Lancaster |
Auf einen Blick: Verlag : Queen Games Autor : Matthias Cramer Grafik : Claus Stephan / Martin Hoffmann Spieleranzahl : 2-5 Spieler Alter : ab 10 Jahren Dauer : ca. 60 min. Erscheinungsjahr : 2011 Art : Taktikspiel Auszeichnungen: Kennerspiel der Jahres 2011 Nominierungsliste Deutscher Spielepreis 2011 (Platz 8) Niederländischer Spielepreis 2012 ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial 1 Spielplan - 2 Ablagetableaus - 37 Knappen - 37 Gold - 37 Stimmsteine - 36 Adligenplättchen - 1 Startspielerstein - 12 Konfliktkarten (plus 2 Ersatzkarten) - 6 Gunstplättchen - 1 Parlamentstableau - 18 Gesetzeskarten - 1 Beiblatt - 1 Spielanleitung |
Weitere Infos: - Die Homepage von Queen Games |
Troudi vergibt 9 von 10
Punkten: "Lancaster" haben wir ja auch
als Preview schon besprochen, nun haben wir das Spiel aber schon
häufig gespielt und sind so in der Lage einen endgültigen
Kommentar abzugeben. Die Ausstattung ist wirklich Klasse und macht das
Spiel schon spielenswert. Die Anleitung ist lückenlos und macht
einen schnellen Einstieg in das Spiel möglich. Etwas mehr Zeit
braucht man für die Gesetzeskarten, aber da gibt es separate
Übersichten und man kann die einzelnen Gesetze immer dann
erklären, wenn sie zum ersten Mal aufgedeckt werden.
Natürlich ist hier aber der Spieler schon im Vorteil, der das
Spiel schon mal gespielt hat und schon weiß, welche Gesetze so im
Spiel sind. Aber wie spielt sich "Lancaster" nur: Da es im
Endeffekt mal wieder um Siegpunkte geht, muss man natürlich
möglichst viele davon erzielen. Und die Möglichkeiten dazu
sind vielfältig. Grundsätzlich bringen die meisten
"Direktsiegpunkte" natürlich die Konflikte in Frankreich,
allerdings fehlen einem dann diese Leute, um Erträge in den
Castles zu bringen oder Counties zu besetzen. Dabei sind diese beiden
"englischen" Standorte nicht nur aufgrund der Nachschublage (Gold und
Knappen sind immer interessant) bedeutsam, sondern auch, weil man hier
z.B. Ritter aufwerten (dann werden sie stärker) oder neue Ritter
ins Spiel bringen kann. Denn auch die bringen neben der Kampfkraft auch
neue Aktionsmöglichkeiten mit sich - hinsichtlich der
Stärkepunkte und der Anzahl von Aktionen, die man zur
Verfügung hat. Und natürlich erhält man auch hier am
Ende Siegpunkte. Das Salz in der Suppe sind doch aber vielleicht die
Adeligen: Sie bringen nicht nur am Ende des Spiels fette Siegpunkte
(und wir hatten Spieler mit 9 Adeligen), sondern ermöglichen vor
allem auch einen Einfluss bei der Abstimmung über Gesetze. Und die
sind ein tolles Mittel im Spiel: Alle Gesetze haben in der Theorie
nämlich Einfluss auf alle Spieler, in der Praxis erfüllen die
notwendigen Bedingungen aber in der Regeln nur einige Spieler. Und die
wollen das Gesetz dann natürlich dementsprechend durchkriegen oder
ablehnen. Hier heißt es aufpassen, denn bei der Abstimmung auf
das Interesse der Mitspieler zu schielen, ist fast unabdingbar.
Und wer hier die richtigen Bedingungen erfüllt, kann nochmal fette
Siegpunkte einstreichen. Im
Endeffekt sind die Möglichkeiten an die Höchstanzahl an
Siegpunkten zu gelangen vielseitig und hängen nicht nur von der
eigenen Spielweise, sondern auch der der Mitspieler ab. Im Endeffekt
gibt es also viele verschiedene Wege zum Sieg und die unterscheiden
sich von Partie zu Partie, da jede Partie aufgrund verschiedener
Taktiken anders verläuft, so dass man immer wieder neu agieren und
reagieren muss. Und das Tolle ist, dass "Lancaster" in jeder
Besetzung funktioniert und die Spieldauer von 60 Minuten auch bei der
Maximalspieleranzahl nur knapp überschritten wird. Vor allem kann
sich "Lancaster" auch in der 2er-Variante wirklich sehen lassen: Jeder
Spieler erhält noch einen "fiktivern" Mitspieler mit eigener Burg,
der auch Lehen besetzt, jede Runde Ritter baut und aufwertet, aber
keine Siegpunkte etc. erhält. Natürlich kann dieser "fiktive"
Spieler auch gegen den anderen Spieler vorgehen, kann aber nicht dazu
genutzt werden, einfach nur einen Platzhalter für den besitzenden
realen Spieler darzustellen. Hier ist es auf großartige
Weise gelungen, aus einem Spiel zu zweit ein gefühltes Spiel zu
viert zu machen. Hochinteressant! Insgesamt ist "Lancaster" ein
innovatives, kurzweiliges und hochinteressantes Spiel und eins der
Highlights des Spiele-Jahrgangs 2010/11. Das Spiel ist für 40 Euro
im Handel erhältlich.
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