Jäger und Sammler

Vielen Dank an Amigo für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Reiner Knizia
Grafik : Claus Stephan
Spielanzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : ca. 45 min
Erscheinungsjahr : 2010

Spielart: Zugspiel

Auszeichnungen:
Spiel des Jahres 2010 Empfehlungsliste

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Jäger und Sammler von Amigo

Das Spielmaterial
200 Spielplättchen - 16 Spielfiguren - 16 Vorratskisten - 1 Spielplan - 1 Spielanleitung

Das Ziel des Spieles ist es, durch das Sammeln von Nahrung und Gütern, so wie durch das Erlegen von Mammuts möglichst viele Punkte zu sammeln.

Der Spielplan, der in Sechseckfelder gerastet ist, zeigt zu Spielbeginn nur vier Sommer- und vier Winterlagen. Alle anderen Felder sind zunächst leer. Auf diese leeren Felder werden später die verschiedenen Plättchen gelegt, die entweder Nachrung oder Güter, Waffen oder Mammuts, oder Wege oder Höhlen zeigen. Gespielt werden zwei Runden, eine Sommerrunde und eine Winterrunde, die von Prinzip her änlich ablaufen.

Zu Beginn der Sommerrunde werden zunächst alle Sommerplättchen zufällig auf die leeren Felder des Spielbretts verteilt. Jeder Spieler stellt jeweils genau eine seiner Spielfiguren in jedes Sommerlager. Außerden erhält noch jeder Spieler vier Vorratskisten, die er zunächst in seinen eigenen Vorrat legt.

Gespielt wird reihum. Der Spieler, der an der Reihe ist, muss mit seinen Figuren genau zwei Schritte gehen, also entweder mit einer Figur über zwei Felder oder mit zwei Figuren über jeweils ein Feld. Immer wenn eine Figur ein Feld verläßt auf der ein Plättchen liegt, welches Nahrung oder ein Gut zeigt, nimmt der Spieler dieses Plättchen und legt es verdeckt in seinen eigenen Vorrat. Plättchen mit Waffen legt der Spieler offen vor sich ab, denn Felder mit Mammut-Plättchen dürfen nur betreten werden, wenn der Spieler vorher ein Waffenplättchen aus seinem Vorrat abgibt. Abgelegte Waffenplättchen kommen aus dem Spiel. Verläßt eine Figur ein Mammut-Plättchen so wird dieses Plättchen ebenfalls offen in die eigene Auslage gelegt. Wege und Höhlenplättchen bleiben bis zum Ende des Spieles offen auf dem Brett liegen. Normalerweise ziehen die Figuren von einen Feld immer auf ein angrenzendes Feld. Steht ein Spieler auf einem Höhlenplättchen, kann er von hier aus mittels einem Schritt auf ein beliebiges Höhlenplättchen ziehen. Am Ende einer Spieleraktion dürfen auf Plättchen die Nahrung, ein Gut, eine Waffe oder ein Mammut zeigen immer nur genau eine Figur stehen. Es ist aber erlaubt über solche Felder mit Figuren hinweg zu ziehen. In diesem Fall wird dieses Plättchen vom aktiven Spieler allerdings nicht aufgenommen. Spieler dürfen zu keiner Zeit auf oder über leere Felder ziehen. Betritt ein Spieler ein Winterlager, so legt er hier eine Vorratskiste ab, sofern nicht bereits eine Vorratskiste der eigenen Farbe vorhanden ist. Kann oder möchte sich ein Spieler mit einer Figur nicht mehr bewegen, nimmt er diese Figur aus dem Spiel, ein mögliches Plättchen, auf der die Figur stand kommt dann ebenfalls entsprechend in den eigenen Vorrat. Das Herausnehmen einer Spielfigur gilt als ein Schritt. Hat ein Spieler keine Figuren mehr im Spiel scheidet er aus der laufenden Sommerrunde aus. Haben alle Spieler keine Figuren mehr im Spiel, wird die Winterrunde eingeläutet.

Zu Beginn der Winterrunde werden zunächst alle Sommerplättchen, bis auf die Wege- und Höhlenplättchen entfernt. In jedes Winterlager in das der Spieler im Sommer eine Vorratskiste gestellt hat, stelt er nun eine Spielfigur. Hat es ein Spieler nicht geschaft, in alle vier Lager eine Vorratskiste zu plazieren, so muss er im Winter mit weniger als vier Figuren auskommen. Die vier Vorratskisten legen die Spieler wieder in ihren eigen Vorrat. Die leeren Felder des Spielplans werden mit den Winterplättchen gefüllt. Die Winterrunde verläuft analog zur Sommerrunde mit folgenden Regeländerungen.
Es beginnt der Spieler, der im Sommer das punktereichste Mammut erlegen konnte. Im Winter werden die Vorratskisten in die Sommerlager gelegt, sobald ein Spieler mit seiner Figur ein solches Sommerlager betritt.

Das Spiel endet, sobald alle Spieler in der Winterrunde ihre Figuren vom Brett genommen haben. Nun folgt die Wertung. Jeder Spieler erhält wie folgt Punkte:
Es gewinnt der Spieler, der in Summe die meisten Punkte machen konnte.
(Superfred 3.09.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Jäger und Sammler ist ein interessantes Zugspiel für die ganze Familie kann aber durchaus auch den Spielefreak überzeugen. Die Anleitung ist gut, könnte an einigen Stellen etwas strukturierter sein, letztendlich werden die Spielregeln aber verständlich dargestellt. Das Spielmaterial ist in Ordnung, dem Spielzweck angemessen, nicht zu überladen, mit einen Wort: funktionell. Auch bei den Spielregeln hat man das Gefühl dass meiste kennt man doch aus den einen oder anderen Spiel, und dennoch Jäger und Sammler kann begeistern und spielt sich dann doch anderen als die anderen Spiele, die man zuvor beim Lesen im Kopf hatte. Das Spiel verlangt ständig Entscheidungen, wo kann man am besten punkten, soll man sich lieber hohe kurzfristige Punkte mitnehmen, oder sollte man vielleicht lieber doch versuchen ein größeres Gebiet abzugrenzen, auf dass die Mitspieler dann so schnell doch keinen Einfluss mehr nehmen können. Sollte man lieber die Lager sichern um in der zweiten Phase mit voller Figurenanzahl zu spielen oder ist es vielleicht doch punktebringender auf ein Lager zu verzichten um noch ein paar Plättchen mehr einzusammeln. Dazu muss man natürlich auch immer darauf achten, was die Mitspieler sammeln, gehen diese möglicherweise auf bestimmte Güter und macht es vielleicht Sinn sich um diese Güter zu streiten. Trotz dieser vielen Überlegungen gibt es kaum große Wartezeiten, meist versucht man eine bestimmte Strategie durchzuziehen, oder man spielt einfach aus dem Bauch heraus. Im Spiel zu zweit ist es natürlich am tatkischsten, da hier langfristige Planungen möglich sind. Dennoch hat uns das Spiel in größerer Besetzung fast noch besser gefallen, da hier der Kampf um das Erreichen der Lager am größten ist. Sichert man früh das Lager und bekommt dadurch vielleicht noch ganz so gute Plättchen oder grasst man lieber zu Beginn die punktebringenden Plättchen ab und riskiert dadurch dass man vielleicht ein Lager nicht mehr erreicht, weil es schon durch die Mitspieler abgeschnitten worden  ist. Dieser Spielmechanismus hat uns besonders gut gefallen. Aber es gab auch zwei Sachen, die uns an diesem Spiel nicht so gut gefallen haben. Zum einen ist das die Unterbrechung in der Mitte des Spieles. Da steckt man im wahrsten Sinne des Wortes in der Mitte des Spiels muss dann aber eine Pause einlegen den Sommerplan aufräumen und für den Winter neu bestücken und das dauert erstmal. So etwas kommt zwar bei vielen Spielen vor, bei diesem Spiel aber wurde es von mehreren Testern angesprochen, auch wenn man letztendlich mit diesem Intermezzo leben kann. Unverständnis brachte die Regel dass der Startspieler im Winter derjenige Spieler ist, der im Sommer das Mammut mit den meisten Punkten erledigt hat. Immerhim bringt es leichte Vorteile Startspieler einer Spielphase zu sein und niemand kann es verhindern dass der Startspieler sich die nächst liegende Waffe holt und sich dann das Mammut mit dem Wert Sieben abgreift. Die Waffen und das besagte Mammut müssten schon extrem ungünstig liegen, dass es für den Startspieler keinen Sinn macht mit dieser Zugfolge zu beginnen, dadurch relativ viele Punkte zu sammeln und sich den Startspieler in der Winterphase zu sichern. Dennoch sei gesagt, dass trotz des Vorteils des Startspielers dieses kein Garant auf den Sieg ist. Vielmeht muss man die ausliegenden Plättchen lesen können und auf die Züge der Mitspieler achten um am Ende erfolgreich zu sein. Trotz kleiner "Mängel" kam Jäger und Sammler gut an, so dass wir allen Liebhabern dieser Spielart empfehlen können, sich das Spiel man genauer anzuschauen. Im Handel ist das Spiel für rund 24 Euro erhältlich.

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