Masters Gallery

Vielen Dank an Fred Distribution für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Gryphon Games
Autor : Reiner Knizia
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 2008

Spielart : Kartensammelspiel



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Das Spielmaterial
5 Künstlerkarten - 95 Gemäldekarten - 12 Wertmarker - 5 Auszeichnungsmarker - 1 Übersicht über die Gemälde - 1 Spielregel (Englisch)

Geht es beim Wert von Kunstwerken eigentlich um tatsächliche Schönheit oder bloße Nachfrage? Die Frage beantwortet Reiner Knizia in seinem Spiel "Masters Gallery": Die Spieler sind Galleriebesitzer, deren Gemälde natürlich einen Wert besitzen - zumindest einen ideellen - richtig wertvoll werden sie aber erst, wenn die Nachfrage stimmt, d.h. möglichst viele Spieler sich für diese Kunstwerke interessieren. Und wer dann zum günstigsten Zeitpunkt die richtigen Gemälde besitzt, der kann sie auf dem Markt dann auch zum bestmöglichen Preis abstoßen  und der erfolgreichste Kunsthändler werden.

Vor dem Sp
iel werden die Gemäldekarten gemischt und an jeden Spieler 13 Karten verteilt. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel, von dem allerdings noch die oberste Karte offen danebengelegt wird. Die Künstlerkarten werden nach Wertigkeit (17-21) in aufsteigender Folge nebeneinander in der Mitte der Spielfläche ausgelegt. Daneben werden die Marker bereitgelegt.

Das Spiel geht über insgesamt vier Runden. In einer Runde wird immer eine bestimmte Anzahl von Spielerzügen durchgeführt. Gespielt wird im Uhrzeigersinn: In der ersten Runde beginnt der Spieler, der zuletzt eine Gemäldeausstellung besucht hat, in den nachfolgenden Runden dann immer der Spieler links von dem Spieler, der die Wertung ausgelöst hat.

Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, spielt er genau eine Gemäldekarte aus seiner Hand aus. Die Gemäldekarten legt er offen vor sich ab. Liegen dort bereits Gemäldekarten von einem der fünf Künstler (Vermeer, Degas, Monet, Renoir und Van Gogh) aus, dann legt er diese zu der/den Karte/n des entsprechenden Künstlers. Außerdem gibt es auf einigen Karten Symbole, deren Eigenschaften der Spieler nutzen muss, wenn er kann. Zum Beispiel wird noch eine weitere Karte des gleichen Künstlers ausgespielt; alle Spieler müssen verdeckt eine Karte ausspielen und diese gleichzeitig aufdecken; man darf noch eine verdeckte Karte ausspielen etc.. Einige Gemäldekarten haben kein Symbol und es wird dementsprechend auch keine zusätzliche Aktion durchgeführt.

Die Runde endet, wenn die sechste Gemäldekarte von einem der fünf Künstler ausgespielt wird. Dabei zählt die offene Gemäldekarte neben dem Nachziehstapel auch mit. Wenn ein Spieler die sechste Karte eines Künstlers ausspielt, darf er eine evtl. auf der Karte abgedruckte Aktion nicht mehr durchführen.

Nun kommt es zur Wertung: Zunächst werden alle noch verdeckt vor den Spielern ausliegenden Gemäldekarten aufgedeckt. Dann wird ermittelt, für welchen drei Künstler die meisten Gemäldekarten (inkl. der offenen neben dem Nachziehstapel) ausgespielt wurden: Auf die Künstlerkarte des Künstlers mit den meisten ausgespielten Gemäldekarten wird der "+3" Wertmarker gelegt, auf die Künstlerkarte mit den zweitmeisten ausgespielten Gemäldekarten der "+2"-Wertmarker und auf die Künstlerkarte mit den drittmeisten Gemäldekarten der "+1"-Marker. Wenn für einen Künstler gleich viele Gemäldekarten ausgespielt wurden, dann ist der Künstler mit der niedrigeren Nummer auf der Künstlerkarte der Gewinner. Die beiden übrigen Künstler werden nicht gewertet, auch wenn für sie Karten ausgespielt wurden.

Jetzt erfolgt die Punkteverteilung: Für jede Gemäldekarte für einen Künstler, der in dieser Runde gewertet wurde (also nur die ersten drei Plätze), erhält man so viele Punkte, wie dies dem Gesamtwert aller darauf liegenden Marker - darin eingeschlossen sind die Marker aus vorherigen Runden und die Auszeichnungsmarker, die durch Karten in Spiel kommen - entspricht. Der Punktestand sollte aufgeschrieben werden.

Damit ist eine Runde beendet. Alle offen ausliegenden Gemäldekarten kommen nun auf den Ablagestapel und es wird wieder die oberste Karte vom Nachziehstapel aufgedeckt. Je nach Mitspieleranzahl und Runde erhält jeder Spieler noch Gemäldekarten vom Stapel: Nach der ersten und zweiten Runde 6 Karten bei 2 und 3 Spielern, 4 Karten bei 4 und 2 Karten bei 5 Spielern; nach der dritten Runde gibt es bei 2 Spielern nochmals 3 Karten dazu, bei allen anderen Spieleranzahlen gibt es keine Karten mehr.

Das Spiel endet, nachdem die vierte Runde gewertet wurde. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl hat das Spiel gewonnen. 
(Troudi 09.08.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Fred Distribution

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Bei "Masters Gallery" handelt es sich um eine Kartenspiel-Adaption des Knizia-Klassikers "Modern Art". Und was soll man sagen: Die Adaption ist gelungen und kann sich wirklich sehen lassen. Anstelle des Versteigerungsmechanismus spielt man hier einfach Karten aus. Es gibt keine Versteigerung mehr, aber ähnlich wie im Brettspiel werden hier die verschiedenen Kartenbedingungen auf den Gemäldekarten genutzt, um das Spiel noch zusätzlich interessant zu machen. Besonders gefallen haben uns dabei zwei Karten: Einmal die Option, eine zusätzliche verdeckte Karte zu spielen und dann noch die Aktion, das jeder Spieler verdeckt eine Gemäldekarte auslegen muss und dann gleichzeitig umgedreht wird: Denn durch diese Karte kann eine Runde schnell beendet werden und hier ist Nachdenken gefragt. Grundsätzlich gilt es ansonsten in dem Spiel auch das zu beachten, was im "großen Bruder" beachtet werden muss: Man muss den richtigen Zeitpunkt abpassen, die Runde zu beenden und gleichzeitig darauf achten Gemäldekarten von Künstlern zu sammeln, die nicht bei allen Spielern ausliegen - am besten sogar nur bei einem selbst. Das ist natürlich schwierig, letztendlich aber die Herausforderung bei dem Spiel. Gleichzeitig gilt es auch, für die nächsten Runden zu planen: Denn der Clou liegt ja auch darin, dass die einzelnen Künstler alle nur eine bestimmte Anzahl von Gemäldekarten haben und es sich lohnt, wenigstens ungefähr nachzuhalten, wieviele Karten eines Künstlers schon raus sind. Denn ansonsten hat man am Ende vielleicht noch 2 oder 3 Karten eines besonders wertvollen Künstlers auf der Hand, aber der wird aufgrund zu weniger Karten einfach nicht mehr gewertet. Insgesamt ist "Masters Gallery" ein hochinteressantes und spannendes Kartenspiel, das den Vergleich mit seinem "großen Bruder" nicht scheuen muss und das man durchaus empfehlen kann. Momentan gibt es nur die englische Version, die für ca. 14 Euro im Handel erhältlich ist.

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