Navegador |
Auf einen
Blick: Verlag : PD-Verlag Autor : Mac Gerdts Graphik : Matthias Catrein Spieleranzahl : 2-5 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : 75-90 min. Erscheinungsjahr : 2010 Spielart: Taktikspiel Auszeichnungen: Deutscher Spielepreis 2011 (Platz 4) Jogo do Ano 2010 Nominierungsliste IGA Multiplayer Nominierungsliste 2011 Best Japanese Boardgame 2011 (Platz 5) ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial 1 Spielplan - 36 Schiffe - 5 Arbeiter - 5 Spielsteine - 12 Entdecker - 10 Kirchen - 10 Werften - 23 Faktoreien - 3 Preismarker - 5 Spielerablagen - 33 Kolonien - 35 Privilegien - 1 Navegadorkarte - 2 Plättchen für doppelten Schiffsverlust - Münzen - 1 Schnelleinstieg - 1 Heft mit historischen Persönlichkeiten - 1 Spielregel |
Arbeiter |
Für jeweils eine Kirche in seinem
Besitz darf der Spieler für 50 Cruzados einen Arbeiter anwerben.
Der Arbeiter in Lisbao wird dementsprechend weiter vorgerückt. Er
kann auch weitere Arbeiter kaufen, die in Phase I 100 Cruzados, in
Phase II 200 und in Phase III 300 Cruzados kosten. Wenn ein Spieler
schon 9 Arbeiter in Lisbao eingestellt hat, aber noch zusätzliche
erhält, dann muss er für jeden zunächst 50 Cruzados
bezahlen und erhält dafür dann wieder 100 von der Bank. |
Schiffe |
Schiffe kann man mit Werften nach den
gleichen Regeln kaufen, wie Arbeiter bei Kirchen. Allerdings
werden neue Schiffe in die Seeregion Portugal gestellt. Wen man keine
Schiffe mehr in seinem Vorrat hat, aber trotzdem noch welche
produziert, dann erhält man für diese überzähligen
auch 100 Cruzados von der Bank, nachdem man die Produktion (50
Cruzados) bezahlt hat. |
Segeln |
Alle Schiffe des Spielers auf dem Spielplan
können von einer Seeregion in andere Seeregionen gezogen werden.
In der Phase I können die Schiffe eine, in Phase II zwei und in
Phase III drei Seeregionen weit segeln. In Seeregionen, in denen sich
ein Entdecker befindet ("unentdeckte" Regionen), muss man mit
mindestens 2 Schiffen ziehen. Eines der Schiffe geht verloren und kommt
zurück in den Vorrat des Spielers. Dafür erhält er aber
den Entdecker der Region. Dann deckt er den Stapel mit den Kolonien in
dieser Seeregion auf und kassiert so viele Cruzados von der Bank, wie
dies dem Kaufpreis der Kolonie mit dem niedrigsten Preis entspricht.
Pro Zug darf ein Spieler nur in eine bisher "unentdeckte" Seeregion
fahren. In Seegebiete, in denen das Plättchen für doppelten
Schiffsverlust liegt, muss man mit mindestens 3 Schiffen hineinfahren. |
Kolonie |
Wenn in einer Seeregion noch Kolonien
vorhanden sind und der Spieler mindestens ein Schiff in dieser Region
und mindestens 2 Arbeiter in Lisboa hat, dann kann er nun den
aufgedruckten Kaufpreis an die Bank bezahlen und legt die Kolonie in
seinen Vorrat. Man kann mehr als 1 Kolonie in einem Zug kaufen,
für jede weitere Kolonie werden allerdings immer 2 Arbeiter und 1
Schiff benötigt. Diese müssen allerdings nur vorhanden sein,
d.h. man muss sie nicht abgeben. |
Baumeister |
Der Spieler nimmt sich eine Faktorei, eine
Werft oder eine Kirche von der entsprechenden Bauleiste und bezahlt
dafür den angegebenen Preis. Zusätzlich muss er
für den Bau einer Faktorei 3, einer Werft 4 und einer Kirche 5
Arbeiter in Lisboa haben. Abgegeben werden müssen auch diese
Arbeiter nicht. Ein Spieler kann mehrere Gebäude in einer Runde
bauen. |
Markt |
Der Spieler kann nun entweder Waren aus den Kolonien verkaufen oder in
seinen Faktoreien verarbeiten und dann verkaufen. Grundsätzlich
produzierte eine Kolonie eine Ware der entsprechenden Sorte, die es in
diesem Spiel nur fiktiv gibt, d.h. nicht in Form von Spielsteinen o.ä..
Für jede Warensorte kann der Spieler entscheiden, ob er die Waren direkt
verkaufen will (dafür erhält er pro Einheit den Preis in der rechten
Marktspalte ausbezahlt) oder mit einer Fakoterei jeweils eine Einheit der
entsprechenden Farbe verarbeitet (dann erhält er den aktuellen Preis in
der linken Spalte). Der Spieler muss sich bei jeder Warensorte für eine
der beiden Möglichkeiten entscheiden. Es ist nicht möglich, Waren einer
Sorte direkt zu verkaufen und auch gleichzeitg zu verarbeiten. |
Privileg |
Der Spieler gibt einen Arbeiter ab und
nimmt eines der Privilegien aus der Galerie. Der Spieler legt
das Privileg nun auf das oberste freie Feld der Spalte auf seiner
Spielerablage, deren Farbe der des genommenen Privilegs entspricht. Er
erhält sofort den Bonus wie auf dem Feld angegeben. Ein Spieler
kann nicht mehr Privilegien in eine Spalte legen, als dort Felder sind.
Wenn ein Spieler nur noch 2 Arbeiter hat, kann er auch kein Privileg
nehmen, denn diese Mindestanzahl kann nicht unterschritten werden. |
Weitere Infos: - Die Homepage des PD-Verlages - Die Homepage vom Heidelberger Spieleverlag |
Troudi vergibt
8 von
10 Punkten:
Ganz unbekannt kommt
einem "Navegador" dann doch nícht vor, gab es das Rondell doch schon
einige Male vorher, in anderen Spielen von Mac Gerdts. Nach einem den
ersten Spielen hat "Navegador" bei uns einen sehr zwiespältigen Eindruck
hervorgerufen, was an der offensichtlichen Siegstrategie zu liegen
schien: Man spielt möglichst auf Werften und Kirchen und richtet sein
ganzes Spiel auf den Erwerb genau dieser Gebäude und der dazugehörigen
Privilegien aus. Diese Strategie funktioniert dann allerdings nur so
lange, wie einem kein anderer Spieler dazwischenfunkt. Und genau das
wird schnell passieren, wenn man mit Spielern spielt, die das schnell
durchschauen oder nicht ihre erste Partie "Navegador" spielen. In
Wirklichkeit ist das Spiel wesentlich komplexer, denn zum Gewinnen des
Spiels, also das Erzielen von einer Maximalanzahl an Siegpunkten, gibt
es verschiedene Aspekte, die im Spiel zu beachten sind. Wie kann man
also Einfluss darauf nehmen, dass man möglichst selber viele Siegpunkte
und andere Spieler möglichst wenige Siegpunkte erzielen? Erstens sind da
die Siegpunkte, die man über das Geld am Spielende machen kann. Geld ist
im Spiel grundsätzlich Mangelware, also muss man über Kolonien und deren
Entdeckung und den Verkauf von Waren Geld verdienen. Der Markt ist dabei
besonders wichtig: Man kann ihn nutzen, um selber Geld zu verdienen,
aber auch um andere Mitspieler einzuschränken. Dabei kann man schon mal
auf ein lukratives Geschäft verzichten, um den Marktpreis einer Ware so
zu manipulieren, dass der nachfolgende Spieler, der sich vielleicht
besonders auf Faktoreien oder Kolonien konzentriert hat, dementsprechend
wenig Geld verdient. Aber auch dadurch, dass man einen Überschuss an
Schiffen oder Arbeitern produziert, lässt sich natürlich Geld verdienen.
Parallel dazu muss man vor allem um die verschiedenen Wertungsbereiche
auf den Spielertafeln (Kolonien,
Faktoreien, Entdecker, Werften und Kirchen) spielen, wobei eine
Spezialisierung auf ein oder zwei Bereiche für ein erfolgreiches Spiel
förderlich zu sein scheint: Man muss möglichst viele Gebäude aus diesen
Bereichen erwerben und dementsprechend gezielt Privilegien sammeln, um
diese Bereiche möglichst wertvoll zu machen. Dabei muss man stets die
Konkurrenz im Auge behalten und notfalls auch mal Sachen kaufen, die
nicht unbedingt zur eigenen Strategie passen, nur um die Strategie der
Konkurrenten zu durchkreuzen. Das ist alles in allem natürlich nicht
ganz einfach und schon eine Herausforderung, die - trotz der nicht
besonders schwierigen Regeln - nicht einfach zu meistern ist und mit
Sicherheit mehr als einen Anlauf braucht, was aber auch gerade den Reiz
von "Navegador" ausmacht. Ein Risiko von "Navegador" ist allerdings eine
starke Spielzeitverlängerung, wenn man mit Grüblern spielt, die alles
durchrechnen und auch das interaktive Element beschränkt sich im Spiel
auf das gegenseitige Beobachten, so dass das Spiel - auch aufgrund der
komplexen Spielstrategie - eher für Vielspieler geeignet scheint. Für
alle Vielspieler lohnt sich "Navegador" aber auf jeden Fall und ist für
ca. 33 Euro im Handel erhältlich.
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