Modern Art

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Reiner Knizia
Spielanzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : 45 min
Erscheinungsjahr : 1992
  (1996 und 2004 von Mayfair neu aufgelegt)

Spielart: Versteigerungsspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1993 Auswahlliste
Deutscher Spielepreis 1993 (Platz 1)
A la carte 1993 (Platz 15)
Vuoden Aikuistenpeli 2008
Japanese Best Advanced Game 2004 (Platz 3)

ZUR HAUPTSEITE


Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 70 Kunstwerke (Karten) - 5 Sichtblenden - Spielgeldchips - 12 Wertungsplättchen - 1 Anleitung

Ziel des Spieles ist es, durch geschicktes Versteigern eigener Kunstwerke und Ersteigern fremder Kunstwerke möglichst viel Geld zu verdienen.

Zunächst werden die 70 Karten mit den Kunstwerken gut gemischt. Hierbei gibt es Kunstwerke von 5 verschiedenen Künstlern, die auch alle auf dem Spielbrett nochmal angegeben sind. Jeder Spieler erhält nun, abhängig von der Spieleranzahl, eine feste Anzahl an Handkarten, die er sich anschauen darf. Bei vier Spieler erhält zum Beispiel jeder Spieler am Anfang 9 Handkarten. Außerdem erhält jeder Spieler noch ein Startkapital 100.000. Das Geld sollte man immer geheim hinter den Schutzschirm liegen lassen.

Bei Modern Art wird vom aktiven Spieler immer zunächst ein Karte versteigert. Bei allen Versteigerungen gilt:
Dazu sind insgesamt 5 verschiedene Arten von Versteigerungen möglich, die wir uns zunächst einmal anschauen.
Kommen wir nun zum eigentlichen Spiel, welches aus vier Runden besteht.

Runde 1: Der Startspieler bietet die erste Karte eines beliebigen Künstlers zur Versteigerung an. Auf jeder Karte ist ein Symbol angegeben, welches festlegt welche Art von Versteigerung durchgeführt werden muss. Der Spieler der die Karte ersteigert hat, zahlt den entsprechenden Betrag an die Bank, bzw. an den Versteigerer und legt die Karte für alle Spieler gut sichtbar vor sich ab. Danach versteigert der nächste Spieler eine Handkarte. Es wird solange reihum versteigt, bis ein Spieler eine Karte eines Künstlers zur Versteigerung anbietet, von dem bereits vier Karten offen auf dem Tisch liegen. Die Runde endet dann sofort, diese gerade ausgelegte Karte wird nicht mehr versteigert, bleibt aber in der Tischmitte liegen.
Nun wird der Wert der einzelnen Künstler festgelegt, in dem geschaut wird, von welchem Künstler nun wieviele Karten auf dem Tisch liegen. Auf dem Spielbrett sind alle 5 Künstler aufgeführt, darunter sind 4 leere Reihen, für jede Runde eine Reihe, in denen die entsprechenden Wertungschips gelegt werden. Der Künstler mit dem meisten Karten auf dem Tisch erhält das Plättchen 30.000, der Künstler mit den zweitmeisten das 20.000er Plättchen und der Künstler mit den drittmeisten Karten immerhin noch das 10.000 Plättchen. Jeder Spieler der nun Karten von diesen Künstler vor sich ausliegen hat, bekommt nun von der Bank für jeder Karte den entsprechenden Wert ausbezahlt. Nun werden alle auf dem Tisch ausliegenden Karten abgeräumt und die nächste Runde kann beginnen.

Runde 2+3: Die nächsten beiden Runden laufen wie die erste ab, allerdings erhält jeder Spieler zunächst eine feste Anzahl von neuen Karten auf die Hand. Bei vier Spielern erhält zum Beispiel jeder Spieler vier weitere Karten dazu. Der Spieler links von dem Spieler der durch das Auslegen eine Karte die letzte Runde beendet hat. wird Startspieler dieser Runde. Auch diese Runde endet wieder wenn die fünfte Karte eines Künstler zur Versteigerung angeboten wird. Nachdem die Werte der Künstler wieder ermittelt und auf das Spielbrett gelegt worden sind, folgt wieder die Auszahlung an die Spieler. Ausgezahlt werden wieder nur die drei besten Künstler in dieser Runde. Der Wert ergibt nun aus der Summe aller Wertungsplättchen die bei einem Künstler ausliegen. Schauen wir uns dazu folgenden Beispiel an. Nach der dritten Runde sieht der Spielplan wie folgt aus:

Lite Metall
Yuko
Christin P.
Karl Gitter
Krypto


30.000
10.000

20.000
1. Runde
10.000


20.000
30.000
2. Runde

30.000

10.000
20.000
3. Runde





4. Runde

Somit ist jede Yuko-Karte 60.000 wert, jede Karl Gitter-Karte 30.000 und jede Krypto 70.000 wert. Obwohl Lite Metall und Christin P schon in vorherigen Runden ein Wertungsplättchen bekommen haben, bezahlt die Bank für Karten dieser Künstler kein Geld, weil sie in der aktuellen Runde kein Wertungsplättchen bekommen haben.

Runde 4:
Die letzte Runde läuft wie die vorherigen ab, allerdings bekommen die Spieler zu Beginn der vierten Runde keine weitere Handkarten mehr dazu.

Ist auch die vierte Runde komplett durchgespielt zählen alle Spieler ihr Geld. Der Spieler mit dem grössten Vermögen, gewinnt dieses Spiel.
(Superfred 28.04.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
"Modern Art" ist Versteigerung pur, ohne unnötiges Beiwerk. Dieses Spiel wird auch gerne als Mutter aller Versteigerungsspiele bezeichnet. Immerhin erschien es bereits 1992 und viele spätere Spiele, insbesondere auch von Knizia selber, benutzen Grundmechanismen dieses Spiels. Wer natürlich keine Versteigerungsspiele mag, braucht sich dieses Spiel auch nicht anzuschauen. Allen anderen bietet es unterhaltsame 45 Minuten. Die ganze Zeit nur Karten versteigen, hört sich zunächst langweilig an. Das Gegenteil ist der Fall. Dieses liegt nicht nur an den fünf verschiedenen Versteigerungsarten. Bei jeder Versteigerung muss man mittels ausliegender Karten und der eigenen Handkarten kalkulieren, mit welchem Maximalgebot man in diese Versteigerung geht. Weiter muss man abwegen, in welcher Runde man seine Handkarten spielt und somit die Werte der Künstler beeinflusst. Denn Karten von Künstler die in vorherigen Runden bereits gepunktet haben, erzielen meist besserer Gebote. Und zu guter letzt darf man die einzelnen Versteigerungsarten nicht unterschätzen. Sie bringen nicht nur Abwechslung in Spiel, in machen Situationen, abhängig vom Barvermögen der Spieler und den bereits ausgespielten Karten ist die eine Art der Versteigerung möglicherweise besser als eine Art. Wie gesagt, wer keine Versteigerungsspiel mag sollte die Finger von diesem Spiel lassen. Alle anderen sollten "Modern Art" unbedingt mal Probe spielen. Hans in Glück hat das Spiel selber nicht mehr im Programm. Dafür hat Mayfair 2004 eine weitere Auflage von diesem Spiel auf den Markt gebracht. Das Design hat sich zwar stark verändert, die Regeln sind aber identisch.

Fragen zu Modern Art? Schickt uns eine mail.