Orongo |
Auf
einen Blick: Verlag : Ravensburger Autor : Reiner Knizia Grafik : Franz Vohwinkel Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler Alter : ab 10 Jahren Dauer : 30 bis 45 min Erscheinungsjahr : 2014 Spielart: Versteigerungsspiel ZUR HAUPTSEITE |
Das
Spielmaterial 1 Spielplan - 4 dreiteilige Sichtschirme - 60 Ressourcenplättchen - 48 Muscheln - 1 Amulett - 21 Moai - 160 transparente Chips - 1 Spielanleitung |
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Zunächst wird der Spielplan mit neuen Ressourcen bestückt. Dazu werden in der ersten Runde des Spieles bei zwei oder drei Spielern sechs Plättchen und in allen weiteren Runden drei Plättchen aufgedeckt. Im Spiel zu viert sind es in der ersten Runde acht Plättchen, in allen weiteren Runden vier Plättchen. Diese Ressourcenplättchen sind durchnummeriert und finden sich auch auf dem Spielplan wieder. Die aufgedeckten Plättchen werden auf die entsprechende Stelle des Spielplans abgelegt. |
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Nun nimmt jeder Spieler beliebig viele Muscheln, auch Null, von seinem Sichtschirm in seine Faust. Haben das alle Spieler gemacht, öffnen sie gleichzeitig ihre Fäuste und überprüfen welcher Spieler wieviele Muschel geboten hat. Bei Gleichständen ist der Spieler besser der im Uhrzeigersinn näher am Spieler mit dem Amulett sitzt, niemals aber der Spieler mit dem Amulett selbst. Der Spieler der die meisten Muscheln geboten hat legt sich drei Chips neben seinem Sichtschirm. Die gebotenen Muscheln legt er auf das Atoll. Alle anderen Spieler legen ihre gebotenen Muscheln wieder zurück hinter den Sichtschirm. Der Spieler mit dem zweitbesten Gebot legt nun zwei Chips neben seinen Sichtschirm. Alle anderen Spieler, die mindestens eine Muschel geboten haben, dürfen sich noch einen Chip bereitlegen.Hat ein Spieler keine Muscheln geboten, darf er zwar keinen Chips rauslegen, erhält aber dafür alle Muscheln, die sich aktuell auf dem Atoll befinden. Haben mehrere Spieler keine Muschel geboten, werden die Muscheln auf dem Atoll gerecht aufgeteilt. Ein möglicher Rest an Muscheln bleibt auf dem Atoll liegen. |
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Der Spieler mit dem höchsten Gebot
legt nun seine Chips auf das Spielbrett. Danach folgen die anderen
Spieler im Uhrzeigersinn. Für das Legen eines Chips gelten dabei
folgende Regeln. Chips dürfen nur auf freie Felder gelegt werden. Auf
ein Ressourcenfeld darf nur dann gelegt werden, wenn sich dort bereits
ein Ressourcenplättchen befindet. Auf ein Palmenfeld darf nur dann
gelegt werden, wenn auf einem angrenzenden Feld bereits ein eigener
Chip liegt. Nachdem ein Chip gelegt wurde muss immer überprüft werden, ob ein Moai errichtet werden kann. Ein Moai kann genau dann errichtet werden, wenn folgende zwei Bedingungen erfüllt sind.
Ein Chip, der eine solche Verbindung auslöst, darf nur dann gelegt werden, wenn der Spiel noch ausreichend Muscheln in seinem Vorrat besitzt, so dass er die entsprechenden Felder damit auch belegen kann. |
Weitere
Infos: - Die Homepage von Ravensburger Spiele |
Superfred
vergibt 3 von 10
Punkten: Orongo
ist ein durchaus interessantes Versteigerungsspiel, bei dem die Spieler
versuchen Gebiete einzunehmen um dort ihre Moais zu errichten. Das
Prinzip dabei ist recht einfach und schnell zu erlernen. Die Spieler
bieten gleichzeitig und verdeckt mit Muscheln aus dem eigenen Vorrat.
Der Spieler mit dem höchsten Gebot muss seine Muscheln in die Bank
(hier ein Atollfeld) zurückgeben. Alle anderen dürfen ihre Muscheln behalten. Wer keine
Muschel bietet, bekommt alle Muscheln aus der Bank zurück in den eigenen
Vorrat. Je höher ein Gebot, desto mehr Felder auf dem Plan kann ein Spieler einnehmen und somit
Feld-Kombinationen bilden, die es erlauben einen Moai zu plazieren. Es gewinnt der
Spieler, der zuerst alle Moais verspielen konnte. Das Spielprinzip kann
durchaus gefallen. Trotz taktischer Möglichkeiten, darf man aber das
Glückselement nicht unterschätzen. So kann man kaum erahnen, wie viele
Muscheln die Mitspieler wohl bieten werden. Auch kann es recht dumm
laufen, wenn die neuen Felder nur dort aufgedeckt werden, wo die
Mitspieler bereits eigene Chips ins Spiel bringen konnten und somit
einfacher an passende Kombination gelangen können. Mit all diesen
Dingen kann man noch prima leben. Leider bietet das Spiel aber einige
redaktionelle Fauxpas. Zunächst einmal ist die Insel sehr
unübersichtlich. Die ins Spiel kommenden Ressourcenplättchen sind
kaum vom Hintergrund zu unterscheiden und können schnell in der eigenen
Planungsphase übersehen werden. Die Muscheln werden zur Markierung von
Kombinationen auf dem Spielbrett auf dort ausliegende Plastikchips
abgelegt. So schön das Spielmaterial auch ist, praktisch ist es leider
nicht. Denn die Muscheln bleiben nicht immer da liegen, wo sie sollen
und fallen gern bei schon leichter Berührung des Spielbretts von den
Chips runter, so dass erst nach kurzer, manchmal mühseliger Recherche
der Ist-Zustand wieder hergestellt werden kann. Dazu kommt dass die
vier gültigen Kombinationen für den Bau eines Moai nur auf den
Sichtschirmen zu finden sind. Insbesondere bei einem ersten Spiel, aber
durchaus auch später, hat man nicht unbedingt alle Kombinationen im
Kopf, müsste also den leicht gewinkelten Sichtschirm anheben um seine
Kombination zu verifizieren. Eine Übersichtstafel für jeden Spieler
wäre hier deutlich effizienter gewesen. Wer nicht aufpasst und zu viel
bietet und nicht rechtzeitig dafür sorgt wieder an neue Muscheln zu
kommen, kann schnell aus dem Spiel fallen. Bekommen die Mitspieler mit,
dass man keine Muschel mehr hat kommt man nur schwer ins Spiel.
Immerhin wissen sie ja, dass dieser Spieler nicht bieten kann und
können die eigenen Gebote klein halten. Somit kommt dieser Spieler kaum
an neue Muscheln und kann auch nur schwer die für den Bau erforderlichen
Muscheln aufbringen. Gut, das schlechte Spielverhalten eines Spielers
sollte man nicht dem Spiel selbst anlasten. Dennoch bin ich der
Meinung, dass so eine Situation in einem Familienspiel nicht vorkommen
sollte. Zum Abschluss der Kritikpunkte gibt es noch eine unklare
Spielsituation über die die Spielregel keine Auskunft erteilt. Es kann
vorkommen, dass ein Spieler alle seine Chips auf dem Spielbrett abgelegt hat, ohne
den letzten Moai errichten zu können. Hat er dann automatisch verloren?
Oder darf er sich dann mal ersatzweise mit anderen Materialien
aushelfen, weil die Chips möglicherweise nur aus produktionstechnischen
Gründen begrenzt im Spiel vorhanden sind. Man weiß es nicht. Ich kann
mir aber auch nicht vorstellen, dass diese Situation bei Testspielen
niemals aufgetreten ist. Wenn man sich nur die Mechanik anschaut und
dass was Herr Knizia sich wahrscheinlich vorgestellt hat, ist Orongo
sicher ein unterhaltsames Spiel, sofern man das verdeckte Bieten mag.
Aber mit den ganzen Kinderkrankheiten ist Orongo in dieser Form
sicherlich kaum zu empfehlen. Ich würde mir wünschen, dass sich ein
Verlag diesem Spiel nochmal komplett annimmt und somit Orongo in einer
überarbeiteten Neuauflage nochmal erhältlich gemacht wird. Die
vorliegende Version ist aktuell für rund 19 Euro erhältlich
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