Jolly & Roger

Vielen Dank an Abacus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Shaun Graham & Scott Huntington
Grafik : Michael Menzel
Spieleranzahl : 2 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 20 min
Erscheinungsjahr : 2016

Spielart: Mehrheitenspiel


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Jolly und Roger von Abacus Spiele

Das Spielmaterial
43 Piratenkarten - 7 Sonderkarten . 2 Schatztruhenkarten - 4 Schiffsplättchen - 8 Kapitäne . 1 zweiteilige Piratenflagge - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es beim Entern der Schiffe möglichst viel Gold zu erbeuten.

Zu Beginn des Spiels werden die vier farbigen Schiffsplättchen in einer Reihe in der Tischmitte ausgelegt, so dass die beiden Spieler jeweils auf ihrer Seite unterhalb der Schiffe Karten anlegen können. Die Piratenkarten werden zu einem verdeckten Nachziehstapel bereitgelegt, wobei drei Karten zufällig aus dem Spiel genommen werden. Außerdem erhält noch jeder Spieler eine Schatztruhe und vier Kapitäne in seiner Spielerfarbe.

Gespielt wird über acht Runden, die wie folgt ablaufen. In jeder Runde übernimmt ein Spieler die Aufgabe des Aufteilers, der andere Spieler die Aufgabe des Auswählers.
Der Aufteiler zieht die ersten fünf Karten und deckt sie auf. Jeder Karte zeigt dabei eine der vier Schiffsfarben, sowie einen Zahlenwert von Eins bis Fünf. Danach teilt er die Karten in zwei offen liegenge Gruppen ein. Der Auswähler muss sich nun für eine der beiden Kartengruppen entscheiden mit denen er spielen möchte. Automatisch erhält damit der Aufteiler die Karten aus der verbleibenden Gruppe.
Zunächst spielt nun der Auswähler alle seine Karten aus. Hierzu hat er für jede Karte nachfolgende zwei Aktionsmöglichkeiten.
Nachdem der Auswähler seine Karten weggespielt hat, ist nun der Aufteiler an der Reihe. Auch er führt nun mit allen seinen Karten nacheinanderer jeweils eine der beiden möglichen Aktionen durch.
Danach kann die nächste Runde beginnen, wobei nun die Rollen der beiden Spieler getauscht werden.

Das Spiel endet nach dem Ende der achten Runde. Hat ein Spieler nun noch einen Kapitän auf einem Boot stehen, legt er auch dieses Bootsplättchen in seine Schatztruhe. Danach addiert jeder Spieler die Punkte die er mit Schiffen und Piraten in seiner Schatztruhe ansammeln konnte. Es gewinnt der Spieler der in Summe die meisten Punkte vorweisen kann. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der das Boot mit dem höchsten Punktewert besitzt.

Profispiel:
Im Profispiel kommen noch sieben zusätzliche Sonderkarten ins Spiel, die den Piratenkarten am Anfang beigemischt werden. In diesem Fall werden zu Spielbeginn zehn Karten zufällig entfernt. Folgende neue Möglichkeiten kommen dadurch ins Spiel:
Weiterhin gilt, dass nach einer ausgespielten Karte immer die Mehrheitsverhältnisse auf den betroffenen Schiffen überprüft werden. Sonderkarten können nicht zum Entern genutzt werden. Sie können aber auf die neutrale Seite gedreht werden. In diesem Fall entfällt natürlich ihre Sonderfunktion.

Alternativ kann man auf darauf verzichten zehn Karten zu Spielbeginn zu entfernen. In diesem Fall spielt man mit allen Karten und dann über zehn Runden.

(Superfred 14.01.17)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus Spiele

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
Jolly & Roger ist ein tolles Mehrheitenspiel mit Piratenthema für zwei Personen. Die Spieler legen abwechselnd Piratenkarten an Schiffen an, mit dem mittelfristigen Ziel die stärkere Crew ausliegen zu haben, damit man selber das Schiff entern und somit wertvolle Punkte sammeln kann. Der Grundmechanismus des Spieles beruht darauf, dass abwechselnd ein Spieler mehrere Karten zieht um diese dann in zwei Gruppen aufzuteilen, während der andere Spieler dann entscheiden muss mit welchen Kartengruppe er selber spielen möchte und welche Kartengruppe er damit seinem Mitspieler hinterläßt. Ein geradezu einfacher, aber genialer Mechanismus der in der letzten Zeit eher selter verwendet wurde. Und das obwohl er bei erfahrenen Spielern quasi selbstregulierend als Steuerung in das Spiel eingreift. Der Aufteiler der Karten wird natürlich versuchen die Karten so zu verteilen, dass die Karten aus Sicht beider Spieler ungefährt gleich stark sind. Oder er wählt die Kartenverteilung so, um seinem Mitspieler eine Gruppe quasi aufzudrängen um dann selbst mit der anderen Kartengruppe möglichst effektiv vorgehen zu können. Aber die Verteilung der Karten ist nicht alles, schließlich muss man dann auch noch Punkte aus den Karten rausholen. Hier ist ein wenig Timing gefragt. Nutze ich einen starken Piraten um langfristig meine Crew zu stärken oder nehme ich lieber die schnellen Punkte des Enterns mit und verliere kurzfristig vielleicht ein Schiff. Während am Anfrang des Spieles diese Frage vielleicht als noch nicht so entscheidend angesehen wird, ist  es zum Ende des Spieles aber immer überlegenswerter. Immerhin bekommt man am Ende des Spieles noch noch Punkte für die Schiffe, auf denen man aktuell einen Kapitän besitzt und oft sind es gerade diese Punkte die über Sieg und Niederlage entscheiden können. Jolly & Roger ist ein tolles Spiel mit einfachen Regeln aber durchaus nicht trivialen Entscheidungen, gepaart mit einen passenden Thema. Das Spiel ist schnell gespielt, so dass man durchaus gern auch noch eine Revanche spielen kann. Eine Erweiterung mit Sonderkarten liefert das Spiel direkt mit. Meiner Meinung nach wäre das gar nicht nötig gewesen, denn das Spiel ist in seiner Grundform schon quasi perfekt. Mit den neuen Karten wird es oft schwieriger die Karten aufzuteilen, da sie für die beiden Spieler mitunter von sehr unterschiedlicher Gewichtung sein können. Auf der anderen Seite macht natürlich auch gerade so etwas seinen Spielreiz aus. Jolly & Roger kam in unserer Spielgruppe sehr gut an. Klar, man muss den Mechanismus des Kartenteilens mögen. Wenn dieses der Fall ist, ist Jolly & Roger eine klare Empfehlung für ein 2er-Spiel. Im Handel kostet das kurzweilige Spiel rund 20 Euro.

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