Kings Progress

Vielen Dank an JKLM Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : JKLM Games
Autor : Steve Kingsbury
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 90 min.
Erscheinungsjahr : 2005
 
Spielart: Mehrheitenspiel / Zugspiel

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 8 Höflingsfiguren - 1 Königskarte - 1 Königsfigur - 10 Spielermarker - 64 Einflusskarten - 60 Geschenkkarten - 8 Fähigkeitskarten - 8 eingeschränkte Kontrollkarten - 8 schwarze Spielsteine - 3 königliche Ortskarten - 1 Spielregel (Englisch, Deutsch)

Im England unter der Herrschaft der Tudors hatten die mächtigen Landadeligen nicht viel zu lachen: König Heinrich VIII. reiste quer durchs Land und hörte nun nicht mehr auf irgendwelche mächtigen Berater, sondern vor allem auf die Höflinge, die ihn ständig aufsuchten. Die Spieler wollen in diesem Spiel nun ihren Einfluss auf diese Höflinge ausüben, um dann letztendlich den König beeinflussen zu können. Dazu benötigen sie Prestige und wer seine Einflusskarten am besten ausspielt, wird am Ende die nötigen Prestigepunkte besitzen, um den König beeindrucken zu können.

Vor dem Spiel werden zunächst einmal die königlichen Ortskarten gemischt und auf die einzelnen Königshöfe verteilt. In dieser Reihenfolge werden die Höfe nun angelaufen. Alle Kartensorten werden getrennt und gemischt und die Höflinge kommen auf ihre jeweiligen Heimatpaläste. Die weiße Königsfigur kommt auf die Kronenleiste, natürlich auf die Zahl, die der Zahl der Mitspieler entspricht. Jeder Spieler wählt eine Spielfarbe und erhält darin zwei Steine. Der eine Stein dient der weiteren Identifizierung, der andere kommt auf die Prestigepunkteleiste. Jeder Spieler erhält nun 4 Kontrollkarten auf die Hand, von denen er eine wieder verdeckt ablegt. Diese abgelegten Karten werden wieder unter den Nachziehstapel gemischt. Danach werden die obersten drei Karten vom Kontrollkartenstapel offen daneben gelegt. Die Geschenkkarten werden gemischt und auf jedes Feld für Geschenkkarten wird eine gelegt. Ein Spieler wird zum Startspieler und erhält die Königskarte.

Das Spiel geht über insgesamt 3 Runden. Jede Runde besteht dabei aus einer variablen Anzahl von Spielerzügen. Eine Runde wird immer vom Spieler mit der Königskarte eröffnet, dann folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn - bis zum Ende der Runde. Der Spieler mit der Königskarte hat immer eine besondere Aufgabe: Er setzt den König um genau ein Feld weiter nach rechts. Außerdem erhält dieser Spieler einen Siegpunkt, wenn mindestens ein Höfling auf der Ankunftsleiste steht. Jeder Spieler muss - wenn er an der Reihe ist - immer genau zwei Aktionen durchführen. Dabei muss die genau Reihenfolge der Aktionen eingehalten werden, wobei eine Aktion allerdings auch zweimal durchgeführt werden kann.
Eine Runde endet, wenn entweder die Königs-Spielfigur das Feld mit der Krone erreicht oder wenn 5 Höflinge am aktuellen Königshof angekommen sind. Dann werden folgende Aktionen durchgeführt:
Danach ist die Runde beendet. Die übrigen Geschenkkarten werden abgeräumt und durch neue ersetzt. Der Nachziehstapel wird mit dem Ablagestapel gemischt. Die Höflinge gehen wieder zu ihren Heimatpalästen zurück und der Königsspielstein kommt wieder auf das Startfeld.

Variante: Wir haben einfach mal die Variante getestet, ob es auch Sinn macht, wenn man die Höflinge wieder weiter vom Königshof wegziehen kann. Tatsächlich ist das in unserer Runde gut angekommen, verlängert das Spiel aber natürlich.

(Troudi 30.11.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von JKLM Games

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Leider werden die Spiele von Steve Kingsbury bisher nicht besonders beachtet, aber ganz ehrlich gesagt, sie sind ein echter Geheimtipp. Dieses zunächst sehr einfach wirkende Kartenspiel hat es wirklich in sich: Zunächst einmal steckt man immer in dem Dilemma, mehr machen zu wollen als man wirklich will. Dann gilt es aber auch, seine Karten richtig auszuspielen und darauf zu lauern, die Kontrolle über andere Höflinge übernehmen zu können. Die Taktik, möglichst viele Höflinge zu kontrollieren und diese dann schnell zum Königshof zu ziehen, funktioniert nicht besonders gut. Schnell verliert man dann den Einfluss auf alle diese Höflinge und sieht dann in der nächsten Runde ziemlich alt aus. In der letzten Runde dagegen wäre diese Strategie zwar reizvoll, allerdings wird man dort Probleme bekommen, viele Höflinge zu kontrollieren.  des Auch die Wertung sollte man ständig im Auge behalten: Natürlich ist es gut, für große Geschenke Punkte zu kriegen, aber auch hierbei läuft man in Gefahr, Einflusskarten sehr schnell zu verlieren. Und genau dann kann ein etwas erfahrener Spieler profitieren: Er spielt seine Karten so aus, dass sich nach der Wertung durch den Gewinn eines anderen die Kontrolle über einen Höfling zu seinen Gunsten ändert und kann davon in der Höflingswertung und der nächsten Spielrunde profitieren. In diesem Zusammenhang wird einem Spieleneuling auch die Aktion "Karten abwerfen" etwas merkwürdig erscheinen, hinterher macht sie aber unbedingt Sinn, da darunter vielleicht eine wertvollere Karte verborgen ist, als die obenliegende. Trotzdem: Wie es ein achtjähriger spielen soll ist mir noch nicht so ganz klar, da auch einige unserer Tester hier schon Probleme hatten. Das Spiel ist toll durchdacht und spannend, allerdings für viele Spieler vielleicht auch etwas zu trocken. Auch das Spielmaterial könnte wirklich besser sein. Einfach mal ausprobieren, Strategiespieler und Mehrheitenspieleliebhaber sollten sich das Spiel ruhig sofort leisten. Das Spiel gibt es für ca. 30 Euro im Handel zu haben.

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