Ohanami |
Auf
einen Blick: Verlag : NSV Autor : Steffen Benndorf Grafik : Christian Opperer Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler Alter : ab 8 Jahren Dauer : ca. 20 min Erscheinungsjahr : 2019 Spielart: Kartenablegespiel ZUR HAUPTSEITE |
Das
Spielmaterial 120 Spielkarten - 1 Wertungsblock - 1 Spielanleitung |
Weitere
Infos: - Die Homepage vom Nürnberger Spielkarten Verlag |
Superfred
vergibt 9 von 10
Punkten: Ohanami
ist ohne Frage ein Highlight der Frühjahrsneuheiten. Dabei kommt dass
Spiel mit einfachen Regeln aus. Karten die die Zahlenwerte von 1 bis
120 zeigen müssen von jedem Spieler in der eigenen Auslage
untergebracht werden. Die Bedingung ist dabei klar. Die Kartenwerte
müssen eine Reihe bilden. Das Problem ist dass Karten immer nur ganz
links oder ganz rechts angelegt werden dürfen und das jeder Spieler
maximal drei Reihen in seiner Auslage liegen darf. Steffen Benndorf
lässt gern mit aufsteigenden Kartenreihen spielen. Dies ist Jedem
bekannt, der schon mal The Game gespielt. Diesmal hat er den
Mechanismus aber verfeinert indem er den Karten noch Eigenschaften für
die Wertung mitgegeben hat. Die Karten kommen in vier Farben daher, die
im Spiel unterschiedlich gewertet werden. So macht es Sinn zum Beispiel
blaue Karten noch vor der ersten von drei Wertungen anzulegen, da sie
in jeder Wertung drei Punkte bringen und somit bei einem frühen
Ausspiel insgesamt neun Punkte wert sind. Grüne Karten bringen zwar
vier Punkte, werden aber erst ab der zweiten Wertung betrachtet, können
insgesamt also acht Punkte bringen. Graue Karten bringen sogar sieben
Punkte, werden dafür aber auch nur in der dritten Wertung betrachtet.
Somit ist die Marschrichtung klar, wann man am besten welche Karte
spielt. Rosafarbene Karten bringen Punkte in Form von Dreieckszahlen.
Wenige Karten bringen kaum Punkte, aber je mehr rosa Karten man hat, um
so mehr Punkte ist jede einzelne Karte wert. Hier heisst es immer eine
Auge auf die Auslage der Mitspieler zu haben und niemand ausreißen zu
lassen. Gerade im Zweierspiel kann es passieren wenn man zu gierig auf
die wichtigen Karten der jeweiligen Runden ist, dass der Mitspieler
schnell viele rosafarbene Karten sammelt und dadurch das Spiel gewinnt.
Trotz aller Theorie gibt es aber das Dilemma, dass man sich mit jeder
Karte die, man in die Auslage legt, sich selber einschränkt und der
Bereich an Zahlen, die man überhaupt noch in die eigene Auslage legen
kann immer kleiner wird. So heisst es schon früh abzuwägen, ob man eine
Karte in die eigene Auslage legt die einem zwar viele Punkte beschert,
aber vielleicht doch einen großen Abstand zu den bereits ausliegen
Karten bildet. Denn die Ergebnisse am Ende fallen oft sehr knapp aus,
und man kann sowohl mit punktestarken Karten gewinnen, als auch über
die Masse an Karten der eigenen Auslage am Ende ganz vorn stehen. Denn
jede Karte die man nicht in seiner Auslage unterbringen kann, also
abwerfen muss, gibt schliesslich gar keine Punkte. Ich habe noch gar
nicht erwähnt wie man an Karten kommt. Ganz einfach, es wird gedraftet.
Am Anfang jeder Runde bekommt jeder Spieler zehn Karten. Zwei Karten
sucht er sich aus, die restlichen Karten gehen an den Nachbarn. Die
beiden Karten kann er dann in die eigene Auslage einbauen oder auch,
falls er eine Karte nicht gebrauchen kann, auf den Ablagestapel legen.
Hier hat man gerade zum Ende des Spiel die Option nicht nur selber zu
Punkten, sondern auch dem Mitspieler gezielt Karten wegzunehmen. Im
Spiel zu zweit sieht man die Karten wieder, kann sich also ein wenig
auf die Werte einstellen, die man in einer Runde auslegt. Im Spiel zu
viert kennt man die Karten die man bekommt nicht. Beide Spieleranzahlen
haben aber dennoch ihren Reiz. Ein Wort noch zur Grafik. Das
Kartenablegen soll den Bau von japanischen Gärten darstellen. Dafür
zeigt jede der 120 Karten eine individuelle tolle Grafik. Leider gehen
diese Grafiken, so schön sie auch seien mögen, im Spiel aber dann doch
unter, da man sich schliesslich auf die Werte der Karten konzentriert.
Mit Ohanami ist es Steffen Benndorf, muss man schon sagen, mal wieder
gelungen mit einem einfachen Regelkonstrukt ein richtig tolles
Kartenablegspiel abzuliefern. Ich würde mich nicht wundern, wenn er es
auch diesmal schafft mit diesem kleinen, aber richtig feinen
Kartenspiel auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres zu landen. Uns
hat Ohanami komplett überzeugt. Im Handel ist das Spiel für rund 8 Euro
erhältlich.
|