Lupus in Tabula

Auf einen Blick:
Verlag : DaVinci Editrice
Autor : Gianpaolo Derossi
Grafik : Stefano De Fazi
Spieleranzahl : 9-25 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 20-45 min.
Erscheinungsjahr : 2004
 
Spielart: Kommunikationsspiel

Auszeichnungen:
Japanese Best Foreign Game for Beginners 2003 (Platz 2)

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Lupus in Tabula von DaVinci Editrice

Das Spielmaterial
24 Figurenkarten - 10 Übersichtskarten - 3 Blankokarten - 26 Karten "Wütende Menge" - 1 Spielanleitung (Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Niederländisch)

Irgendwie kommt das einem doch bekannt vor: Im abgelegenen Dorf Tabula passieren Nacht für Nacht unheimliche Dinge. Offensichtlich sind Dorfbewohner, die tagsüber normale und freundliche Bürger sind, nachts auf einmal Werwölfe und fallen über die restlichen Bewohner her. Wird es den Werwölfen nun gelingen, das gesamte Dorf zu zerstören oder können sich die Dorfbewohner verteidigen?

Vor dem Spiel wird ein Spielleiter - der Master - bestimmt. Dieser verteilt dann an jeden Mitspieler eine Karte. Der Mitspieler ist dann entweder ein normaler Dorfbewohner, ein Werwolf oder ein besonderer Charakter. Folgende Sondercharaktere kommen in dem Spiel vor:
Grundsätzlich werden von der Spielregel unterschiedliche Kartenverteilungen für unterschiedlich viele Spieler vorgeschlagen, an die man sich aber nicht unbedingt halten muss. Grundsätzlich sollten aber erst bei hohen Spielerzahlen alle Sonderkarten mit eingebracht werden. Grundsätzlich spielen aber bei bis zu 8 Spielern immer 2 Werwölfe und bei mehr als 16 Spielern drei Werwölfe mit, außerdem immer der Seher.

Hat jeder Spieler eine Identität beginnt nun das Spiel: Der Spielleiter kündigt sofort die Nacht an, dazu schließen alle Spieler ihre Augen und auch Sprechen ist jetzt verboten. Sollten die dementsprechenden Charaktere im Spiel sein, findet nun erst eine Vorbereitungsphase statt (immer nur die angesprochenen Charaktere öffnen ihre Augen), z.B. für die Freimaurer.

Danach folgt immer eine Nacht- und eine Tagphase. In der Nachtphase schließen alle Spieler ihre Augen und schlagen auf den Tisch oder klatschen in die Hände. Zuerst ruft der Master dann den Seher auf, der seine Sondereigenschaft nutzen darf. Dieser öffnet seine Augen, führt die Aktion durch und schließt die Augen wieder. Danach werden die Werwölfe gerufen, öffnen ihre Augen, einigen sich wortlos auf ein Opfer und schließen dann ihre Augen wieder. Eventuell kommen in dieser Phase noch weitere Phasen für Spieler dazu, abhängig davon, welche Charaktere mit ins Spiel genommen wurden.

In der Tagphase öffnen alle Spieler ihre Augen und der Master gibt nun bekannt, welcher Mitspieler heute Nacht getötet wurde. Dieser Spieler scheidet aus dem Spiel aus und darf in keiner Art und Weise mehr am Spiel teilnehmen. Seine Charakterkarte bleibt allerdings geheim. Danach können die Spieler, die im Spiel verbleiben, diskutieren, wen sie für einen Werwolf halten. Der Master sollte die Diskussion nicht länger als 3 Minuten durchführen lassen.

Danach erfolgt das Lynchen: Beginnend beim Spieler links neben dem letzten Opfer wird nun jeder Spieler befragt, wen er an diesem Tag lynchen möchte. Der Master gibt diesem Spieler dann immer eine Karte "Wütende Menge". Die beiden Spieler mit den meisten Stimmen (oder mehrere im Falle eines Gleichstandes) können sich nach der Abstimmung in einer letzten Rede verteidigen. Danach wählen die Spieler, die nicht nominiert wurden, wieder mit Hilfe der Karten "Wütende Menge" den Spieler aus, der gelyncht werden soll. Auch dieser Spieler scheidet aus dem Spiel aus. Danach folgt dann die nächste Nachtphase.

Das Spiel endet, wenn eine Seite - also Werwölfe oder Menschen - eindeutig gewonnen hat. Die Menschen haben gewonnen, sobald alle Werwölfe gelyncht wurden. Die Werwölfe gewinnen, wenn sie zu einem Zeitpunkt im Spiel noch genauso viele sind, wie noch Menschen im Dorf leben.

(Troudi 16.03.06)


Weitere Informationen:
- Die Homepage von DaVinci Editrice

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Ganz klar - bei "Lupus in Tabula" handelt es sich um eine Variante des Kultspiels "Die Werwölfe von Düsterwald", mit dem es allerdings nicht annähernd mithalten kann. Durch das Klatschen oder Klopfen gehen interessante Geräusche unter, die bei den Diskussionen immer wieder für die Entstehung interessanter Gerüchte sorgen. Das geht aber natürlich noch. Die wirklich gravierende Schwäche des Spiels liegt in der Geheimhaltung der Identitäten: Zu keinem Zeitpunkt des Spiels wissen die Menschen, wieviele Werwölfe tatsächlich noch im Spiel sind oder ob sie bereits einen Werwolf getötet haben oder nicht. Klar - gewisse Charaktere können das rausfinden, was dann aber definitiv ihre letzte Aktion war. Kurzes Fazit: Vielleicht nett gedacht, aber doch schlecht gemacht. Insgesamt ein schlechter Werwolf-Klon, aber man kann immerhin noch die Karten für das richtige "Werwölfe" nutzen. Das Spiel ist für ca. 10 Euro im Handel zu haben.

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