Karibik

Auf einen Blick:
Verlag : Winning Moves
Autor :  Michail Antonov und J.P. Schliemann
Grafik : Frank Czarnetzki
Spielanzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30 min
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Taktikspiel

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Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 4 x 7 Bestechungskarten - 6 Piratenschiffe - 16 Karten "Schatzkiste" - 4 Kartenhalter -
Dublonen aus Pappe - 1 Spielregel

Dieses Mal schlüpfen die Spieler in die Rolle von Piraten. Und zwar – wo auch sonst – natürlich in der Karibik des 18. Jahrhunderts. Es gilt Schätze aus den einzelnen Städten zu rauben und diese nach Möglichkeit vor den Konkurrenten in Sicherheit zu bringen. Denn nur im eigenen Schlupfwinkel sind die Schätze sicher vor den gierigen Konkurrenten. Denn am Ende des Spiels kann nur der reichste Seeräuber gewinnen.

Zunächst einmal wird das Spiel aufgebaut: Die 16 Schatzkisten werden gemischt, anschließend 6 Stück aufgedeckt und auf die jeweiligen Häfen gelegt. Die restlichen Schatzkisten werden je paarweise oben auf dem Spielplan abgelegt. Die Piratenschiffe werden in zufälliger Reihenfolge auf den Feldern mit den Totenkopf-Symbolen aufgestellt. Jeder Spieler sucht sich seine Farbe aus. In dieser Farbe erhält er 7 Bestechungskarten (mit den Werten –1 bis 5) und einen Kartenhalter, der die Namen der 6 Schiffe zeigt. Danach beginnt das eigentliche Spiel: Zunächst einmal muss herausgefunden werden, welcher Spieler welche Schiffe kontrolliert: Dazu setzt nun jeder Spieler 6 seiner Bestechungskarten auf dem Kartenhalter ein, jeweils bei dem Schiff, dass er damit kontrollieren möchte. Eine Karte kann er in Reserve halten, um evtl. Gleichstände aufzulösen. Danach fängt die Auswertung in alphabetischer Reihenfolge an. Begonnen wird mit der Arriba: Jeder Spieler deckt die Karte auf, die er für die Arriba eingesetzt hat. Der Spieler mit dem höchsten Wert kontrolliert dieses Schiff und darf es dementsprechend viele Felder auf dem Spielplan bewegen. Bei Gleichstand zwischen einem oder mehreren Spielern darf jeder Spieler – falls er dies möchte – nun seine Reserverkarte aufdecken. Die Spieler legen dazu die flache Hand auf den Tisch, so dass nicht zu erkennen ist, ob die 7. Karte tatsächlich verwendet wird oder nicht. Danach gewinnt der Spieler mit der höchsten Karte, er darf das Schiff allerdings nur mit den Werten der ersten Karte fortbewegen. Alle Reservekarten werden abgelegt. Sollte immer noch Gleichstand herrschen, wird das Schiff in dieser Runde nicht bewegt. Für jede negative Karte die in dieser Runde für das Schiff ausgespielt worden ist, ob in der 1. Runde oder um einen Gleichstand aufzulösen, darf sich dieses Schiff ein Feld weniger bewegen.

Danach darf der Spieler, der das Schiff kontrolliert, es dann bewegen. Er darf es soviele Felder weit bewegen, wie Fässer auf der Bestechungskarte abgebildet sind. Er muss nicht alle Felder fahren. Während der Bewegung hat der Spieler nun mehrere Optionen: Der Spieler kann versuchen, eine Stadt zu überfallen: Dazu fährt er in eine Hafenstadt, in der sich eine Schatzkiste befindet, und legt diese hinten auf sein Schiff. Dafür erhält er – unabhängig vom Wert der Schatzkiste – sofort 2000 Dublonen von der Bank. Er kann auch einem Schiff in einem angrenzenden Feld die Schatzkiste rauben. Dazu genügt es, in das angrenzende Feld zu ziehen oder durch dieses Feld zu ziehen. Gleiches gilt für die Option Tauschen: Der Spieler kann die Schatzkiste seines Schiffes gegen die eines Schiffes im angrenzenden Feld austauschen. Genauso kann eine Schatzkiste an ein Schiff in einem angrenzenden Feld übergeben werden. Dabei ist zu beachten, dass Schiffe immer nur eine Schatzkiste transportieren können. Die o.g. Optionen können aber in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden, ggf. auch ohne das Schiff überhaupt bewegt zu haben. Um eine Schatzkiste endgültig „plündern“ zu können, muss diese Kiste in Sicherheit gebracht werden. Entsprechend seiner gewählten Farbe hat jeder Spieler 3 Schlupfwinkel auf dem Spielplan. Um die Schatzkiste auf einem Schiff endgültig in die Sicherheit dieses Schlupfwinkels zu bringen, muss die Schatzkiste dort abgeladen werden: Das Schiff kann durch den Schlupfwinkel ziehen und dabei die Schatzkiste abladen, oder kann dort stehen bleiben und die Kiste abladen, oder kann die Schatzkiste an ein Schiff übergeben, das sich bereits im Schlupfwinkel befindet. Ist die Schatzkiste in Sicherheit erhält der Besitzer des Schlupfwinkels Dublonen in Höhe des Wertes der Schatzkiste (immer zwischen 4000 und 8000 Dublonen). Danach wird dann kontrolliert, wer die Bravo kontrolliert usw.. Nachdem alle 6 Schiffe bewegt wurden (oder auch nicht), endet die Runde.

Nach jeder Runde wird ein neuer Stapel von Schatzkisten auf die dementsprechenden Häfen verteilt. Jeder Spieler nimmt jetzt alle seine Bestechungskarten wieder zurück auf die Hand und die nächste Runde beginnt. Die Schiffe beginnen dabei ihren Zug von dem Feld aus, wo sie in der letzten Runde ihre Bewegung beendet haben. Bei 2 Spielern endet das Spiel, wenn ein Spieler 62.0000 Dublonen erbeutet hat, bei 3 Spielern 41.000 Dublonen und bei 4 Spielern 31.000 Dublonen. Erreicht ein Spieler diesen Betrag, oder überschreitet er ihn sogar, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Dublonen.

(Troudi 14.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Winning Moves

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Um dieses Spiel ist vor und auf der Spielemesse Essen 2004 ziemlich viel Aufregung verursacht worden, die erweckten Erwartungen kann das Spiel dann aber im Endeffekt leider doch nicht erfüllen. Die Aufmachung ist nett und auch die Schiffe sehen toll aus. Leider gibt es jedoch viel zu wenige Optionen, und dadurch dass nur 7 Karten zur Verfügung stehen ist es leider häufig Glückssache, welches Schiff man gerade kontrolliert oder auch nicht. Auch die Auflösung von Gleichständen ist schwierig, denn in der Regel verteilt man doch alle positiven Karten auf Schiffe, die man evtl. bewegen will. Besonders abwechslungsreich ist das Spiel daher auch nicht, denn es dauert recht lange, bis die geforderte Summe zusammenkommt, um das Spiel zu beenden. Ganz besonders langweilig, weil viel zu einfach, sind auch die Aktionen gegen andere Schiffe, wie z.B. die Erbeutung von Schätzen aus Städten und von anderen Schiffen etc.. Hier hätte man sich bestimmt einen interessanteren Mechanismus einfallen lassen können. Insgesamt bin ich von dem Spiel enttäuscht und hätte da sicherlich mehr erwartet. Wer mag, kann es mal ausprobieren, besonders herausragend ist das Spiel allerdings nicht.

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