Mit List und Tücke

Auf einen Blick:
Verlag : Berliner Spielkarten
Autor : Klaus Palesch
Spielanzahl : 4 bis 6 Spieler
Alter : ab 8 Jahre
Dauer : 30 - 45 min
Erscheinungsjahr : 1999

Spielart: Kartenstichspiel

Auszeichnungen:
A la carte 1999 (Platz 5)
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2000

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Mit List und Tücke von Berliner Spielkarten

Das Spielmaterial
84 Spielkarten (je 21 Karten in 4 Farben) - 6 Karten für die Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es, durch das Sammeln von zwei bestimmten Kartenfarben möglichst viele Punkte zu machen.

Für die Spielbeschreibung beschränke ich mich auf die Anzahl von 4 Spielern. Der Spielverlauf bei 5 oder 6 Spielern ist identisch, die Anzahl der Karten zum Anfang des Spiels ist aber höher, und auch die Anzahl der Karten bei der Stichverteilung ist ebenfalls höher. Es wird aber immer mit allen 4 Farben gespielt.

Bei 4 Spieler werden von jeder Farbe die Kartenwerte von 1 bis 14 benötigt, die anderen Karten kommen aus dem Spiel.  Diese werden gut gemischt, danach erhält jeder Spieler verdeckt 14 Karten, die er auf die Hand nimmt. Gespielt werden insgesamt so viele Runden, wie Spieler mitspielen.

Der Spieler links vom ersten Geber eröffnet die erste Runde, in dem er eine Karte vor sich ablegt. Die Farbe dieser Karte ist für diesen Stich Trumpf, alle anderem 3 Karten sind somit Fehlfarben. Nun legen reihum die Mitspieler je eine Karte vor sich ab. Karten dürfen beliebig ausgespielt werden, es muss nicht bedient werden. Allerdings dürfen in einem Stich nur maximal drei Farben insgesamt gespielt werden. Nun werden die beiden Sieger dieses Stichs ermittelt. Zunächst darf sich der Spieler mit der höchsten Trumpfkarte 2 Karten aussuchen, danach muss der Spieler mit der niedrigsten Fehlfarbenkarte die restlichen beiden Karten nehmen. Gibt es mehrere Spieler, die eine niedrigste Fehlfarbe gespielt haben, so bekommt der Spieler den Vorrang, dessen Karte zuerst gespielt wurde. Tritt der seltene Fall ein, dass ein Stich nur aus Trumpfkarten besteht, so kommen die beiden restlichen Karten aus dem Spiel. Die beiden Gewinner des Stiches legen ihre Karten nach Farben sortiert, für alle Mitspieler gut sichtbar, offen aus. Der Spieler, der auf Grund der Fehlfarbenkarte zwei Karten bekommen hat, eröffnet den nächsten Stich. Bei einem reinen Trumpfstich eröffnet der Gewinner des Trumpfstiches. Sobald ein Spieler Karten aller vier Farben vor sich ausliegen hat, muss er entscheiden welche dieser Farben am Ende der Runde jeweils positiv und negativ gewertet werden sollen. Die Karten in den beiden Farben, die am Ende positiv gewertet werden sollen, werden ab sofort verdeckt hingelegt. Weitere Karten, die im Verlauf in diesen Farben noch dazu kommen sollten, werden dann ebenfalls verdeckt gesammelt. Sind alle Handkarten gespielt, endet die Runde. Alternativ kann eine Runde aber auch vorzeitig enden, wenn ein Spieler keine Karten mehr spielen kann. Dieses kann passieren wenn er nur noch Karten in der einen Farbe auf der Hand hat, die er in dieser Runde nicht spielen darf, da ja ein Stich immer nur aus maximal drei Farben bestehen darf. Spieler die nun weniger als vier Kartenfarben vor sich liegen haben, entscheiden sich nun für die beiden Farben, welche positiv gewertet werden sollen.

Für die Wertung zählt nun jeder Spieler die beiden Anzahlen der Karten, die er in seinen beiden positiven Farben vor sich liegen hat und multipliziert diese beiden Werte. Das Produkt teilt er er dann durch die Anzahl seiner restlichen Karten. Dieser abgerundete Quotient ist dann die Anzahl der Punkte, die ein Spieler in einer Runde erzielt hat. Z.B. hat ein Spieler 4 rote Karten und 5 gelbe Karten, die er im Vorfeld als positiv angezeigt hat. Von grün hat er 1 Karte, und von blau 2 Karten. Er rechnet also 4 multipliziert mit 5, ergibt 20, geteilt durch die Anzahl der beiden anderen Farben, also durch 3, ergibt abgerundet 6 Punkte. Hat ein Spieler nur genau 2 Farben, so errechnet er nur das Produkt der beiden Anzahlen. Sollte ein Spieler nur eine Kartenfarbe vor sich ausliegen haben, so bekommt er keine Punkte gutgeschrieben.

In der nächsten Runde, wird der Spieler links vom Geber der neue Geber dieser Runde. Wer nach Abschluß aller Runde die meisten Punkte insgesamt erzielen konnte gewinnt das Spiel.
(Superfred 11.01.05)

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Mit List und Tücke ist ein herrliches Kartenstichspiel, welches sich deutlich aus dieser Gruppe von Kartenstichspielen abhebt. Ein Stich geht immer an zwei Spielern, die sich dann die Karten des Stichs teilen. Dazu kommt, dass für jeden Mitspieler die einzelnen Farben unterschiedliche Gewichtungen haben. So muss man sich als erster Gewinner eines Stiches fragen, ob man sich wirklich seine optimalen Karten nimmt, oder vielleicht doch mal eine schwächere Karte, so daß der zweite Gewinner des Stiches Karten bekommt, die er so gar nicht gebrauchen kann. Sicher spielt hier Kartenglück eine nicht zu unterschätzende Rolle, dafür spielt man ja auch immer mehrere Runden, so daß sich dieses im gesamten Spiel aber die Waage halten sollte. Deswegen spielen wir Mit und Tücke am liebsten auch nur zu viert, da hier der Einfluß auf einen einzelnen Stich doch deutlich höher ist, als wenn man zu sechst spielt. Für Liebhaber von Kartenstichspielen ist Mit List und Tücke eine klare Kaufempfehlung.

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