One More Barrel |
Auf einen
Blick:
Verlag : Giochix Autor : Michele Quondam Grafik : A. Cuneo / A. Bontempi / P. Simonetti Spieleranzahl : 3-5 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : ca. 90 min. Erscheinungsjahr : 2008 Spielart : Strategiespiel ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 243 Spielsteine
(Truppen- und Versorgungsmarker / Spielermarker) - 7 Würfel - 100
Scheine Spielgeld - 8 Übersichtskarten - 1
Spielregel (Deutsch / Englisch / Italienisch / Französisch)
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Weitere Infos: - Die Homepage von Giochix - Die Homepage von Heidelberger |
Troudi vergibt 7 von
10 Punkten: Zuallererst: Für die
wirklich arg überarbeitungsbedürftige Anleitung muss man
mindestens 1 Punkt abziehen und auch die FAQ-Seite des Verlages ist
problematisch, da die Fragen sehr ungenau oder falsch beantwortet
werden. Die
Anleitung selber ist so eine Art Puzzle und man hat leider wirklich
keine
Ahnung, was nun wohin gehört und die Transparenz der einzelnen
Erklärungen ist sehr gering. Das muss eigentlich wirklich nicht
sein - da sollte eine Redaktion doch ein Auge drauf haben. Was z.B.
"der zweite [erhält] den Durchschnitt dieser beiden [gemeint sind
der erste und dritte Spieler]" bei der Ölverteilung am Spielende
bedeuten soll, muss schon mittels des Beispiels erschlossen werden. So
sind
mehrere Stellen stark interpretationsbedürftig und man muss hier
der eigenen Intuition folgen. Eine Garantie für die Richtigkeit
des getesten Spielablaufs können wir daher leider nicht geben, es
schien aber Sinn zu machen und es hat sich gelohnt. Zunächst
einmal hat das Spiel natürlich ein bitterböses Thema, das
aber Sinn macht und auf eine gute Art und Weise Kritik übt.
Dementsprechend erhalten die Spieler dann Gelegenheit, sich auch einmal
als ganz besondere Kriegsherren aufzuführen, nämlich als
solche, denen es vor allem um Profit geht. Und das ist ja letztendlich
auch das Ziel der Spieler. Um aber den optimalen Profit zu machen gilt
es, eine ganze Reihe von verschiedenen Komponenten zu
berücksichtigen und abzuwägen. Grundsätzlich muss dabei
im Vordergrund die Entscheidung stehen, in welchen Runden man Öl
verkaufen und in welchen man es lieber behalten will. Das beeinflusst
natürlich nicht nur die eigene Kasse, sondern auch den
Ölpreis und natürlich will jeder Spieler sein Öl zu
einem möglichst günstigen Zeitpunkt loswerden. Das ist die
eine Ebene. Die zweite Ebene ist der Krieg, wobei ganz klar gilt: Je
mehr Gebiete ich habe, desto mehr Öl kann ich produzieren. Diese
Gebiete müssen gut verteidigt und ausgebaut werden, um ein
möglichst hohen Ertrag einzufahren. Verteidigung heißt hier
auch ganz klar, den Gegner mit Terroranschlägen zu
überziehen. Die eigene Reputation spielt zwar eine Rolle (s.
Pazifismuswert), aber man kann besser jede Runde die 15 Dollar
bezahlen, anstatt sich bei der Kriegführung zurückzunehmen -
das war zumindest in unseren Testpartien so. Diese beiden Ebenen zu
verknüpfen und so einen Weg zum Sieg zu finden ist die Aufgabe
jedes Spielers, die zwar nicht ganz einfach, dafür aber sehr
reizvoll ist. Eine Schwierigkeit bei der Verknüpfung ist wie immer
die Unwägbarkeit der Würfelergebnisse, da hätte der
Autor vielleicht auch eine etwas elegantere Lösung finden
können. Das Spiel dauert insgesamt seine Zeit, besonders bei der
ersten Partie muss man, aufgrund der diffizilen Anleitung, eine
Spielzeit ansetzen, die doppelt so hoch wie die angegebene ist.
Ansonsten ist "One More Barrel" im Prinzip ein Wirtschaftsspiel der
etwas anderen Art, das auf jeden Fall eine Probepartie lohnt, wenn man
einen guten Erklärer findet - dem Autor jedenfalls ist eine
ansprechende und gut spielbare Parodie auf die aktuellen
Weltgeschehnisse gelungen. Das Spiel ist für ca. 38 Euro im
Handel zu haben.
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