Macao

Vielen Dank an alea für ein Rezensionsxemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : alea
Autor : Stefan Feld
Grafik : Harald Lieske / Julien Delval
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Strategiespiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2010 (Platz 8)
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2010


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Macao von alea

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 4 Spielertableaus - 4 Windrosen - 24 Warenplättchen - 6 Jokerplättchen - 36 Goldmünzen - 48 Besitz-/Strafmarker - 300 Aktionssteine - 6 Würfel - 4 Schiffe - 10 Scheiben - 24 Ämterkarten - 44 Bauwerke-/Personenkarten  -  - 1 Spielregel

Im 17. Jahrhundert gründeten portugiesische Kaufleute im Fernen Osten den Handelshafen Macao, um vor Ort und mit Europa Handel zu treiben. Die Spieler verkörpern nun solche Händler, die allerdings nicht nur mit Waren handeln, um ihren Ruhm zu vergrößern, sondern auch wichtige Personen beeinflussen, wichtige Ämter besetzen und in die Stadt investieren. Schließlich geht es ja darum, der prestigeträchtigste Händler von Macao zu werden...

Vor dem Spiel wählt zunächst jeder Spieler eine Farbe und erhält das entsprechende Spielertableau (vor sich auslegen), die Windrose (ebenfalls in die eigene Auslage), das Schiff (auf das Schiffs-Startfeld des Spielplans), zwei Scheiben (eine auf das Feld 0 der Prestigepunkteleiste, die andere auf das erste Feld der Mauer), 12 Besitz-/Strafmarker (mit der Besitzseite in der Spielerfarbe in die eigene Auslage) und 5 Goldmünzen als Startkapital. Dann werden die 24 Warenplättchen zufällig auf die hellen Stadtfelder des Spielplans verteilt und die 6 Jokerplättchen auf die dunklen Stadtfelder des Spielplans gelegt. Die Ämterkarten werden gemischt und jeweils zwei offen nebeneinander an die dafür vorgesehen Felder auf dem Spielfeldrand angelegt. Die beiden beigefarbenen Scheiben kommen jeweils auf das Feld 0 auf den beiden Tributleisten am linken Spielfeldrand. Nun werden vom Stapel mit den Bauwerke-/Personenkarten zwei Karten mehr aufgedeckt, als Spieler teilnehmen. Von diesen Karten sucht sich zuerst der Spieler eine aus, dessen Scheibe auf der Mauer ganz unten liegt und legt sie auf ein beliebiges Feld seines Spielertableaus.  Danach macht das dann der Spieler, dessen Scheibe direkt auf der Scheibe des Startspielers liegt usw. - bis jeder Spieler eine Karte erhalten hat. Der nächste Vorbereitungsschritt wird in umgekehrter Reihenfolge (also Scheiben von oben nach unten) durchgeführt (die im Übrigen auch die Spielerreihenfolge im Spiel ist): Jeder Spieler legt nämlich 1 Würfel einer beliebigen Farbe neben die 1 seiner Windrose und 2 Würfel einer weiteren beliebigen Farbe neben die 2 seiner Windrose.

Danach beginnt nun das eigentliche Spiel, das über insgesamt 12 Runden geht. Dabei besteht jede Runde aus den drei folgenden Phasen:

1. Kartenphase
Die Kartenphase lässt sich insgesamt in vier einzelne Schritte unterteilen:
2. Würfelphase
Zu Beginn des Spiels wird ein "Würfler" bestimmt, der in dieser Phase nun immer mit allen Würfeln würfelt. Danach legt er die 1er zu den 1ern, die 2er zu den 2ern usw.. Jeder Spieler wählt nun zwei Würfel aus und legt so viele Aktionssteine der entsprechenden Farbe neben das Windrosenfeld mit der Zahl des Würfels, wie dies der Augenzahl des Würfels entspricht. Jeder Würfel kann von mehreren Spielern gewählt werden, allerdings immer jeder Würfel nur einmal pro Spieler. Danach wird dann die Windrose ein Feld im Uhrzeigersinn weitergelegt. In der ersten Runde zeigt nun der Zeiger auf das Feld, wo zu Beginn des Spiels der erste Würfel hingelegt wurde. Die hier liegenden Aktionssteine stehen dem Spieler nun als Aktionsvorrat zur Verfügung und werden während der Aktionsphase eingesetzt.

3. Aktionsphase
In Spielerreihenfolge führt nun jeder Spieler Aktionen durch. Dabei führt ein Spieler immer sämtliche gewünschte Aktionen durch, bevor dann der nächste Spieler in Spielerreihenfolge mit der Durchführung von Aktionen an der Reihe ist. Dabei können die folgenden Aktionen beliebig oft und in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden:
Haben alle Spieler ihre Aktionen durchgeführt, dann ist die aktuelle Runde beendet und die nächste Runde fängt wieder mit der Kartenphase an.

Das Spiel endet automatisch nach der 12. Runde. Es gewinnt der Spieler, der am weitesten vorne auf der Prestigepunkteleiste steht, also die meisten Siegpunkte hat. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der die bessere Position auf der Mauer hat.

(Troudi 15.08.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von alea

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Die Regel ist ordentlich und übersichtlich aufgebaut, der Spielplan und das Material sind zweckorientiert und nett gestaltet - was anderes erwartet man dann von alea auch wohl nicht. "Macao" als Spiel selber hinterließ in unseren Testrunden dann aber einen etwas zwiespältigen Eindruck: Auf der einen Seite stand die Begeisterung für das wirklich innovative Element des Rades, mit dessen Hilfe darüber entschieden wird, was ein Spieler wann überhaupt machen kann. Dementsprechend weise sollte ein Spieler auch bei der Auswahl der Würfel entscheiden, wobei er zumeist vor der Konfrontation mit der Frage stehen wird, ob man Würfel wenige Würfel nehmen will, die man dafür dann relativ kurzfristig einsetzen kann oder ob man lieber viele Würfel für spätere Runden bunkert. Vieles hängt dabei davon ab, was die anderen Spieler so machen bzw. planen, zu machen. Informationen über die Möglichkeiten der anderen Spieler kann man - zumindest theoretisch - den Würfeln rund um die Windrose der anderen Spieler unternehmen. Hier ergeben sich also interessante Möglichkeiten. Während es sich bei der Windrose in "Macao" um ein spielerisches Glanzstück handelt, ist das bei den anderen Elementen im Spiel vielleicht nicht ganz so. Auf sehr unterschiedliche Reaktionen stießen in unseren Testrunden die Karten (hier waren Spieler, die schonmal gespielt hatten, klar im Vorteil und die Übersicht über die Karten wurden teilweise bemängelt), die Stadtviertel (wenig innovativ und relativ unoriginell), aber auch das System mit den Handelsschiffen (Ausschlussverfahren nach dem Verkauf; insgesamt wenig innovativ). Der positiv gestimmte Spieler wird dann aber vielleicht eher sagen dass unter einem neuen und interessanten Aufhänger - der Windrose - mehrere bekannte, aber keinesweges unattraktive oder sogar schlechte Spielmechanismen neu kombiniert wurden. Wie man das letztendlich empfindet, hängt wohl vom Spieler selber ab. "Macao" ist insgesamt ein gutes Spiel, dass mit einem innovativen Aktionsverteilungsmechanismus aufwartet und zum Ausprobieren allemal interessant ist. Insgesamt erreicht "Macao" in unserem Bewertungssystem daher 7 Punkte, eher mit einer klaren Tendenz zur 8. Das Spiel ist für ca. 37 Euro im Handel zu haben.

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