Magister Navis |
Auf einen
Blick: Verlag : Lookout Games Autor : Carl de Visser / Jarratt Gray Graphik : Joshua Cappel Spieleranzahl : 3-5 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : 60-90 min. Erscheinungsjahr : 2009 Spielart : Mehrheitenspiel Auszeichnungen: Spiel des Jahres 2010 Empfehlungsliste Deutscher Spielepreis 2010 (Platz 6) As d'Or Nominierungsliste 2010 IGA Multiplayer Nominierungsliste 2010 ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial 1 Spielbrett - 48
Besitztumskarten - 95 Handelsmarken - 26 Punktemarken - 5
Spielertableaus - 45 Gebäudeplättchen - 150
Bevölkerungssteine - 20 Statussteine - 1 Startspielerstein - 1
Spielregel
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Weitere Infos: - Die Homepage von Lookout Games - Die Homepage vom Heidelberger Spieleverlag |
Troudi vergibt 8 von
10 Punkten: "Magister Navis" ist irgendwie
gar nicht so viel Aufmerksamkeit zu teil geworden und letztendlich ist
die große Frage, warum eigentlich nicht? Das Material ist
ansprechend gestaltet und die Anleitung ist ausführlich und
lässt eigentlich keine Fragen offen. Die verschiedenen Mechanismen
des Spiels zu erklären dauert am Anfang zwar ein bisschen, aber
hat man einmal verstanden, worum es geht, kann man dann auch schnell in
das Spiel einsteigen und loslegen. Und das Spiel hat dann einiges an
Tiefe zu bieten: Zunächst einmal geht es darum zu entscheiden,
welches Gebäude man bauen möchte. Dabei sollte man einerseits
natürlich an zu erhaltende Punkte denken, andererseits aber auch
das Gebäude so bauen, dass es der eigenen Spielstrategie
zuträglich ist. Ähnliches gilt eigentlich auch für die
Aktionsphase: Hier hat man gleich eine ganze Palette von
Möglichkeiten, muss aber immer entscheiden, welche man
letztendlich nutzen will und kann. Mehr Aktionen als Gebäude oder
Steine da sind, sind sowieso schon mal nicht möglich. Dann muss
man aber auch entscheiden, welche Aktion man auf dem Brett
durchführen will und welche Belohnung man dafür haben will.
Natürlich macht es Sinn, in allen Bereichen des eigenen Tabelaus
möglichst hoch zu kommen, gelingen wird einem das - gerade im
Spiel zu viert oder fünft - aber nicht. Hier muss man dann
entscheiden, welche Strategie man spielen will. Dabei sollte man nicht
nur darauf achten, dass man besonders viele Aktionen durch viele
verfügbare Figuren bekommt, sondern vor allem auch darauf, dass
man diese auch wieder zurückholen kann, denn ansonsten sind die
Gebäude in der nächsten Runde blockiert und dass war es dann
mit den Aktionen. Beim Setzen der eigenen Figuren gilt es auch,
verschiedene Dinge abzuwägen, in dem man ein Optimum aus einem
Punkteerhalt für sich selbst und der Blockade des Gegners spielt:
Sollte man bei einer Handelsroute z.B. eine Stadt besetzen, bei der
gegenüber eine noch freie Stadt oder einem mit eigener Figur ist
oder sollte man doch lieber eine Stadt nehmen, wobei die Stadt am
anderen Ende der Handelsroute besetzt ist? Sollte man sich an einer
Expedition beteiligen oder nicht? Sollte man eine Expedition vollenden
und sich somit die Gouverneurskarte sichern oder das lieber einen
anderen Spieler machen lassen, um selber andere Aktionen
durchführen zu können? Diese ganzen Problematiken werden
natürlich noch dadurch verschärft, dass auch noch wichtig
ist, wieviele Aktionen man noch übrig hat. Es macht also durchaus
Sinn, sich bereits zu Anfang des Spiels eine Strategie zu
überlegen, die man natürlich später immer wieder
anpassen muss. In allen unseren Partien war es allerdings wichtig, dass
man sich an Expeditionen beteiligte, um so auch in den verschiedenen
Regionen durchführen zu können. Diese ganze Beschreibung von
"Magister Navis" klingt jetzt vielleicht zwar etwas zäh und
langwierig, das ist das Spiel aber dann im Endeffekt nicht. Mit
extremen Grüblern kann es natürlich schon mal länger
dauern, aber man kommt in der Regel mit 60-90 Minuten (auch bei der
Maximalspieleranzahl) hin und das macht das Spiel realtiv kurzweilig,
zumal man seine eigene Strategie auch immer auf die der anderen Spieler
abstimmen muss. Eine weitere Frage die wir uns stellten war, im
Hinblick auf die Größe des Spielplans, ob das Spiel
tatsächlich auch mit allen angegebenen Spieleranzahlen
funktioniert. Das muss hier ganz klar bejaht werden. Der wichtigste
Unterschiede zwischen 3 und 4/5 Spielern ist dabei, dass es bei der
höheren Spieleranzahl einfach zu mehr Konflikten kommt und mehr
Regionen erschlossen werden. Insgesamt konnte uns "Magister Navis"
überzeugen: Es handelt sich um ein interessantes Mehrheitenspiel
mit verschiedenen überarbeiteten Mechanismen, das für eine
relativ kurze Spielzeit viel Spieltiefe zu bieten hat. Das Spiel ist
für ca. 37 Euro im Handel zu haben.
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