Vielen Dank an Goldsieber für ein
Rezensionsexemplar
Auf einen
Blick:
Verlag : Goldsieber
Autor : Ellen Maria Ernst / Kira Verena Samol
Graphik : Christina Fiore
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30-60 min.
Erscheinungsjahr : 2007
Spielart : Kartensammelspiel
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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 4 Tochterfiguren - 12 Eheringe - 36 Eigenschaftsmarker -
12 Tochtertafeln - 84 Herrenkarten - 46 Ereigniskarten - 1
Casanovawürfel - 1 Trinkwürfel - 1 Intrigenwürfel - 1
Medaille "Angesehenste Familie" - 1 Medaille "Schönste Familie" -
1 Medaille "Gebildeste Familie" - 1 Spielregel
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Eine
romantische Hochzeit, ein verliebtes Pärchen - sowas hat es im 19.
Jahrhundert leider nicht so häufig gegeben. Da war die Hochzeit
einer Tochter keine Herzensangelegenheit sondern die Eltern
kümmern sich vielmehr darum, dass die Töchter
standesgemäßig und auch profitabel verheiratet werden. Und
genau das ist die Aufgabe der Spieler in dieser Rolle: Natürlich
ist so eine Verheiratung nicht einfach, denn die Anzahl an Junggesellen
ist geringer als die Anzahl der heiratswilligen Damen und so
müssen die Eltern schon mal in die Trickkiste greifen, um ihre
Töchter unter die Haube zu bringen...
Vor
dem Spiel werden die Herrenkarten gemischt und verdeckt an den
folgenden Orten ausgelegt: 3 Herrenkarten im Theater, 7 in der
Spelunke, 2 auf dem Boulevard, 3 in der Armenküche und 5
Herrenkarten im Park. In die Schneiderei kommt keine Herrenkarte. Die
restlichen Herrenkarten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Auch
die Ereigniskarten werden gemischt und als verdeckter Stapel auf eines
der entsprechenden Felder gelegt. Jeder Spieler wählt eine farbige
und erhält das Material in der entsprechenden Farbe. Jeder Spieler
erhält dann 3 verdeckte Tochtertafeln und dreht die oberste davon
um. Auf dieser Tafel markiert er dann mit je einem Eigenschaftsmarker
die rosa markierten Startwerte. Der Spieler, der zuletzt Gast auf einer
Hochzeit war, wird Startspieler.
Das Spiel wird in Spielerzügen
gespielt, wobei der Startspieler anfängt und dann die anderen
Spieler im Uhrzeigersinn folgen. Detailliert läuft ein solcher
Spielerzug folgendermaßen ab:
1.)
Einen Ort besuchen: Der Spieler nimmt seine Tochterfigur und
stellt sie auf einen der sechs Orte auf dem Spielplan. Die Figur eines
Spielers muss in jedem Zug wieder an einen anderen Ort gestellt werden.
2a.)
Aktion ausführen: Der Spieler kann nun die zu diesem Ort
passende Aktion durchführen. An den verschiedenen Orten ist
angegeben, welche Eigenschaftsmarker auf der Tochterkarte nach vorne
rücken darf. Befindet sich auf dem Ort ein Hutsymbol, dann muss
der Spieler der Casanovawürfel nehmen und würfeln: Zeigt der
Würfel ein Kleeblatt, dann passiert nichts.Fällt ein Hut mit
einem Zahlenwert verliert die Tochter einen Ansehenspunkt wenn sie
mindestens so viele Schönheitspunkte besitzt, wie durch die Zahl
auf dem Würfel angezeigt. Beim Flaschensymbol muss der
Trinkwürfel benutzt werden: Auch hier passiert bei einem Kleeblatt
nichts. Bei einer Flasche verliert die Tochter einen Bildungspunkt.
Danach muss sich der Spieler die Herrenkarten an dem Ort ansehen und
eine davon unterhalb seiner Tochterkarte ablegen. Die entnommene Karte
wird durch eine Karte vom Nachziehstapel ersetzt.
Wenn ein Spieler bereits Karten von
drei verschiedenen Herren unterhalb seiner Tochtertafel liegen hat und
dann die eines vierten Bewerbers nimmt, dann muss er die drei anderen
Herrenkarten auf den Ablagestapel legen.
Hat ein Spieler nun drei Herrenkarten
eines Bewerbers gesammelt und die Tochter erfüllt die
Eigenschaften mit den Werten, die der Herr sich wünscht, dann
kommt es nun zur Heirat. Der Spieler markiert das Porträt des
Herren auf dem Spielplan mit einem Eheringplättchen seiner Farbe.
Alle anderen Spieler, die Karten des Herren haben, müssen dem
erfolgreichen Spieler diese Karten geben, der sie dann mit der
Tochtertafel zur Seite legt und seine nächste Tochtertafel
aufdeckt. Außerdem endet der Spielzug des Spielers automatisch
und der Spieler zieht sofort eine Ereigniskarte.
2b.)
Intrigieren: Wenn sich an dem Ort, den ein Spieler gerade
betreten hat, die Tochter eines anderen Spielers steht, dann kann man -
wenn beide Spieler mindestens eine Herrenkarte unterhalb ihrer
Tochtertafel ausliegen haben - gegen diese intrigieren. Die anderen
Aktionsmöglichkeiten an diesem Ort werden dann ignoriert. Der
Spieler würfelt: Bei einem Kleeblatt gelingt die Intrige und der
Spieler am Zug darf sich eine Herrenkarte des Mitspielers nehmen. Bei
einem Ausrufezeichen passiert genau das Umgekehrte. In der Schneiderei
darf nicht intrigiert werden.
3.)
Ereigniskarte ziehen: Zum Ende seines Zuges zieht der Spieler
eine Ereigniskarte vom Stapel und nimmt sie auf die Hand. Während
seines Zuges kann ein Spieler beliebig viele Ereigniskarten ausspielen.
Ereigniskarten mit einem Pfeilsymbol können in der Regel als
Reaktion auf andere Karten - auch außerhalb des eigenen Zuges -
gespielt werden. Ein Spieler darf beim Abschluss seines Zuges maximal 5
Ereigniskarten auf der Hand haben.
Das
Spiel endet, sobald ein Spieler alle seine drei Töchter
verheiratet hat. Die laufende Runde werden noch zu Ende gespielt. Nun
werden die Medaillen an die Spieler verliehen: Der Spieler mit den
Töchtern mit den insgesamt höchsten Ansehenswerten
erhält die Medaille "Angesehenste Familie". Der Spieler mit den
Töchtern mit den meisten Schönheitspunkten insgesamt
erhält die Medaille "Schönste Familie" und der Spieler mit
den Töchtern mit den insgesamt meisten Bildungspunkten erhält
die Medaille "Gebildeste Familie". Auch die Töchter, die noch
umgedreht vor den Spielern liegen, zählen mit ihren Startwerten
mit. Danach zählen die Spieler ihre Siegpunkte: Die Medaillen
bringen jeweils 2 Siegpunkte; für einen geheirateten Herren
erhält man so viele Siegpunkte, wie oben rechts auf der
Herrenkarte angegeben und für Ereigniskarten soviele Punkte, wie
für das entsprechende Ereignis angegeben. Der Spieler mit den
meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
(Troudi 06.05.08)
Troudi vergibt 5 von
10 Punkten:
Zunächst einmal kann das
Spiel angenehm überraschen: Der optische Aspekt ist hier wirklich
toll gelungen und das Spiel macht sich super im Regal. Auf dem Tisch
macht sich "Liebe & Intrige" dann allerdings nicht ganz so gut.
Beim Lesen der Anleitung oder der Rezension oben fällt das
vielleicht noch nicht so sehr auf, aber beim Spielen werden dann doch
einige Probleme ersichtlich. Das erste Problem ist das Sammeln der
Herrenkarten: Hier ist irgendwann eine Frustschwelle erreicht, wenn
dann nur noch Herrenkarten im Spiel sind, die man so gar nicht mehr
gebrauchen kann und leider auch kein anderer Spieler. Ein Spieler hat
dann meist die Qual der Wahl: Die bisher mühselig gesammelten
Karten müssen geopfert werden, um so zumindest neue Karten ins
Spiel zu bringen. Dafür kann man dann in der nächsten Runde
neue Karten aufsammeln. Und so entsteht dann das zweite Problem des
Spiels: "Liebe & Intrige" ist nämlich insgesamt zu langwierig.
Man sammelt Karten und bewegt seine Figur und hat dann irgendwann mal
seine erste Tochter unter die Haube gebracht - schön und gut. Das
funktionier sicherlich auch, führt dann aber zum zweiten Problem:
Das Spiel ist leider nicht besonders spannend und spielt sich dann doch
relativ zäh. Handwerklich insgesamt okay, letztendlich fehlt dann
aber doch der gewisse Pfiff. "Liebe & Intrige" ist für ca. 20
Euro im Handel zu haben.
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