Ja, Herr und Meister!

Auf einen Blick:
Verlag : Truant
Autor : Crosa / Bonifacio / Enrico / Ferlito
Graphik: R. Crosa / P. Valzania
Spieleranzahl : 4-12 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 20-30 min.
Erscheinungsjahr : 2006 (2005)

Spielart: Rollenspiel / Kommunikationsspiel



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Ja Herr und Meister! von Truant

Das Spielmaterial
80 Hinweiskarten - 37 Aktionskarten - 3 Karten "Vernichtender Blick" - 1 Spielregel

Klar - in jedem guten Rollenspiel setzen sich die guten Helden gegen die bösen Kreaturen durch und erlangen dadurch Ruhm und Ehre. Was aber passiert eigentlich mit den besiegten bösen Kreaturen? Genau das müssen die Helden nun nachspielen: Wieder einmal haben die Kreaturen es nicht geschafft, die guten Helden zu besorgen und nun müssen sie sich vor ihrem dunklen Meister dafür verantworten - aber es kann nur einen Schuldigen geben....

Vor dem Spiel wird ein Spieler zum Meister bestimmt. Dieser Spieler erhielt die drei Karten mit dem vernichtenden Blick. Die anderen Spieler sind die Kreaturen des dunklen Meisters Rigor Mortis. Danach werden die Hinweis- und Aktionskarten gemischt und bilden zwei getrennte Nachziehstapel. Jeder Spieler zieht nun drei Hinweis- und drei Aktionskarten und schon kann das Spiel beginnen: Der dunkle Meister fängt mit einem beliebigen Untergebenen an und fragt diesen nach den Gründen für das Scheitern eines Auftrages, den er sich nun beliebig ausdenken darf.

Die Spieler - die sogenannten Diener - müssen in ihrem Spielzug jeweils Erklärungen für ihr Scheitern finden, die den Meister zumindest allzu sehr verärgern. In seinem Zug muss ein Spieler immer mindestens eine Hinweiskarte ausspielen, zu der er sich dann eine passende Ausrede einfallen lassen muss. Diese Antwort muss nicht allzu ernst formuliert werden.

Danach kann ein Spieler eine weitere Hinweiskarte spielen und seine Geschichte fortsetzen. Oder er kann eine Hinweiskarte gemeinsam mit der Aktionskarte "Verantwortung zuschieben" gegen einen beliebigen Mitspieler ausspielen, so dass dieser nun an der Reihe ist und die Geschichte weitererzählen muss. Dabei muss er natürlich die Aktionskarte die gerade ausgespielt wurde mit in seine Geschichte einbinden. Der Zug des bisherigen aktiven Spielers ist damit vorbei und der Spieler muss Hinweiskarten vom Stapel nachziehen, bis er wieder drei davon auf der Hand hat.

Spieler können auch außerhalb ihres eigenen Zuges aktiv werden, indem sie eine Aktionskarte "Einspruch" gemeinsam mit einer Hinweiskarte ausspielen. Auch diese Hinweiskarte muss dann vom aktiven Spieler in die laufende Erklärung mit eingebaut werden.

Der dunkle Meister kann während dieser Spielerzüge auch verschiedene Aktionen durchführen. Zunächst einmal kann er auch den gerade aktiven Spieler unterbrechen und einen anderen Spieler befragen, wobei der bisherige aktive Spieler dann keine Hinweiskarten nachziehen darf. Außerdem kann der dunkle Meister einem Spieler natürlich einen vernichtenden Blick geben, wenn ihm die Geschichte allzu abstrus erscheint. Außerdem gibt es vom dunklen Meister eine Karte, wenn ein Spieler zu Beginn seines Zuges keine Hinweiskarte mehr besitzt oder wenn er keine Karte "Verantwortung zuschieben" mehr hat und sich deshalb entschließt, seinen Zug erst gar nicht zu beginnen. Immer wenn ein Spieler einen vernichtenden Blick erhalten hat, legt er alle seine Handkarten ab und zieht sich jeweils drei neue Hinweis- und Aktionskarten.

Das Spiel endet, sobald einer der Spieler 3 vernichtende Blicke erhalten hat. Da es nur 3 Karten mit vernichtenden Blicken gibt, sollte sich jeder Spieler merken, wie viele vernichtende Blicke er erhalten hat. Der Spieler, der die drei vernichtenden Blicke erhalten hat, ist dann letztendlich derjenige, der am Scheitern der Mission Schuld ist und ist somit gleichzeitig der Verlierer des Spiels.

(Troudi 13.06.06)


Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Ja, Herr und Meister!" ist ein hervorragendes Kommunikationsspiel, das vor allem von der Interaktion der beteiligten Spieler lebt. Zunächst einmal ist die Thematik an sich schon Mal witzig, ein guter Meister und gute Spieler können das Spiel dann zu einem Hochgenuss machen. Als Meister macht es immer wieder Spaß zu sehen, wie sich die Spieler abmühen, eine vernünftige Erklärung für die - teilweise sehr kruden Hinweiskarten - zu finden und ihre Geschichte einzubinden. Wenn der Meister dann noch nachbohrt, wird es für den Spieler dann wirklich riskant. Als Spieler macht es zunächst einmal schon großen Spaß, sich eine möglichst blöde Geschichte auszudenken, die andere Spieler dann weiterspinnen müssen. In diesem Zusammenhang sind natürlich auch die Karten "Einspruch" besonders fies, da man so anderen Spieler das Diener-Leben noch schwieriger machen kann, als es ohnehin schon ist. In unseren Testrunden hatten wir bei dem Spiel viel Spaß und haben uns gut amüsiert, auch wenn man das möglichst unauffällig machen sollte, denn schließlich kann der dunkle Meister einen Spieler für jeden beliebigen Sch.... bestrafen. Langeweile kommt in der Regel auch nicht auf, denn schließlich hat der dunkle Meister die Spiellänge unter seiner Kontrolle: Wenn er will, kann er seine vernichtenden Blicke relativ schnell verteilen und sehr streng sein; er kann das Spiel aber auch länger beobachten und warten, bis die Spieler wirklich nicht mehr weiter wissen. Insgesamt ein großartiges Spiel, wer allerdings keine Kommunikationsspiele oder Rollenspiele mag, für den ist das Spiel eher nicht zu empfehlen - aber unbedingt mal ausprobieren. Das Spiel ist für ca. 14 Euro im Handel zu haben.

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