Vielen Dank an Goldsieber für
ein
Rezensionsexemplar
Das Spielmaterial
1 Spielplan - 126 Schienenkärtchen - 6 Strassenbahnen - 12
Haltestellen - 12 Streckenkarten - 6 Linienkarten - 4
Spezialwürfel - 1
Spielanleitung |
Das
Ziel des Spieles ist es,
zunächst ein Schienennetz aufzubauen,
welches an den eigenen Haltestellen vorbeiführt und dann als
erster die vorgegeben Haltestellen mit seiner Strassenbahn abzufahren.
Werfen
wir zunächst einen Blick
auf den Spielplan. Dort sehen wir,
auf der mit quadratischen Feldern gerasterten Spielfläche, 12
Gebäude mit den Buchstaben A bis M. An jedem Spielfeldrand sehen
wir jeweils drei Bahnhöfe. Die Bahnhöfe sind von 1 bis 6
durchnumeriert, wobei sich Start- und Zielbahnhof immer auf
gegenüberliegen Seiten befinden.
Zunächst werden die Bahnlinien
zugelost. Dazu werden die 6
Linienkarten gut gemischt, von denen jeder Spieler eine Karte geheim
zieht. Die Karte bestimmt zwischen welchen zwei Bahnhöfen die
eigene Strassenbahn fahren muss.
Als nächstes zieht sich jeder
Spieler eine der 6 möglichen
Streckenkarten. Spielt man mit 2 oder 3 Spielern so nimmt man
Streckenkarten mit drei vorgegebenen Haltestellen, ab 4 Spielern werden
die Streckenkarten mit nur zwei Haltestellen benötigt.
Überschüssige Linien- und Streckenkarten werden verdeckt aus
dem Spiel genommen. Entsprechend der Zahl auf der Linienkarte findet
man auf der Streckenkarte die Information welche Haltestellen
anzufahren sind. Spielt man mit drei Haltestellen, muss die Reihenfolge
der Buchstaben auf der Karte eingehalten werden, entweder von links
nach rechts oder in die andere Richtung. Während des Spiels sollte
man versuchen die Mitspieler über die eigene Linie und die
anzufahrenden Haltestellen im Unklaren zu lassen. Immerhin bauen ja
alle Spieler am gleichen Schienennetz und warum sollte man selber
Schienen bauen, wenn dieses auch ein Mitspieler für einen
übernehmen kann.
Um
Schienen bauen zu können,
benötigt man auch
Schienenplättchen. Zu Beginn des Spieles bekommt jeder
Spieler 3
"Geraden" und 2 "Kurven" (die Kärtchen sind mit gelben
Goldsieber-Symbolen auf den Rückseiten markiert). Diese fünf
Plättchen legt jeder
Spieler offen vor sich aus. Die restlichen Plättchen bilden
einen verdeckten Nachziehstapel.
Das
Spiel ist zweigeteilt.
Zunächst bauen alle Spieler ein
gemeinsames Streckennetz auf, in dem Schienenkärtchen auf das
Brett gelegt werden. Hat ein Spieler seine zwei Bahnhöfe und seine
Haltestellen verbunden, startet für ihn die zweite Phase im Spiel.
Er muss nun noch die Strecke abfahren. Doch der der Reihe nach.
Der
Aufbau
des Streckennetzes:
Gespielt wird reihum. Der aktive
Spieler legt zwei Plättchen auf
den Spielplan. Entweder legt er dabei auf freie Felder oder er tauscht
bereits auf dem Spielbrett liegende Kärtchen mit den eigenen aus.
Hierbei gelten die folgenden Regeln:
- Kärtchen
auf freie Felder
legen:
- Schienenkärtchen müssen immer so gelegt werden,
dass die Schienen in leere Felder enden oder in angrenzende
Kärtchen weiterlaufen.
- Schienenkärtchen dürfen nicht auf Gebäude
gelegt werden.
- Schienen dürfen nicht aus dem Spielbrett führen
oder in ein Gebäude führen.
- Neue Schienenkärtchen müssen nicht an bereits
gelegten Kärtchen angrenzen, sie dürfen, sofern obige Regeln
eingehalten werden, auf beliebige Felder gelegt werden.
- Wird an ein Gebäude zum ersten mal im Spiel ein
Kärtchen angelegt, so wird auf dieses sofort ein
Haltestellenschild plaziert. Ein Spieler, der dieses Gebäude auf
seiner Streckenkarte stehen hat, muss über dieses Kärtchen an
dem Gebäude vorbeifahren. Es reicht also nicht aus über ein
anderes an dem Gebäude anliegenden Kärtchen vorbeizufahren.
Entscheidend ist das Kärtchen, auf dem die Haltestelle steht.
- Kärtchen
mit bereits auf dem
Brett liegende Kärtchen austauschen:
- Schienenkärtchen dürfen nur dann ausgetauscht
werden, wenn dabei der alte Streckenverlauf nicht geändert wird.
Der Streckenverlauf kann also immer nur erweitert, niemals
verändert werden.
- Das zuvor auf dem Brett liegenden Kärtchen wandert in
den eigenen Vorrat an Schienenkärtchen zurück und kann sofort
wieder eingesetzt werden.
- Auf einigen Kärtchen sind kleine Bäume
abgebildet. Liegt eine solche Karte auf dem Brett, darf diese nicht
mehr ausgetauscht werden.
- Es ist auch möglich direkt zwei aneinanderliegende
Kärtchen vom Brett zu nehmen, um danach regelgerecht zwei neue
Kärtchen zu legen.
- Kärtchen mit Haltestellenschilder dürfen
ebenfalls ausgetauscht werden,. Die Haltestelle wird dann auf das neue
Kärtchen gestellt
Hat
ein Spieler am Ende seines Zuges
weniger als fünf Karten vor
sich liegen, füllt er seinen Vorrat wieder auf fünf
offene
Kärtchen auf. Danach ist der linke Spieler mit seinem Zug an die
Reihe.
Ist
zu Beginn des eigenen Zuges der
Auftrag des Spielers erfüllt,
er kann also über einen geschlossenen Weg von einem Bahnhof
über die vorgegebenen Haltestellen zum anderen Bahnhof fahren,
deckt er seine Linien- und Streckenkarte auf, damit die Mitspieler
dieses überprüfen können. Sollte ein geschlossener Weg
vorliegen, startet für diesen Spieler der zweite Teil des Spiel.
Ansonsten läst er seine Auftragskarten offen liegen und versucht
weiter diesen Auftrag zu erfüllen.
Das
Abfahren der eigenen Haltestellen:
Hat ein Spieler seinen Auftrag
erfüllt und einen geschlossenen Weg
vorliegen, baut er keine weiteren Kärtchen mehr ein. Mitspieler
die noch am Streckennetz bauen müssen, dürfen nun auch die
Kärtchen des/der fertigen Mitspielen nehmen, anstatt vom
Nachziehstapel aufzufüllen.
Der Spieler selber stellt nun seine
Strassenbahn in einen seiner beiden
Bahnhöfe und würfelt nun jede Runde mit allen drei
Würfeln. Hat er gewürfelt, darf er einen Würfel nehmen
und das Ergebnis nutzen; danach werden die beiden anderen Würfel
noch einmal gewürfelt und wieder ein Würfel ausgewählt
und das wird dann auch noch ein drittes Mal gemacht. Was ein Spieler
machen kann, hängt vom Symbol auf dem Würfel ab:
- Ampel mit einem grünen Feld:
Der Spieler darf seine Straßenbahn 1 Kärtchen weit bewegen.
- Ampel mit zwei grünen Feldern:
Der Spieler darf seine Straßenbahn 2 Kärtchen weit bewegen.
- Haltestellensymbol: Der
Spieler darf bis zur nächsten Haltestelle vorrücken.
- Werkzeugsymbol: Der Spieler
muss seine Straßenbahn bis zur letzten Haltestelle
zurückziehen und darf nicht mehr weiter würfeln.
- Ampel mit einem roten Symbol:
Die Straßenbahn darf nicht bewegt werden.
Bei der Bewegung
der Straßenbahn ist zu beachten, dass die Straßenbahn immer in eine
Richtung fährt, also nicht hin- und herfahren darf. Auch darf sie
natürlich nicht rechtwinklig abbiegen, sondern muss immer dem
Schienenverlauf folgen.
Das
Abfahren der eigenen Haltestellen (Classic-Variante):
Hierfür wird lediglich der
kleine Spezialwürfel benötigt. Die drei großen
Würfel braucht man nicht. Auch hier würfelt der Spieler, wenn
er an der Reihe ist. Das Würfelergebnis
zeigt dabei an, über wie viele Kärtchen die Strassenbahn sich
bewegen
darf. Hierbei ist zu beachten, dass die Straßenbahn immer in eine
Richtung fährt, also nicht hin- und herfahren darf. Auch darf sie
natürlich nicht rechtwinklig abbiegen, sondern muss immer dem
Schienenverlauf folgen. Wird ein "H" gewürfelt darf sie soviele
Felder vorrücken, bis sie an der nächsten Haltestelle
angekommen ist, die Haltestelle muss dabei nicht Teil des Auftrags sein.
Der Spieler der
mit seiner
Strassenbahn als erster den eigenen
Zielbahnhof erreicht hat, gewinnt das Spiel.
(Troudi 24.11.2010)
Troudi vergibt
7 von 10 Punkten:
"Linie 1" ist, wie auch schon
früher, ein nicht unanspruchvolles Legespiel, das gut zum Thema
passt. In der ersten Phase des Spiels muss man durch geschicktes Legen
vor allem möglichst schnell seine beiden Bahnhöfe mit den
gesuchten Haltestellen verbinden. Dabei sollte man jedoch auch
vorsichtig vorgehen, denn wer seinen eigenen angestrebten
Streckenverlauf allzu offensichtlich macht, dem funken die anderen
Spieler dann auch schonmal dazwischen, indem Sie einem die Strecke
verbauen oder auch Umwegen einbauen. Das kann und sollte man selber
natürlich auch bei anderen Spielern machen. Nach dem Motto "Der
frühe Vogel fängt den Wurm" hat der Spieler natürlich
einen Vorteil, der als erstes seine Straßenbahn an den Start
bringen kann, denn er darf schon mal mit dem Würfeln beginnen,
während die anderen Spieler noch bauen. Allerdings brauchen die
anderen Spieler in der Regel nicht mehr so lange, als das ein anderer
Spieler hier bereits das Spiel entscheiden könnte. Natürlich
hängt der Bauerfolg aber auch vom Nachziehglück bei den
Kärtchen aber - was natürlich auch für die Bewegung der
Straßenbahn gilt: Hier muss man einfach ein wenig Glück
haben, um dann noch als erster ankommen zu können. Ingesamt ist
"Linie 1" ein flottes und interessantes Spiel mit einfachen Regeln und
einer ansprechenden Ausstattung, das allerdings einen recht hohen
Glücksanteil hat. Knallharte Strategen kommen hier vielleicht
nicht so auf ihre Kosten - aber für alle anderen Spielertypen und
insbesondere auch Gelegenheitsspieler und Familien stellt "Linie 1" ein
interessantes Spiel dar, das für ca. 24 Euro im Handel
erhältlich ist.
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