Lauf rauf Spielbericht Rezension

Lauf rauf!

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : Rüdiger Koltze
Grafik : M. Hoffmann, C. Stephan, M. Suzuki
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30 bis 45 min
Erscheinungsjahr : 2014

Spielart: Rennspiel

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Lauf rauf! von Ravensburger

Das Spielmaterial
1 mehrteiliger dreidimensionaler Spielplan - 12 Spielfiguren - 1 Berggeist-Figur - 3 Ringe - 3 Würfel - 20 Karten - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es die eigenen drei Spielsteine auf die Spitze des Berges zu ziehen.

Zu Beginn des Spiels wird der dreidimensionale Spielplan in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler erhält drei Figuren in seiner Wunschfarbe und stellt diese alle auf das eigene, farblich passenden Spielfeld. Der Spielplan zeigt dabei zwei ringförmige Laufstrecken, die die Spieler später immer im Uhrzeigersinn durchlaufen. Jeder Ring zeigt dabei ein sogenanntes Aufstiegsfeld für jede der vier möglichen Farben. Außerdem werden noch die zwei weißen und ein schwarzer Zahlenwürfel bereit gelegt. Alle Würfel zeigen jeweils die Zahlen von 1 bis 6. Zum Schluss wird der Berggeist auf die Bergmitte gestellt, der Bannring wird daneben abgelegt.

Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler würfelt zunächst mit allen drei Würfeln. Danach legt der Spieler im Normalfall mindestens einen Würfel zur Seite - er kann auch direkt alle Würfel sichern - und würfelt danach mit den verbleibenden Würfeln. Auch jetzt muss er wieder mindestens einen Würfel zur Seite legen und kann danach, sofern noch vorhanden, den letzten, noch nicht gesicherten Würfel erneut würfeln.
Für eine der folgenden Zugmöglichkeiten, muss der Spieler sich nun entscheiden:

Starten: Damit er überhaupt eine Figur ins Spiel bringen kann, muss der Spieler mindestens in Summe 15 Punkte erwürfelt haben. In diesem Fall stellt er eine Figur vom Startfeld auf das unter Aufstiegsfeld. Um ein Aufstiegsfeld zu nutzen, muss der Spieler zunächst eine Runde gedreht haben.
Bewegen: Der Spieler bewegt eine Figur die bereits im Spiel ist genau um die Summe zweier Würfel seiner Wahl. Belegte Felder werden mitgezählt und übersprungen. Ist das Zielfeld besetzt, wird diese Figur ein Feld nach vorn geschoben. Sollten weitere Felder davor belegt sein, werden alle diese Figuren ebenfalls ein Feld nach vorn gezogen.
Aufsteigen: Endet der Zug einer Figur nach einer Laufrunde auf einem Aufstiegsfeld, so wird diese Figur in die nächste Ebene gezogen. Es ist nicht erlaubt eine Figur auf den Gipfel zu ziehen, solange sich noch eigene Figuren auf dem Startfeld befinden.
Schlagen: Nur wenn der schwarze Würfel im ersten Wurf mit den kleinsten Wert zeigt und der Spieler nicht erneut würfelt, so kann er eine eigene Figur mit der angegebenen Zugweite des schwarzen Würfels auf ein Feld ziehen auf dem sich eine andere Spielfigur befindet und nun die dort stehende Figur schlagen. Es ist erlaubt seine eigenen Figuren zu schlagen. Geschlagene Figuren werden zurück auf das Startfeld gestellt.
Bannen: Würfelt der Spieler im ersten Wurf mit seinem schwarzen Würfel eine 6 und befindet sich mindestens eine Figur auf dem zweiten Ring, so wird der Bannring bewegt. Befindet sich der Bannring beim Berggeist, so wird der Bannring auf eine der Figuren der zweiten Ebene gelegt. Hat der aktive Spieler selber eine Figur in dieser Ebene muss er sich für eine eigene Figur entscheiden. Befindet sich der Bannring bei einer Figur, wird er an den Berggeist zurück gegeben. In den Fällen ist der Spielerzug damit beendet. Er bewegt keine Figur. Eine Figur mit einem Bannring kann nicht auf die oberste Ebene aufsteigen. Auch kann sie von keiner Figur überholt werden. Wird eine Figur mit einem Bannring geschlagen, kommt der Bannring zurück zum Berggeist.
Passen: Ist nach dreimaligen würfeln kein Zug möglich muss der Spieler passen. Ein freiwilliges Passen ist nicht erlaubt.

Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet sofort, sobald es einem Spieler gelingt seine letzte Figur auf dem Gipfel zu ziehen. er gewinnt dieses Spiel.

Variante:
Für die Variante werden die 20 Karten benötigt, die zu einem verdeckten Nachziehstapel bereit gelegt werden.

Wer einen Pasch würfelt darf die oberste Karte vom Stapel nehmen und offen vor sich auslegen. Zu jeder Zeit darf von jeder Kartenart nur eine Karte vor einem Spieler liegen. Zieht ein Spieler eine Karte, die er bereits schon ausliegen hat, muss er diese auf den Ablagestapel legen.
Wer einen Drilling würfelt darf solange Karten aufdecken und vor sich ablegen, bis er eine Karte zieht, die er bereits schon vor sich liegen hat. Diese kommt dann auf den Ablagestapel.
Wer eine Straße würfelt darf einem Mitspieler eine Karte wegnehmen und vor sich ablegen. Hat man bereits eine Karte dieser Art, kommt die Karte auf den Ablagestapel.

In allen Fällen verzichtet der Spieler auf seinen Zug. Eine Ausnahme besteht, wenn der Spieler eine schwarze 6 würfelt und sich Figuren in der zweiten Ebene befinden. In diesem Fall muss der Bannring bewegt werden, es darf keine Karte gezogen werden.
Pro Zug, nach dem Würfeln, darf der Spieler eine seiner vor sich ausliegenden Karten einsetzten, die danach auf den Ablagestapel kommt. Folgende fünf Aktionsmöglichkeiten bieten die Karten:

Hat der Spieler eine 15 gewürfelt, darf eine Figur vom Startfeld sofort auf das Aufstiegsfeld der zweiten Ebene gestellt werden.
Der Spieler darf seine Bewegung gegen den Uhrzeigersinn ausführen. Dabei darf er nicht aufsteigen oder schlagen. Ist das Zielfeld belegt, werden alle Figuren entsprechend gegen den Uhrzeigersinn verschoben.
Zum Aufstieg darf auch ein Aufstiegsfeld eines Mitspielers genutzt werden.
Der Spieler darf gegen den Uhrzeigersinn schlagen.
Außerdem gibt es eine Jokerkarte mit der jede der obigen Aktionen einmal ausgeführt werden kann.

Alternativ kann auch der letzte Würfel im dritten Wurf gegen Abgabe einer Karte einmal neu gewürfelt werden.

(Superfred 18.03.15)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Ravensburger

Superfred vergibt 5 von 10 Punkten:

Lauf rauf! ist ein einfaches Rennspiel, das stark an den Klassiker Mensch ärgere dich nicht erinnert. Jeder Spieler hat drei farbige Pöppel, die über den Spielplan mittels Würfel in Richtung Zielfeld gezogen werden müssen. Das Ganze spielt auf einem dreidimensionalen Spielplan statt. Dieser soll den Aufstieg auf einem Berg simulieren. Ohne Frage, der dreidimensionale Spielplan sieht schon toll aus, letztendlich hätte man das Spiel aber auch auf einem ganz normalen Spielplan abbilden können. Gewürfelt wird mit drei Würfeln, die mitunter mehrfach geworfen werden können und aus denen sich die Bewegung der Spielsteine ergibt. Dieses hat den Vorteil dass man nicht einem einzelnen Würfelergebnis ausgeliefert ist, sondern sich ein möglichst passendes Ergebnis aus den drei Augenzahlen aussuchen kann. Damit es nicht zu einfach wird, darf man aber auch nur unter ganz bestimmten, eher seltenen Voraussetzungen gegnerische Figuren schlagen. In der Regel verschiebt man einfach die Spielfigur, die auf einem Zielfeld steht, welches man neu betreten möchte, ein Feld nach vorn. Ebenso gibt es bestimmte Voraussetzungen, die es zu erfüllen gilt um die jeweils nächste Ebene zu erreichen und um somit letztendlich das Spiel zu gewinnen. In einer Spielvariante kommen neben den Würfeln noch Karten ins Spiel, die den Spielern noch weitere Möglichkeiten bietet. Insgesamt konnte uns Lauf rauf! nicht überzeugen. Es spielt sich einfach viel zu konstruiert und überladen. Man hat den Eindruck als wollte der Autor den Spielern ein Vielzahl an taktisches Möglichkeiten an die Hand geben, hat dann aber gemerkt, dass das Spiel überladen wirkt und dadurch viel zu lange dauern würde, wenn man dann wirklich immer alle Möglichkeiten nutzen könne und hat dann wieder angefangen Zugmöglichkeiten (zB. das Schlagen von Figuren) einzuschränken. Das Ergebnis ist ein Spiel, bei dem mir die Zielgruppe nicht ganz klar ist. Für Spieler, die ein einfaches Rennspiel spielen möchten, ist es einfach zu überfrachtet. Für Spieler die gern taktische Möglichkeiten nutzen, bietet das Spiel dann allerdings doch zu wenig Abwechslung. In Handel ist das Spiel für rund 35 Euro erhältlich.

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