Media Mogul

Vielen Dank an JKLM Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : JKLM Games
Autor : Richard Huzzey
Grafik : Markus Welbourne
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 90 min.
Erscheinungsjahr : 2004
 
Spielart: Wirtschaftssimulation /
Taktikspiel

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Das Spielmaterial
1 Spielregel

Vor dem Spiel  werden zunächst die Publikumsfiguren auf die Kontinente des Spielplans verteilt. Spielen nur 3 Spieler mit, werden keine Figuren in Südamerika (grüne Figuren) verteilt. Ein schwarzer Spielmarker kommt auf das Feld 1 der Geschäftsphasen und ein weiterer auf das Feld 1965 des Rundenzählers. Die Medienkarten werden gemischt und die 3 oberen Karten offen neben den Stapel gelegt, der verdeckt bleibt. Jeder Spieler nimmt ein Bürotableau und einen Satz Medienplättchen in seiner Farbe. Jeder Spieler erhält 5 Mio. Dollars Startkapital. Ein Startspieler wird bestimmt und stellt die Startspielerfigur vor sich auf.

Gespielt wird in Runden. Jede Runde besteht aus 5 Phasen. Dabei fängt immer der Spieler an, der gerade den Startspielerstein hat. Alle anderen Spieler folgen dann im Uhrzeigersinn. Die 5 Phasen sind:

1. Geschäftsphase:
In dieser Phase stehen 4 mögliche Aktionen zur Auswahl, von denen jeder Spieler 2 Aktionen durchführen muss. Dies können zwei beliebige Aktionen sein oder auch zweimal die gleiche Aktion. Immer bevor ein Spieler  seine Aktionen durchführt, muss er neue Medienkarten in die Auslage neben dem Stapel legen, so dass dort wieder drei Karten liegen. Die 4 Aktionen sind:
 Hat ein Spieler seine Geschäftsphase beendet, kommt der nächste Spieler an die Reihe, nachdem der Marker für die Geschäftsphasen ein Feld vorgerückt worden ist. Haben alle Spieler ihre Geschäftsphase abgeschlossen, folgen in jeder Runde noch zwei weitere Geschäftsphasen, so dass jeder Spieler 6 Aktionen pro Runde durchführt.

2. Medienphase:
In der Reihenfolge Nordamerika - Europa - Asien - Ozeanien - Afrika - Südamerika wird nun überprüft, wer die Gunst des Publikums auf den einzelnen Kontinenten erringen konnte. Vor der Wertung jedes Kontinents wird für jeden Kontinent aber überprüft, ob jeder Spieler dort mit einem Mindestbestand von Medienniederlassungen vertreten ist. Dieser Mindestbestand wird rechts neben der Jahreszahl angezeigt. Wer den Mindestbestand nicht erfüllen kann, muss seine Medienplättchen von diesem Kontinent abziehen und wird dafür jeweils mit einer Mio. weniger entschädigt, als die Startkosten für diesen Medienbereich betragen. Hat er bereits Figuren von diesem Kontinent auf seinem Bürotableau, kommen diesen nun wieder auf den Kontinent zurück.

Beginnend mit dem Startspieler hat danach jeder Spieler - mit mindestens einem Medienplättchen auf diesem Kontinent - die Möglichkeit, beliebig viele Medienkarten aus seiner Hand auf den Tisch zu legen. Der Gesamtwert der Karten wird zum Wert der Niederlassungen auf diesem Kontinent hinzugezählt, wenn die Zahl auf der Farbe der des auszuwertenden Kontinents entspricht.  Danach werden gleichzeitig alle Karten aufgedeckt und es werden fünf Bereiche ausgewertet:
  1. Beste Mediengruppe: Der Spieler mit dem höchsten Wert, der sich aus den Medienplättchen auf diesem Kontinent zuzüglich evtl. ausgespielter Karten ermittelt, erhält eine Publikumsfigur.
  2. Bester Fernsehsender: Dementsprechend zählt hier die Anzahl der Fernsehsender plus ausgespielte Karten. Auch dieser Spieler erhält eine Publikumsfigur.
  3. Bester Radiosender: Gleiche Abrechnung und Belohnung wie oben.
  4. Beste Zeitungen: Gleiche Abrechnung und Belohnung wie oben.
  5. Zweitbeste Mediengruppe: Gleiche Abrechnung wie oben.
Die Publikumsfiguren des jeweiligen Kontinent werden in genauer Reihenfolge verteilt. Gibt es keine Figuren mehr, geht der Gewinner dieser Kategorie leer aus. Publikumsfiguren werden immer auf den Medienbereich des Bürotableaus gestellt, mit dem sie gewonnen wurden. Bei dem Gewinn in erster und/oder zweiter Mediengruppe können die Publikumsfiguren beliebig aufgestellt werden. Zum Schluss jeder Abrechnung werden alle ausgespielten Medienkarten abgeworfen.

3. Werbephase:
Jeder Spieler deckt nun die Karten auf, die er als Werbeverträge ausgespielt hat. Die Spieler erhalten nun Belohnungen für die Publikumsfiguren im entsprechenden Bereich. Entweder 1 Mio. Dollars für jede verschiebenfarbige Publikumsfigur oder für je 2 oder 3 Publikumsfiguren, unabhängig von der Farbe. Hat jeder Spieler sein Geld erhalten muss er so viele Publikumsfiguren auf den jeweiligen Kontinent zurückstellen, wie sich "Z"s ganz unten auf dem jeweiligen Werbevertrag befinden. Danach wird der Werbevertrag abgeworfen. Ein Werbevertrag wird sofort abgeworfen, wenn ein Spieler die Anforderungen nicht erfüllen konnte.

4. Überdrussphase:
Beginnend mit dem Startspieler muss nun jeder Spieler soviele Publikumsfiguren von seinem Bürotableau nehmen - aus allen Medienbereichen - wie die Zahl rechts neben der Jahreszahl anzeigt.

5. Startspielerphase:
Der Startspieler rückt den Rundenzähler ein weiteres Jahr vor. Danach sammelt er evlt. noch in der Auslage vorhandene Medienkarten ein und legt 3 neue aus. Danach gibt er den Startspielerstein an seinen linken Nachbarn weiter und eine neue Runde beginnt.

Das Spiel endet, wenn eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt wurde: Entweder wenn der Kartenstapel aufgebraucht wurde (sollten noch nicht alle Spieler ihre Aktionen beendet haben, wird der Ablagestapel nochmals durchgemischt) oder wenn der Rundenmarker nicht weiter nach vorne gerückt werden kann. In beiden Fällen endet das Spiel nach der nächsten Überdrussphase. Der Wert jedes Medienunternehmens berechnet sich folgendermaßen: Jedes Medienplättchen auf dem Spielplan ist soviele Dollars wert, wied dies dem Startwert + 1 Mio. Dollars auf dem Bürotableau entspricht. Dazu kommen dann noch sämtliche nicht verbrauchte Geldcounter. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Geldcounter in seinen Medienbereichen liegen hat. Ist immer noch Gleichstand, entscheidet die Anzahl der Publikumsfiguren auf den Bürotableaus.


(Troudi 19.02.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von JKLM Games

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Direkt eine kurze Vorbemerkung: Die Anleitung ist nicht wirklich gut und in der deutschen Version fehlt sogar leider, wie hoch das Startkapital ist - das gibt Punkteabzug. Das sollte eigentlich nicht passieren. Abgesehen davon haben wir es hier mit einem hochinteressanten Spiel zu tun, dessen tatsächliche Tiefe sich beim ersten Spielen allerdings nicht ganz erschließt. Das erste Spiel sollte man aber eh nicht so Ernst nehmen, es dient mehr der Vertiefung und Verdeutlichung von Regeln. Ansonsten haben wir es hier mit einer knallharten Wirtschaftssimulation mit Glückselementen zu tun: Grundsätzlich muss man von Anfang an richtig spielen, ansonsten geht man schnell unter. Schon früh sollte man darauf achten, sich starke Kontinente aufzubauen und nicht überall wild eine Niederlassung zu errichten. Das Sammeln der Zuschauerfiguren kann nur dann erfolgreich sein. Schwieriger wird es da bei den Werbeverträgen: Wer hier nur schlechte Karten auf die Hand bekommt, kann mitunter schon einmal ein Problem kriegen. Grundsätzlich muss ich allerdings zugeben, dass in noch keiner Runde jemand gar keinen Werbevertrag einlösen konnte. Obwohl Geld - besonders in der ersten Partie - immer sehr knapp bis nicht vorhanden ist, funktioniert der Spielmechanismus ausgezeichnet und schnell stellt man - so ab der zweiten oder dritten Partie - fest, dass man ja wohl etwas verdienen kann und dann macht das Spiel auf einmal auch mehr Sinn. Hat man einmal verstanden, worum es geht, dann wird das Spiel spannend: Ständig ist man darum bemüht, Mitspielern die Mehrheiten auf den einzelnen Kontinenten zu entreißen und ein eigenes Medienimperium zu errichten. Ein Tipp sei außerdem hier noch verraten: Wer eine seiner Niederlassungen wieder von einem Kontinent abziehen will, investiere einfach lange genug nicht in seinen Niederlassungen und kann bei der Überprüfung des Mindestbestandes seine Niederlassung zurückholen. Wenn man sich einmal durch die Anleitung gekämpft hat, hat man hier ein überdurchschnittlich gutes und empfehlenswertes Spiel vorliegen. Das Spiel ist für ca. 20 Euro im Handel zu haben oder kann direkt beim Hersteller (s. Link) bezogen werden.

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