Knock Out

Auf einen Blick:
Verlag :  TM-Spiele
Autor : Wolfgang Panning
Graphik: Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 1994

Spielart: Bluff-/Wettspiel

Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 1994 (Platz 8)
A la carte 1994 (Platz 18)

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 2 Spielfiguren - 1 rotes Wett-Tableau - 1 blaues Wett-Tableau - 30 Boxer-Karten - 60 Kampfkarten - 15 Wettchips - 1 Pokal - 1 Steak -
5 Lorbeerkränze "Superchampion" - 3 Weltmeister-Gürtel - 1 Satz Spielgeld -  2 Startplättchen - 4 Schuldurkunden - 5 Infokarten - 1 Spielanleitung

In diesem Spiel übernimmt jeder Spieler die Rolle eines Box-Managers, der nun verschiedene seiner Leute in den Ring schickt und gegen die Konkurrenz antreten lässt. Einem echten Box-Manager genügen Ruhm und Ehre alleine nicht, deshalb wettet jeder Spieler natürlich auch kräftig bei den Wettkämpfen mit, um schnell an Geld zu kommen. Denn am Ende gewinnt nur der Spieler mit dem meisten Geld in der Kasse und wird Meister aller Klassen.

Vor dem Spiel wird der Spielplan ausgebreitet und die 2 Spielfiguren, der Pokal, das Steak und beide Wett-Tableaus danebengelegt. Vor dem Spieler erhält jeder Spieler sein Box-Team, bestehend aus 2 Boxern. Die Karten ordnet jeder Spieler dabei so an, dass von jedem Boxer die Profi-Variante mit dem mittleren Startgeld oben liegt. Zusätzlich erhält jeder Spieler 12 Kampfkarten, 3 Wettchips in seiner Farbe, 100.000 Schmelings Startkapital und eine Info-Karte. Dann wird noch ein beliebiger Startspieler bestimmt.

Das Spiel geht über eine ganze Boxsaison die aus mehreren Runden besteht. In jeder Runde wird ein Kampf ausgetragen. Die Boxsaison ist dann beendet, wenn kein Boxkampf mehr stattfinden kann, weil kein Spieler mehr Karten hat. An einem Kampf nehmen immer nur 2 Spieler teil, alle anderen Spieler wetten allerdings darauf.

Jede Spielrunde besteht aus 6 Spielphasen:
  1. Der Spieler, der an der Reihe ist, muss einen anderen Spieler herausfordern. Der aktive Spieler nimmt sich das rote Wett-Tableau und legt darauf einen eigenen Boxer in das linke Feld, der einen anderen Boxer herausfordern soll. Dabei werden immer alle drei Karten des Boxers abgelegt, wobei die aktuelle Stufe nach oben gelegt wird. Dann fordert der Spieler einen Boxer eines anderen Spielers heraus. Beide Boxer dürfen allerdings in der letzten Runde an keinem Kampf teilgenommen haben. Der herausgeforderte Boxer muss das gleiche oder höhere Startgeld wie der eigene Boxer kosten und der Besitzer muss noch mindestens 3 Kampfkarten auf der Hand haben. Der Besitzer dieses Boxers erhält dann das blaue Wett-Tableau und legt seinen Boxer darauf.
  1. In der Trainingsphase nehmen nun beide Spieler ihre Kampfkarten auf und wählt 4 Karten aus, mit denen man den Kampf nun bestreiten möchte. Es ist auch möglich - nämlich im letzten Kampf - nur 3 Karten einzusetzen, da man nicht mehr übrig hat.
  1. Danach werden dann die Wettabschlüsse getätigt, wozu jeder Spieler seine 3 Wettchips einsetzen muss. Jedes Wett-Tableau bietet vier Wetten an und so können maximal 4 Wettabschlüsse getätigt werden. Dabei darf auf jedes Feld nur ein Wettchip gelegt werden. Die im Folgenden beschriebene Aktion gilt natürlich auch für das blaue Wett-Tableau. Wer glaubt, dass der Herausforderer gewinnt, legt einen Chip auf das Angebotsfeld des roten Wett-Tableaus. Wer glaubt, dass der Herausforderer verliert, kann eine bereits angebotene Wette annehmen. Der Spieler nimmt dann den Wettchip und setzt ihn mit der leeren Seite nach oben auf das gegenüberliegende blaue Annahmefeld. Bleiben angebotene Wettfelder leer, setzt einfach die Bank dagegen. Kein Spieler muss eine Wette abschließen, es gibt auch "Passe"-Felder, auf denen beliebig viele Chips liegen dürfen. Es gibt drei Arten von Wetten, die jeder Spieler abschließen kann:
    Die Wetten werden platziert, nachdem die beiden Kämpfer ihre Kampfkarten ausgewählt haben. Die Platzierung der Wetten erfolgt nun in drei Durchgängen. Im ersten Durchgang müssen nun beide Kämpfer zunächst je eine Sieg- und eine K.O.-Wette anbieten. Der Herausforderer beginnt, dann folgt der Verteidiger. Danach dürfen auch die anderen Spieler - im Uhrzeigersinn - einen Wettchip einsetzen. Danach wird auf gleiche Art und Weise ein zweiter und ein dritter Chip eingesetzt. Es beginnt immer der Herausforderer. Allerdings brauchen die beiden Kämpfer ab dem zweiten Durchgang keine Wetten mehr anzubieten. Sie können Wetten annehmen oder auch passen. Spieler können dabei sowohl das Angebots- als auch das Annahmefeld belegen, in diesem Fall hebt sich die Wette auf.
  1. Dann folgt natürlich endlich der Boxkampf: Der Herausforderer stellt seine rote Spielfigur auf das Startfeld in der Ecke des Spielplans, die ihm am nächsten liegt. Der Verteidiger stellt die blaue Figur in die andere Ecke. Im Regelfall dauert ein Boxkampf drei Runden. Die Spieler wählen gleichzeitig eine Handkarte aus und legen sie verdeckt vor sich ab. Die Karten werden dann gleichzeitig aufgedeckt, das Ergebnis festgestellt und die verbrauchten Karten kommen in die Schachtel zurück. Wurden von beiden Spielern Karten mit unterschiedlichen Werten ausgespielt, zieht der Spieler mit der niedrigeren Karte seine Figur soviele Felder in Richtung K.O. Feld, wie dies der Differenz zwischen beiden Karten entspricht. (Ausnahme: Wird von einem Spieler die Karte 1 und von einem anderen die Karte 5 gespielt, ist dem Boxer ein verdeckter linker Haken gelungen. Der Spieler mit der Karte 5 muss seine Figur um 4 Felder Richtung K.O.-Feld ziehen). Haben beide Spieler gleichwertige Karten gespielt, bleiben beide Figuren an Ort und Stelle stehen. Erreicht eine Figur das K.O.-Feld, ist der Kampf sofort beendet und der Boxer mit dieser Figur verliert (außerdem scheidet dieser Boxer für die laufende Saison ganz aus - er nimmt also nicht weiter am Spiel teil). Ansonsten endet der Kampf, nachdem drei Karten ausgespielt wurden. Es verliert der Boxer, dessen Figur am weitesten vom Startfeld entfernt steht. Stehen beide Boxer gleich weit vom Startfeld weg, verliert der Herausforderer. Die nicht eingesetzte Karte kommt danach wieder auf den eigenen Aufnahmestapel zurück.
  1. Dann findet die Siegerehrung statt: Von der Bank erhält nun der Gewinner das doppelte Startgeld, der Verlierer immerhin noch das einfache Startgeld. Der Verlierer sinkt außerdem um eine Stufe, der Gewinner steigt dementsprechend eine Stufe auf. Dementsprechend werden die Karten für den Boxer dann umsortiert. Ein Spieler kann nicht über die höchste Stufe aufsteigen oder unter die niedrigste Stufe sinken. Der Gewinner erhält außerdem den Pokal, der Verlierer darf sich mit dem Steak die Wunden kühlen. Beides wird auf die dementsprechenden Boxer gelegt.
  1. Jetzt werden natürlich noch die Wetten abgerechnet. Bei einer Wette zwischen zwei Spielern zahlt der Verlierer die entsprechende Summe an den Gewinner. Hat ein Spieler mit der Bank gewettet und gewonnen, bekommt er lediglich die Hälfte der Wettsumme von der Bank ausbezahlt. Verliert er seine Wette gegen die Bank, muss er die volle Summe auf das Bonusfeld auf dem Spielplan legen. Auf diese Weise werden das blaue und das rote Wett-Tableau abgerechnet. Sollte ein Spieler dabei bankrott gehen, erhält er 50.000 Schmelings von der Bank und die dazugehörige Schuldurkunde. 
Damit ist die aktuelle Spielrunde beendet. Die beiden Kämpfer legen ihre Boxer wieder vor sich auf den Tisch und der Herausforderer gibt sein Tableau an den linken Nachbarn weiter. Es kann passieren, dass der neue Herausforderer keine Auswahlbedingung erfüllen kann, dann wird das Tableau sofort weitergereicht.

Das Spiel endet, wenn kein Spieler mehr eine Herausforderung annehmen kann. Der Spieler, der dann den Boxer mit dem höchsten Startgeldwert besitzt, erhält alles Geld vom Bonusfeld. Erfüllen mehrere Boxer diese Bedingung, wird das Geld geteilt. Für jede übrig behaltene Kampfkarte erhält jeder Spieler außerdem 5.000 Schmelings. Eine Schuldurkunde kostet den Besitzer übrigens 50.000 Schmelings minus. Der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt das Spiel.

Zusätzlich zu den Grundregeln gibt es noch eine Profi-Regel. Zuerst einmal werden durch die Stufen und die Beschaffenheit des Boxers die Startpositionen bei einem Kampf festgelegt. Dabei wird zwischen dem kleinen und dem großen Boxer unterschieden. Kleine Boxer: Amateure starten auf dem Feld 4, Profis auf der 6 und Champion (Superchampions) auf der 8. Große Boxer: Amateure starten auf der 6, Profis auf der 8 und Champions (Superchampions) auf der 10. Diese Positionen werden mit den Startplättchen markiert. Die Bedingungen für Sieg und Niederlage bleiben aber wie im Basisspiel.

Nach der ersten Saison schließt sich außerdem direkt eine zweite Saison an. Die komplette Abrechnungsphase nach der ersten Saison findet dabei nicht statt. Zu Beginn der zweiten Saison erhält jeder Spieler alle Kampfkarten zurück. Boxer, die am Ende der ersten Saison zu Champions aufgestiegen waren, werden nun zu Superchampions und erhalten den dementsprechenden Marker. Der linke Nachbar des letzten Herausforderers wird der neue Herausforderer. Danach finden dann zwischen einzelnen Superchampions auch Weltmeisterkämpfe statt, wodurch dann wieder die Prämien steigen. Das Profi-Spiel endet nach der zweiten Saison und wieder gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.
(Troudi 02.03.05)

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Knock Out" ist ein Spiel, das aus zwei hochinteressanten Elementen besteht: Einmal natürlich die Kampfphase, die allerdings ja immer nur von 2 Spielern durchgeführt wird. Zum anderen ist aber natürlich auch die Wettphase interessant, an der ja dann alle Spieler teilnehmen. Insgesamt ein interessantes und spannendes Spiel, das auch einige planbare Elemente enthält: Man kann schon versuchen sich zu merken, welche 3 Karten die beiden Kämpfer im aktuellen Kampf gerade verbrauchen. Auch bei der Wette sind gewisse Bluffs möglich, indem man zum Beispiel eigene Wetten erst platziert und dann später wieder gegeneinander aufhebt. Gerade die Profi-Variante ist interessant, da hier dann die Chancen größer sind, dass eine K.O.-Wette sozusagen Realität wird, da hier z.T. doch schwächere Boxer an den Start gehen. Dabei hat das Spiel dann auch gleichzeitig seinen Schwachpunkt, denn es kann durchaus passieren, dass man gar nicht die Möglichkeit hat, einen bestimmten Superchampion herauszufordern und zu besiegen, da dies aufgrund der Regeln z.T. unmöglich ist. Bei "Knock Out" handelt es sich um ein gelungenes Spiel, das speziell für Interessierte an Bluff- und Wettspielen seine Reize mit sich bringt. Momentan wird das Spiel noch abverkauft und ist für ca. 5 Euro erhältlich. Es lohnt sich also noch, sich schnell ein Exemplar zu sichern.

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