Jeseits von Theben

Vielen Dank an Queen Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Queen Games
Autor : Peter Prinz
Grafik: Michael Menzel
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 60 bis 90 min.
Erscheinungsjahr : 2007
          (Neuauflage von 2004, Prinz Spiele)

Spielart: Aufbauspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2007 Nominierungsliste
Deutscher Spielepreis 2007 (Platz 9)
SdS: Spielehit mit Freunden 2007
NL Spielepreis 2008 Nominierungsliste
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2007
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2006
Japanese Best Foreign Game for Beginners 2007 (Platz 2)
Japanese Best Advanced Game 2007 (Platz 3)

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Jenseits von Theben von Queen Games

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 4 Archäologenfiguren - 4 Zeitsteine - 1 Jahresstein - 85 Forscherkarten - 10 Ausstellungskarten - 5 Übersichtskarten - 4 Chronokel - 4 mal 5 Grabungserlaubnisse - 5 Stoffbeutel mit jeweils 31 Grabungsplättchen - 1 Spielregel - 1 Übersichtsbeiblatt

Ziel des Spieles ist es innerhalb einer festen Zeitspanne durch Ausgrabungen möglichst viele Punkte zu sammeln.

Werfen wir zunächst einem Blick auf das umfangreiche Spielmaterial. Das Spielbrett zeigt Städte in Europa, sowie im angrenzenden Umland, die durch ein Streckennetz verbunden sind, und in denen die Spieler später zum Einen Informationen sammlen können, aber auch nach Schätzen graben können. Dabei starten alle Spieler das Spiel in der gleichen Stadt, in Warschau. Um die Landkarte herum ist ein Zeitstrahl. Im Spiel können die Spieler mitunter selber entscheiden, wie lange einzelne Aktionen dauern sollen. Diese Dauer wird auf dem Zeitstrahl festgehalten. Allen Spieler steht für die gesamten Aktionen in Summe die gleiche Zeit zur Verfügung, die allerdings von der teilnehmenden Spieleranzahl abhängt. So durchläuft im 2er-Spiel jeder Spieler die Zeitleiste genau drei mal. Die Forscherkarten werden gut gemischt. Nach einem vorgegebenen System werden dann die sogenannten Ausstellerkarten eingemischt, damit diese auch nicht zu früh im Spiel aufgedeckt werden. Die ersten vier Karten vom dadurch erzeugten Nachziehstapel werden offen auf dem Spielbrett ausgelegt.
Es gibt insgesamt fünf Städte in denen Grabungen durchgeführt werden können. Auf jede dieser Städte wird ein Ausgrabungsplättchen mit dem Wert Eins gelegt. Dieses Plättchen erhält später der Spieler, der in der jeweiligen Stadt, als erster eine Ausgrabung startet. Die restlichen Ausgrabungsplättchen kommen entsprechend der Farben in die jeweiligen Säckchen. Unter diesen Ausgrabungsplättchen sind Schätze unterschiedlicher Wertigkeiten, zusätzliches Wissen, aber auch viele Nieten. Mit Hilfe dieser Säckchen werden später die Ausgrabungen simuliert. Damit das Spiel endlich beginnen kann erhält jeder Spieler noch fünf Grabungserlaubnisse, sowie ein Chronokel, auf dem man Ablesen kann bei welcher Grabungsdauer und welchen Wissenstand wieviele Plättchen man aus einem Säckchen ziehen darf.

Ungewöhlich ist die Zugreihenfolge, denn es ist immer der Spieler an der Reihe, der bis dato die wenigste Zeit verbraucht hat, und somit auf der Zeitleiste hinten steht. Landet ein Zeitstein auf einem Feld, auf dem sich bereits mindestens ein andere Zeitstein befindet, so wird er auf die bereits dort stehende Steine gestellt. Haben mehrere Spieler die wenigste Zeit verbraucht ist der Spieler als nächstes an der Reihe, dessen Spielstein oben auf steht. Die Zugreihefolge zu Beginn des Spiel, also die Position, wie die Zeitsteine auf das Startfeld gestellt werden, wird ausgelost.

Der aktive Spieler muss in seinem Zug immer genau eine der folgenden Aktionen ausführen:
Das Spieler endet, sobald alle Spieler ihre komplette Zeit aufgebraucht haben. Es folgt die Schlusswertung.

In der Schlusswertung addiert jeder Spieler die Werte der gefundenen Schätze sowie der durchgeführten Ausstellungen. Da kommen noch die Punkte die er durch die Kongresskarten erhalten hat. Außerdem werden noch Punkte an die Spieler verteilt, die in einer Grabungsstadt das grösste Spezialwissen erlernt haben. Der Spieler, der insgesamt die meisten Punkte auf seinem Konto gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
(Superfred 24.09.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen Games

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Jenseits von Theben ist ein hervorragendes Themenspiel, welches leider aber auch ein sehr hohes Frustpotential bietet. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Archäologen, die Europa und Teile von Asien bereisen, Wissen sammeln, Ausgrabungen starten und Austellungen durchführen. Dabei hat sich Peter Prinz einen sehr interessanten Zugmechanismus ausgedacht. Am Spielfeldrand befindet sich eine Zeitleiste. Immer, wenn der Spieler reist und eine Aktion durchführt, vergeht Zeit, deren Dauer er teilweise sogar selbst festlegen kann, je nachdem wie intensiv er eine Aktion durchführen möchte. Die verbrauchte Zeit rückt er mit dem Pöppel auf der Zeitleiste vor. Gespielt wird hier nicht reihum, sondern es ist immer der Spieler an der Reihe, der mit seinem Pöppel an letzter Steller steht. So kann es vorkommen, das ein einzelner Spieler mehrere kurze Aktionen nacheinander  durchführen kann, während andere Spieler, die zuvor längere Aktionen gemacht haben, etwas warten müssen, bis sie wieder an der Reihe sind. Vielleicht möchte man im Augenblick auch keine Aktion durchführen, weil in der Auslage keine passenden Karten liegen, Es ist halt alles eine Frage des Timings. Soweit gefällt uns das Spiel sehr gut, auch die grafische Gestaltung und das Design des Spielmaterials sind toll. Was aber nerven kann ist der nicht zu unterschätzende Glücksanteil bei den Grabungen. Gut, aus Sicht eines Themenspiel passt dieses Element sehr gut. Schließlich weiß man bei einer realen Grabung vorher auch nicht was man denn finden wird. Dennoch kann es sehr frustierend sein, wenn man sich perfekt auf eine Grabung vorbereitet hat und schliesslich nur Sand findet, während andere Spieler über die wertvollen Schätze geradezu einfach nur so stolpern. Und genau an diesem Punkt spalten sich die Geister, ob man Jenseits von Theben nun empfehlen soll oder nicht. Ich denke aber schon. Wenn man weiß was einen erwartet und mit dem Glücksfaktor gerade beim Graben leben kann, erhält man ein unterhaltsames Spiel. Im Handel ist das Spiel für rund 30 Euro zu haben.

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