Kashgar - Händler der Seidenstraße

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Gerhard Hecht
Grafik : Imelda & Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Erscheinungsjahr : 2013

Spielart: Deckbau-Spiel

Auszeichnungen:
A la carte 2014 (Platz 5)

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Kashgar von Kosmos

Das Spielmaterial
13 Karten Patriatch - 12 Startkarten - 76 Standardkarten - 12 Sonderkarten - 12 Zusatzkarten - 40 Auftragskarten - 4 Spielertableaus - 20 Holzmarker Gewürzsack - 4 Holzmarker Gold - 4 Holzmarker Muli - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es Personen für eigene Karawanen anzuheuern und Aufträge zu erfüllen um letztendlich als erster Spieler dadurch 25 Siegpunkte aufzuweisen.

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler drei sogenannte Patriach-Karten und drei zufällige Startkarten. Jeweils ein Patriach und eine Startkarte werden versetzt übereinander gelegt, so das die Texte der Karten gut sichtbar sind. Jede Kombination steht für eine Karawane, wobei bei Spielbeginn immer der Patriach zu oberst liegt. Außerdem erhält jeder Spieler ein Tableau, welches die insgesamt sieben Skalen für die Gewürze, Gold und den Esel zeigt. Jeder Spieler startet mit einem Besitz von drei Einheiten in allen Bereichen, was mit den jeweiligen Markern angezeigt wird. Die verdeckten Nachziehstapel der Spielkarten und der Sonderkarten werden voneinander für alle Spieler bereit gelegt. Die Karten zeigen Personen, die den Spielern später eine oder mehrere Aktionsmöglichkeiten eröffnen, aber auch Siegpunkte bringen können, solange sie Teil einer Karawane sind. Vom verdeckten Nachziehstapel der Aufträge werden die obersten vier Karten offen ausgelegt. Auf jeder Auftragskarte ist angegeben welche Voraussetzung vorhanden sein muss, damit ein Auftrag angegangen werden kann und welche Waren abgegeben werden müssen. Außerdem ist natürlich angegeben wieviele Siegpunkte ein Auftrag wert ist. Erfüllte Aufträge legt ein Spieler in seine offene Auslage.

Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler entscheidet sich für eine seiner drei Karawanen und führt dann maximal eine der auf der obersten Karte angegebenen Aktionen aus. Durch Aktionen kommen Spieler an neue Personen oder geben vorhandene ab, können Aufträge erfüllen oder verändern den Bestand der eigenen Waren. Einige Karten wirken auch auf die Auslagen oder Waren der Mitspieler. Außerdem zeigen einige Karten Kosten, die ein Spieler im Vorfeld abgeben muss, bevor er die Aktion durchführen kann. Bei den Aktionen unterscheidet man zwischen den weißen Karawanen-Aktionen und den roten Abschiedsaktionen.
Entscheidet sich der Spieler für eine Karawanen-Aktion, wird die Karte nach der Benutzung zurück in die hinterste Position der Karawane gesteckt. Bei einer Abschiedsaktion wird die Karte nach Durchführung der Aktion auf den Ablagestapel gelegt.
Kann oder möchte der Spieler keine Aktion durchführen, darf er auch passen und die gewählte Karte an die hinterste Stelle der jeweiligen Karawane legen. Allerdings gibt es auch Karten, bei denen man nicht passen darf.
Erfüllt ein Spieler einen Auftrag, füllt er die offene Auslage wieder auf vier Auftragskarten aus.

Das Spiel endet sobald ein Spieler 25 Punkte mit seinen Personen und Aufträge sammeln konnte. Die laufende Runde wird noch solange zu Ende gespielt, bis alle Spieler gleich oft an der Reihe waren. Es gewinnt nun der Spieler der in Summe die meisten Siegpunkte vorweisen kann.

(Superfred 5.01.16)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos Spiele

Superfred vergibt 5 von 10 Punkten:
Kashgar - Händler der Seidenstraße ist ein interessantes Aufbauspiel mit einem erfrischenden Deckbau-Mechanismus. Jeder Spieler hat drei Decks an Karten, die hier Karawanen genannt werden. Eine Karawane wird dabei so angeordnet, dass eindeutigt festgelegt ist, welche Karte oben liegt und welche Karten dann in Reihenfolge auf diese Karten folgen. Zu jederzeit sind immer alle Aktionsmöglichkeiten aller Karten ersichtlich, wobei allerdings immer nur in einem Zug eine Aktion einer Karte genutzt werden darf, die in einer Karawane vorn liegt. Durch Aktionen sammeln optimieren die Spieler die Personen in ihren Karawanen und erfüllen Aufträge. Das alles hört sich in der Theorie sehr gut an. Die Realität ist aber leider eine andere und das hat mehrere Gründe. Jeder Spieler optimiert seine Karten vor sich hin. Auf Grund der sehr klein geschriebenen Texte, hat man fast keinen Überblick, welche Karten ein Mitspieler in seiner Auslage hat. Natürlich könnte man immer wieder Rückfragen oder sich die Karten der Mitspieler merken, in der Regeln beschränkt man sich dann aber doch nur auf die wichtigsten Karten und bastelt an seiner Auslage. Dazu kommt dann noch die ebenfalls gut gedachte aber unglücklich umgesetzte Punkteregel. Da sich in jedem Zug die Auslage eines Spielers ändern kann, gibt es einen Zeitpunkt im Spiel, wo ständig nach den Punkten der anderen Spieler gefragt wird, was den Spielfluss unnötigt stört. Abgesehen davon spielt natürlich auch ein nicht zu unterschätzendes Quäntchen Glück eine Rolle, wenn der passende Auftrag mit sechs Punkten aufgedeckt wird und damit ein Spieler das Spiel siegreich beendet. Kashar - Händer der Seidenstrasse ist ein Spiel, bei dem man versucht hat vieles richtig zu machen. Der Mechanismus mit der Deckbaukarawane kann gefallen und fügt sich perfekt mit dem Thema und den schön gestalteten Karten zusammen. Die fehlende Transparenz und der dann doch immer gleich wirkende Ablauf ohne Höhepunkt machen aus einem anfänglich durchaus interessanten Deckbauspiel schnell einen Langweiler ohne Wiederspielreiz. Auf wenn man ein Stück weit die Kartenreihenfolgen beeinflussen kann, macht man nichts anderes als Waren sammeln und Aufträge erfüllen, auch wenn man die Waren vielleicht gar nicht braucht oder auch die Aufträge gar nicht passen wollen. Trotz eines guten Ersteindrucks ist Kashgar dann schnell in den Tiefen des Spieleschranks verschwunden und wird so schnell auch erst man nicht wieder hervor gekramt. Im Handel ist das Spiel für rund 25 Euro erhältlich.

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