auf alle anderen Felder gestellt werden. Besetzt der Spieler mit einem Fuß ein Feld mit einem Beuteplättchen, so erhält der Spieler hierfür sofort den auf dem Beuteplättchen abgebildeten Bonus, welches zum Beispiel ein Gott, ein Halbgott, Füsse, Säulen, Geld oder Opfergaben sein können. Möchte ein Spieler einen Fuss oder einen Turm auf ein belegtes Feld stellen, muss er hierfür einen zusätzlichen Bewegungspunkt investieren. Allerdings dürfen auf keinen Feld mehr als zwei Füße bzw. zwei Türme stehen, die wiederum von unterschiedlichen Spielern sein müssen. Hat der aktive Spieler seinen Zug beendet und die Bewegungskarten auf den Ablagestapel geworfen darf nun reihum jeder Mitspieler eine Bewegung durchführen. Hierfür legt er beliebig viele Bewegungskarten offen aus und erhält für jede Karte zwei Bewegungspunkte. Kann oder möchte ein Mitspieler keine Bewegung durchführen zieht er alternativ eine Karte vom verdeckten Nachziehstapel auf die Hand. Haben alle Mitspieler ihre Bewegung durchgeführt, legt der aktive Spieler den großen Fuss in den Vorrat zurück und beendet damit seine Aktion. Erst danach ist die Aktion des aktiven Spielers abgeschlossen.
Kaufen: Der Spieler kann sich unterschiedliche Dinge in beliebiger Reihenfolge kaufen. Dazu legt er so viele Geldkarten von seiner Hand aus, wie er in dieser Runde investieren möchte. Zum einen kann der Spieler Opferplättchen kaufen, die insgesamt vier Stufen haben. Er kann sowohl  ein Opferplättchen direkt in der höchsten Stufe kaufen, sofern er das Geld dazu hat, oder ein solches Opferplättchen nach und nach Upgraden. Der Endpreis ist der gleiche, da beim Upgrade immer nur der Differenzbetrag zur nächsten Stufe bezahlt werden muss. Aus dem allgemeinen Vorrat kann er sich Säulen und Füsse kaufen, die jeweils ein Gold kosten und nach dem Kauf in eigenen Vorrat gelegt werden. Er kann sich aber auch Bewegungspunkte kaufen und dami wie in der Bewegungsaktion Füsse und Säulen auf dem Spielfeld einsetzen.
Götterplättchen: Durch den Einsatz von Opfergaben kann der Spieler genau ein Gottesplättchen vom Spielplan erwerben. Auf jeden Gott ist eine Zahlenkombination angegeben die besagt wieviele Opfergaben in wievielen Sorten von diesem Gott erwartet werden. Die Kombination 5/3/1 bedeutet somit, dass der Gott von einer Sorte fünf Gaben, von einer anderen Sorte drei Gaben und von einer dritten Sorte eine Opfergabe erwartet. Diese Opfergaben können durch ausgespielte Handkarten und ausliegende Opferplättchen erbracht werden, wobei die Karten nach einmaliger Nutzung auf den Ablagestapel wandern, die Plättchen hingegen nach einer Nutzung in der Auslage verbleiben und immer wieder neu genutzt werden können. Ist dem Gott ein entsprechendes Opfer erbracht worden, so erhält der Spieler entweder sofort den Bonus oder er legt den Gott in seine Auslage um die Eigenschaft des Gottes in einem späteren Zug zu nutzen. Außerdem erhält der Spieler soviele Siegpunkte wie Runden aktuell gespielt sind. Erfüllt man die Wünsche eines Gottes in der vierten Runde, bekommt man also sofort vier Punkte.
Handkarten: Der Spieler nimmt sich vom verdeckten Nachziehstapel oder aus der offenen Auslage drei Karten auf die Hand. Wählt er eine offene Karte, so wird vom Nachziehstapel sofort eine neue offene Karte nachgelegt, so dass der Spieler immer aus vier offenen Karten wählen kann. Ist der Nachziehstapel aufgebracht, so wird der Ablagestapel nach dem Mischen der neue Nachziehstapel. Kann kein Nachziehstapel gebildet werden, da es keinen Ablagestapel gibt, müssen alle Spieler alle Handkarten abgeben. Diese bilden dann den neuen Nachziehstapel.
Hat der Spieler seine Aktion durchgeführt, folgt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn.
Rundenende:
Die Runde endet nach der Aktion, bei der entweder das letzte Beuteplättchen vom Brett genommen worden ist oder dem letzten Gott Opfer gebracht worden sind. Der Spieler links von dem Spieler der die letzte Aktion ausgeführt hat wird Startspieler der nächsten Runde. Alle Spieler nehmen nun ihre Füße vom Tisch, also vom Spielplan und legen diese in den eigenen Vorrat. Einmal gebaute Säulen bleiben bis zum Spielende auf dem Brett stehen. Nun werden noch alle auf dem Spielbrett verbleibenden Götter und Beuteplättchen aus dem Spiel genommen und die nächste Runde kann beginnen. Der Spieler, in dessen Aktion die Runde beendet worden ist, erhält außerdem nich drei Siegpunkte.

Wertungen erfolgen nach der dritten und nach der sechsten Runde des Spieles. Jeder Spieler erhält für seine bis dato gesammelten Halbgötter die auf den Plättchen aufgedruckten Siegpunkte. Außerdem erhält man Punkte für die Säulen die man bereits auf dem Spielplan untergebracht hat. Dabei ist die Punktzahl von der Menge der eigenen Säulen abhängig. Hat man zum Beispiel mindestens vier Säulen gebaut, ist jede Säule zwei Punkte wert, hat man mindestens acht Säulen auf dem Plan, so bekommt man bereits drei Punkte für jede Säule. Außerdem geben einige Gotter nun noch Siegpunkte.

Das Spiel endet nach der Wertung nach der sechsten Runde. Der Spieler der nun die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel.

Variante: Bonusplättchen
Alternativ kann man zu Spielbeginn auch alle Bonusplättchen offen auslegen. Die Bonusplättchen werden nun nicht zufällig verteilt, sondern jeder Spieler sucht sich genau ein Bonusplättchen aus, mit dem er starten möchte. Hierbei sucht sich der Spieler, der in Zugreihe hinten sitzt als erster Spieler ein Plättchen aus und danach die Spieler in umgekehrter Spielreihefolge. Der Startspieler ist also der letzte Spieler der ein Bonusplättchen nehmen darf.

(Superfred 11.10.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Pantheon ist ein unterhaltsames Ausbauspiel, welches im Mittelmeerraum spielt und bei dem es darum geht die Götter zu huldigen. Das Spielmaterial ist thematisch passend zum Spiel und läßt die Spieler schnell in das Thema des Spieles eintauchen. Die Anleitung ist sehr ausführlich und führt eine Vielzahl an Beispielen zu den verschiedenen Regeln auf. Im ersten Moment ist man etwas überfordert wie die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten zusammenhängen, wie sie miteinabder verwoben sind, und wann man im Spiel mit welcher Aktion am besten voran kommt. Dieses wird aber schnell klar wenn man erst einmal die erste Runde im Spiel hinter sich gebracht hat. Schnell gehen diese Aktionen in Fleisch und Blut über, so dass man, wenn überhaupt, die Anleitung nochmal konsultieren muss, wenn man wissen möchte welche Vorteile die erhaltenen Götter dem Spieler einbringen. Natürlich liefert der Nachziehstapel, trotz der vier offenen Karten, einen nicht zu unterschätzenden Glücksfaktort. Oft kann ein Spieler nicht die von ihm gewüschte Aktion durchführen, weil ihm passende Karten fehlen. Hier muss man abschätzen ob man einen punktebringenden Zug aussetzt um weiteren Handkarten nachzuziehen oder ob es nicht vielleicht doch besser ist seine Strategie über dem Haufen zu schmeissen und seine Handkarten für eine andere Aktion zu nutzen. Bemängelt wurde auch, dass der Startspieler einer Runde, einen recht großen Vorteil habe, weil er sich als erster im dem neu geöffneten Gebiet ausbreiten kann, bzw. als erster Zugriff auf die Götter habe. Dieses ist sicherlich richtig. Auf der anderen Seite hat jeder Spieler es aber auch selber in der Hand eine Runde zu beenden, dafür extra Siegpunkte zu machen und dafür seinen linken Spieler diesen Startspielervorteil zu ermöglichen. Pantheon ist ein Spiel bei dem zunächst jeder für sich selber spielt und mittels Handkarten versucht einen optimalen Zug zu finden. Aber auch Timing spielt eine wichtige Rolle, da die Objekte die letztendlich die Siegpunkte erbringen begrenzt sind. Im Spiel zu zweit kann man besser planen, da man schneller an die Reihe kommt und man selber nicht blockiert werden kann und man, wenn auch nach Bezahlung zusätzlicher Bewegungspunkte, immer alle Felder erreichen kann. Und auch das Spiel zu zweit mach durchaus Spass, dennoch hat uns das Spiel ab drei Spieler besser gefallen, da hier einfach die Räumer eng werden und man schneller agieren muss um die begehrten Siegpunkte abgreifen zu können. Das Spiel kam bei uns, auf einer breiten Spielerbasis unterschiedlicher Spielertypen sehr gut an. Wie schon oben erwähnt wurde der Glücksfaktor im Vergleich zu den Planungen die im Spiel notwendig sind kritisiert. Immerhin kann ein glückliches Händchen gerade in der sechsen Runde manchmal entscheidend sein. Auf der anderen Seite waren die Spieler immer gut unterhalten und meist gleichen sich solche Glücksmomente wenn nicht im selben Spiel, dann in einer Folgerunde wieder aus. Mit etwas Spielerfahrung kann man Pantheon unter 60 Minuten spielen, so dass man problemlos, wenn ein Spieler meint der Gott des Glückes war ihm nicht hold, eine Revanche fordern kann. Im Handel ist das Spiel für rund 32 Euro erhältlich.

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