Livingstone

Vielen Dank an Schmidt für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Schmidt
Autor : Benjamin Liersch
Graphik : Christof Tisch und Michael Menzel
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30 bis 45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Zockerspiel

Auszeichnungen:
Vuoden Pephepeli 2009 Finalist

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Livingstone von Schmidt

Das Spielmaterial
1 Spielbrett  - 75 Taler - 1 Dampfboot - 27 Aktionskarten - 1 Stoffbeutel - 60 Edelsteine - 55 Zelte - 5 Schatzkisten - 5 Markierungssteine - 10 Würfel - 1 Spielregel

Auf den Spuren des berühmten schottischen Afrikaforschers David Livingstone begeben sich die Spieler auf eine Expedition auf dem Fluss Sambesi. Dabei unternehmen sie vom Schiff aus Expeditionen in das Landesinnere und sammeln für Siegpunkte wissenschaftliche Informationen. Allerdings lockt auch der schnelle Reichtum: Überall entlang des Sambesi lohnt sich das Schürfen nach Diamanten, für die es dann Geld gibt. Trotzdem: Da die Expedition unter königlicher Schirmherrschaft steht, sollte man auch den einen oder anderen Taler zum Wohle der Königin zur Seite legen - denn wenn die erfolgreichen Expeditionsleiter am Ende nach England zurückkehren, dann erinnert sich die Königin leider nur an die von ihnen, die auch an ihr Heimatland gedacht haben...

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält darin einen Satz mit Zelten, einen Markierungsstein (wird auf das Feld 0 der Siegpunktleiste gestellt) und eine Schatzkiste. Außerdem erhält jeder Spieler eine Übersichtskarte und drei Taler Startkapital. Die 60 Edelsteine kommen in den Stoffbeutel. Die Aktionskarten werden gemischt und kommen als verdeckter Nachziehstapel neben das Spielbrett. Das Dampfboot kommt auf das erste Wasserfeld des Spielplanes. Pro Mitspieler werden 2 Würfel benötigt - die restlichen Würfel werden nicht verwendet. Ein Startspieler wird auf beliebige Art und Weise ermittelt und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel wird in Runden gespielt. Der Startspieler jeder Runde würfelt mit allen Würfeln und legt diese in die Mitte der Spielfläche, des Spielplans o.ä. - so dass sie gut sichtbar für alle Spieler sind. Danach nimmt sich der Startspieler einen Würfel und führt eine Aktion aus. Danach darf sich der nächste Spieler im Uhrzeigersinn einen Würfel nehmen und eine Aktion ausführen usw.. Beginnend beim Startspieler kann sich dann jeder Spieler einen weiteren Würfel nehmen und eine weitere Aktion durchführen - allerdings nur dann, wenn man einen Würfel nehmen kann der eine höhere Augenzahl hat als der Würfel, den man in der ersten Runde genommen hat. Spieler, die keinen Würfel mehr nehmen können, können keine weitere Runde mehr spielen. Es kann so also auch vorkommen, dass ein Spieler sogar drei Würfel nehmen kann. Die Würfel sind für die Durchführung von Aktionen wichtig, wobei folgende Aktionen zur Auswahl stehen:
Während seines Zuges darf ein Spieler außerdem jederzeit Taler zum Wohl der Königin spenden. Dazu wirft er beliebig viele Taler seine eigene Schatztruhe. Selbstverständlich dürfen diese Taler nicht wieder aus der Schatzkiste genommen werden.

Die Runde endet, sobald alle Würfel genommen wurden, bzw. kein Spieler mehr einen Würfel nehmen kann. Nun erfolgt die Wertung: Jeder Spieler erhält für jedes eigene Zelt so viele Siegpunkte, wie das der Zahl ganz links auf dem Spielplan für die Reihe entspricht. Jeder Spieler darf seinen Markierungsstein so viele Felder auf der Siegpunkteleiste vorziehen, wie dies der Zahl der erhaltenen Siegpunkte entspricht. Danach wird das Dampfboot ein Feld weiter nach vorne gezogen und die nächste Runde beginnt. Der im Uhrzeigersinn wird immer der Startspieler der nächsten Runde.

Das Spiel endet
, sobald das Dampfboot nach einer Wertung nicht mehr weiter nach vorne gezogen werden kann. Nun werden alle 6 Zeltreihen abgerechnet: Der Spieler, der in einer Zeile die meisten Zelte stehen hat erhält so viele Siegpunkte, wie ganz rechts neben der entsprechenden Reihe angegeben. Haben mehrere Spieler gleich viele Zelte in einer Reihe stehen, dann werden die Punkte gleichmäßig zwischen den Spielern aufgeteilt (ggf. abgerundet). Für jeden eigenen Edelstein, den ein Spieler noch nicht verkauft hat, erhält er einen weiteren Siegpunkt. Jetzt öffnen die Spieler ihre Schatzkisten und zählen ihre Taler: Der oder die Spieler mit den wenigsten gespendenten Talern scheiden jetzt aus dem Spiel aus. Der übrigbleibende Spieler mit den meisten Siegpunkten ist der Sieger des Spiels. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Taler gespendet hat. Herrscht auch hier wieder Gleichstand, dann gibt es mehrere Sieger.

(Troudi 06.08.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Schmidt

millibeth vergibt 6 von 10 Punkten:
Viele neue Elemente hat "Livingstone" leider irgendwie nicht zu bieten, was auf den ersten Blick klar wird: Der "Spenden"-Mechanismus ist nicht gerade neu, ebenso wenig auch das risikoreiche Ziehen der Diamanten aus dem Beutel und natürlich auf gar keinen Fall die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten. Einziges neues Element ist das Würfelsystem, das hier angewendet wurde. Das System ist auf der einen Seite ganz nett, auf der anderen Seite aber natürlich dann auch ein enormes Glückselement, so dass man bei höheren Spielerzahlen häufig auch keine zweite Aktion machen kann, was nicht sehr günstig ist. Generell steht in "Livingstone" das Spielglück im Vordergrund, was auch beim Ziehen der Diamanten zählt. Trotzdem: Als Familienspiel kann sich "Livingstone" allemal sehen lassen, denn es kombiniert mehrere altbewährte Elemente und ein neues Element zu einem interessanten Mix, so dass sich das ganze Spiel schnell erklären und spielen lässt. Viel Taktik oder Strategie darf man allerdings nicht erwarten. "Livingstone" ist für ca. 22 Euro im Handel zu haben.

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