Kardinal

Auf einen Blick:                        
Verlag : Holzinsel
Autor : Wolfgang Panning                      
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 20 min.
Erscheinungsjahr : 2000

Spielart: taktisches Bauspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2000 Auswahlliste

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Das Spielmaterial
1 Dom - 1 Kardinal - 24 Bauwerke (je 2 Häuser, Türme und Höfe in 4 Farben) -
48 Punktesteine - 1 Dekor- und Aufstellplatte - 1 Spielanleitung

Die SpielerInnen versetzen sich  ins Jahr 1399 und bauen den Dom zu Sevenich zur Burgfestung aus. Die SpielerIn mit den meisten Punkten gewinnt.

Zuerst wird das Spiel vorbereitet:
Jede SpielerIn erhält je 2 Türme, Häuser und Höfe der eigenen Spielfarbe. Die Spielsteine werden nach Farben geordnet und sichtbar deponiert. Dom und Kardinal kommen in die Tischmitte; eine StartspielerIn wird ermittelt.

Spielablauf:
Im Uhrzeigersinn hat jede Spielerin 3 Aktionen zur Verfügung:
1. Ein Bauwerk MUSS gebaut werden.  
2. Punktesteine werden genommen.
3. Der Kardinal DARF  versetzt werden.

Bei dem Ausbau des Domes zur Festung kann sich der Bau in alle Richtungen entwickeln. Dabei gilt es zu beachten:
- Bereits eingesetzte Bauwerke dürfen weder versetzt noch entfernt werden.
- Häuser und Türme haben eine - und Höfe eine Grundfläche von zwei Quadraten.
- Ein neues Gebäude muss an den Dom oder an bereits existierende Bauwerke angebaut werden.
Freie Flächen, die an Gebäude angrenzen, werden Bauplätze genannt.
Um den Dom herum gibt es insgesamt 6 freie Bauplätze.

Folgende 7 Bauregeln gelten während eines Zuges:

1. Auf dem Bauplatz, der durch den Kardinal blockiert wird, darf nicht gebaut werden.
2. Türme müssen mit mindestens einer Seite an ein Haus angrenzen.
3. Höfe müssen mit mindestens einer Seite ein Haus berühren.
4. Gleichförmige Gebäude dürfen nicht nebeneinander stehen.
5. Gleichfarbige Gebäude dürfen nicht nebeneinander stehen.
6. Zwei gleichförmige Gebäude dürfen niemals nacheinander errichtet werden.
7. Zwei gleichfarbige Gebäude dürfen niemals nacheinander gebaut werden.

Jede SpielerIn muss ein Gebäude errichten sofern es ihr möglich ist. Sie passt lediglich dann, wenn es ihr nicht möglich ist zu bauen oder sie kein Baumaterial mehr besitzt.

Punktevergabe:

Für jede Berührung mit einem bereits stehenden Bauwerk, erhält die Spielerin die jeweiligen Punktesteine in der Farbe der schon vorhandenen Bauwerke.
Sind alle Steine einer Farbe aufgebraucht, gibt es für eine Berührung mit dieser Farbe keine Punktesteine mehr, die SpielerIn sucht sich einen beliebigen anderen Punktestein aus dem Vorrat aus.

Der Kardinal:
- muss von der Startspielerin eingesetzt werden.
- darf nur von SpielerInnnen, die auch in ihrem Zug gebaut haben im Anschluss daran versetzt werden.
- wird immer auf freie Bauplätze, incl. derer am Dom platziert.

Spielende:
Kann niemand mehr ein Gebäude einsetzten, endet das Spiel.
Die evtl. übriggebliebenen Gebäude sind bei der Endwertung irrelevant.
Nun darf sich jede noch die im Vorrat verbliebenen Punktesteine in ihrer Farbe nehmen.
Die SpielerInnen dürfen sich für eine ihrer ergatterten Punktesteinsorte entscheiden, die sie jeweils verdoppeln möchten, die restlichen Farben zählen einfach.
Haben zwei SpielerInnen gleichviele Punkte, gewinnt diejenige, deren Gebäude an den meisten Stellen den Dom berühren, herrscht auch dort Gleichstand, dürfen sich beide gegenseitig gratulieren.

Das Spiel mit 2 SpielerInnen:
unterscheidet sich von der 4-SpielerInnenvariante lediglich dadurch, dass jede SpielerIn über 2 Farben verfügt, die auch in beliebiger Reihenfolge verbaut werden dürfen. Bauwerke in der eigenen Farbe dürfen auch an Gebäude der anderen eigenen Farbe angrenzen und somit auch Punkte für die jeweils andere Farbe erwirtschaften. Bei Spielende erhalten die SpielerInnen die im Vorrat verbleibenden Spielsteine ihrer beider Farben.

Das Spiel mit 3 SpielerInnen:
unterscheidet sich von den anderen Varianten dadurch, dass die vierte Farbe ebenfalls im Spiel ist und dieses Baumaterial von allen beteiligten SpielerInnen wärend ihres Zuges statt der eigenen Farbe eingebaut werden kann. Das entsprechende Baumaterial der vierten Farbe ist allerdings punktefrei, baut eine SpielerIn angrenzend an ein Gebäude in Farbe Vier, geht sie für diese Seite leer aus. Ansonsten sind auch diese Gebäude den normalen Spielregeln entsprechend zu behandeln. Hat jemand keine eigenen Bauteile mehr, ist es erlaubt auch mit der vierten Farbe weiterzuspielen.

Spielvariante:

(Die folgende Variante haben wir uns selber ausgedacht, am besten geeignet ist sie, wenn man bereits eine oder mehrere Runden nach der Standardregel gespielt hat.)
Grundsätzlich gilt die gängige 3 und 4- Spieler-Regel, allerdings bilden sämtliche Bauelemente einen allgemeinen Pool aus dem sich jeder bedienen darf; bei der Punktewertung bleiben die am Ende des Spiels übriggebliebenen Punkte in der Schachtel, ansonsten gelten die gleichen Regeln wie bei der normalen Wertung.

(millibeth, 28.02.2005)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Holzinsel

Millibeth vergibt 8 von 10 Punkten:
Endlich mal ein Spiel für Zwischendurch das trotz seiner geringen Spielzeit nicht an Anspruch spart. In unseren Spielrunden herrschte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Spielfluss und nachhaltigem Grübeln, wie man einerseits selber möglichst viele Punkte erzielen kann, andererseits jedoch der folgenden SpielerIn eigenen Punkteerwerb erschweren oder gar vermiesen kann. In unserer selbsterdachten Variante wurde das Spiel zunehmend strategischer und damit zwar länger in der Dauer, dafür erhöhte sich allerdings auch der Spielreiz und die Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten. Dem Spiel wird daher mit dieser Variante ein Punkt mehr in der Bewertung gegeben. Das Spiel kostet ca. 20 Euro, eigentlich recht teuer für ein paar "Bauklötzchen", dafür ist es jedoch nahezu unverwüstbar und wird sicherlich auch in Jahren noch gerne hin und wieder von uns gespielt werden.

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