Kabale und Hiebe

Vielen Dank an Hans im Glück / Schmidt Spiele für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Lutz Stepponat
Grafik : Doris Matthäus
Spieleranzahl : 2-5
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 2006
 
Spielart: Legespiel

Auszeichnungen:
A la carte 2007 (Platz 4)

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Kabale und Hiebe von Hans im Glück

Das Spielmaterial
150 Einflusskarten - 36 Zielkarten - 1 Spielanleitung

In diesem Spiel übernehmen die Spieler die Rolle von Fürsten, die mit Hilfe von allerlei Verbündeter versuchen wollen, ihre Macht zu festigen. Dabei sind dies allerdings nicht nur traditionelle Verbündete eines Fürsten, wie z.B. Ritter oder Prinzen, sondern auch solche, die in der richtigen Kombination oft mächtiger sind als die eigentlichen Adeligen. Der Bettler, die Hexe und auch ein kleiner Riese verhelfen so dem richtigen Fürsten zu neuer Macht.....

Vor dem Spiel wählt sich jeder Spieler eine Farbe aus und erhält darin einen kompletten Satz Einflusskarten, den er gut gemischt als verdeckten Stapel vor sich ablegt. Von diesem Stapel nimmt nun jeder Spieler die obersten drei Karten auf die Hand. Die Zielkarten werden gemischt und es werden für jeden Spieler 6 Karten abgezielt, die wiederum einen separaten Stapel bilden. Die restlichen Karten werden für das Spiel nicht benötigt.

Gespielt wird in Runden. Eine Runde beginnt immer damit, dass die obersten sechs Zielkarten vom entsprechenden Stapel aufgedeckt werden und danach in der Mitte der Spielfläche offen nebeneinander ausgelegt werden.

Danach sind die Spieler an der Reihe:
In der ersten Runde beginnt der jüngste Spieler, danach immer der Spieler, der links von dem Spieler sitzt, der die letzte Runde beendet hat. Der Spieler der an der Reihe ist, spielt immer genau eine seiner drei Handkarten aus und zieht danach eine Karte vom eigenen Stapel nach. Ist der eigene Nachziehstapel aufgebraucht, mischt der Spieler seine bereits ausgespielten Karten und bildet damit einen neuen Nachziehstapel. Beim Ausspielen der Karten ist zu beachten, dass eine Karte immer unterhalb einer Zielkarte ausgespielt werden muss. Die Karte wird zunächst verdeckt ausgespielt und erst dann aufgedeckt, wenn die nächste Karte in der gleichen Spalte ausgespielt wird. Einige Karten haben Konsequenzen, sobald sie aufgedeckt werden:
Wiederum andere Karten haben erst bei der Abrechnung der Runde Auswirkungen auf die jeweilige Spalte, die in genau dieser Reihenfolge durchgeführt werden: Musketiere (alle anderen nachfolgenden Sonderkarten in der Spalte haben keine Sonderfertigkeiten), Zauberer (alle Karten mit einem Wert von 10 oder höher werden entfernt), Hexe (alle Karten mit einem Wert von 9 oder kleiner werden entfernt) und Prinz & Knappe (wenn sie - einem Spieler gehörend - in der gleichen Spalte liegen, dann gewinnen sie automatisch). Außerdem gibt es noch den Eremiten, den Kleinen Riesen, den Doppelgänger, den Drachen, Romeo und den Bettler.

Eine Runde endet, sobald in allen Spalten so viele Karten liegen, wie die Zahl auf der jeweiligen Zielkarte angibt. Dann werden die einzelnen Spalten abgerechnet um zu ermitteln, welcher Spieler die Zielkarte erhält. Dazu werden zunächst sämtliche noch verdeckt liegende Karte aufgedeckt, wobei Karten, die sofort Konsequenzen auf das Spiel haben, nicht mehr ausgeführt werden, sondern nur noch solche, die erst bei der Abrechnung relevant werden. Nun wird ermittelt, welchen Wert alle Karten jedes Spielers in jeder Spalte haben. Dabei müssen natürlich die Zahlen auf den Karten und die Eigenschaften der jeweiligen Sonderkarten mit abgerechnet werden. Der Spieler mit den meisten Punkten erhält die Zielkarte. Sind alle Zielkarten verteilt, dann fängt eine neue Runde an.

Das Spiel endet nach der sechsten Runde. Jeder Spieler zählt nun die Punkte auf seinen Zielkarten zusammen. Da es insgesamt 6 Kategorien von Zielkarten gibt erhalten die Spieler Sonderpunkte, die Zielkarten aus allen 6 Bereichen haben. Sie verdoppeln die Werte der Karten aus dem jeweiligen Bereich (dabei sollte man natürlich immer die Zielkarte mit dem höheren Wert nehmen) und ziehen für jede weitere Karte, die man besitzt, wieder einen Punkt ab.
(Troudi 21.01.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Bei mir konnte dieses Spiel leider nicht groß punkten. Zunächst einmal konnte ich mir unter dem Spieletitel recht wenig vorstellen, schnell stellte sich dann aber heraus, dass das Thema leider total aufgesetzt ist und sich auch hier wieder beliebig austauschen lässt. Dem Spiel selber fehlen zu einem wirklich guten Spiel dann aber leider doch zwei wesentliche Merkmale: Originalität und Spieltiefe. Die Idee mit dem Anlegen von Karten und den unterschiedlichen Karteneigenschaften ist zwar sicherlich ganz nett, kam aber auch schon tausendfach vor. Spieltiefe fehlt dann letztendlich einfach deshalb, weil man bei dem Spiel insgesamt einfach zu wenig Einfluss hat. Sicherlich: Jeder hat die gleichen Karten und kann sie auch einsetzen. Wann diese Karten allerdings eingesetzt werden können und welche Karten der Gegenspieler hat - das lässt sich leider nicht beeinflussen. Im Endeffekt lege ich also wieder einmal Karten an - wobei die Einflussnahme auf die Karten begrenzt ist, die ich gerade auf meiner Hand habe - und hoffe, dass kein anderer Spieler mehr Punkte in der entsprechenden Spalte erreichen kann. Das Ganze funktioniert zwar, aber ist für mich aufgrund der o.g. Punkte relativ reizlos, obwohl Fans von Ärgerspielen durchaus ihren Spaß daran haben könnten. Positiv zu erwähnen ist übrigens noch die wieder einmal hervorragende Grafik.  "Kabale und Hiebe" ist für ca. 13 Euro im Handel erhältlich.

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