Industria

Auf einen Blick:
Verlag : Queen Games
Autor : Michael Schacht
Grafik : Hans-Jörg Brehm
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2003
 
Spielart: Versteigerungsspiel

Spielart: Strategiespiel
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2004

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 60 Industriekärtchen - 80 Besitzmarker - 4 Siegpunktmarker - 30 Holzscheiben - 2 große Holzscheiben - 1 Spielregel

Die Spieler verkörpern die Oberhäupter großer Industriellerfamilien. Diese Oberhäupter versuchen, Betriebe zu ersteigern und diese möglichst erfolgreich durch die 5 großen Zeitepochen der Wirtschaftsgeschichte zu führen. Es gilt außerdem auch, Straßen- und Schifffahrtsrechte zu erwerben. Nur der mächtigste Wirtschaftsmogul gewinnt das Spiel.

Vor dem Spiel wird der Epochenstein auf das Feld mit der I gesetzt. Jeder Spieler wählt außerdem eine Farbe, in der er alles Spielmaterial erhält. Jeder Spieler erhält ein Startkapital von 4 Talern. Die Kärtchen werden nach Epochen getrennt sortiert (bei nur 3 Spielern werden die Kärtchen mit der V aus dem Spiel genommen) und verdeckt neben dem Spielplan bereitgelegt. Ein Spieler bekommt den Startspielerstein und beginnt die erste Runde.

Ein Spiel geht über mehrere Runden, wobei eine Runde immer aus 5 Phasen besteht:
  1. Alle Spieler erhalten Einnahmen: Der Bankverwalter zahlt jedem Spieler 1 Taler aus.
  1. Kärtchen aufdecken: In der 2. Phase jeder Runde wird pro Spieler je ein Kärtchen vom verdeckten Stapel aufgedeckt. In jeder Epoche werden nur die Kärtchen aufgedeckt, die zu der entsprechenden Epoche gehören (für jede Epoche gibt es drei Kärtchen). Wenn von einer Epoche keine Kärtchen mehr da sind, beginnt die nächste Epoche. Der Epochenstein wandert dann dementsprechend ein Feld weiter.
  1. Versteigerung der Kärtchen: Der Startspieler beginnt immer die erste Versteigerung. Er wählt ein offenes Kärtchen aus und der Spieler links neben ihm beginnt damit, ein Gebot abzugeben. Danach gibt der nächste Spieler ein höheres Gebot ab oder gepasst. Es gibt nur eine Bietrunde. Kommt der Auktionator an die Reihe, kann er entweder das Kärtchen dem Spieler mit dem Höchstgebot verkaufen und erhält dafür das Geld oder er nimmt sich selber das Kärtchen und bezahlt nichts. Dafür gibt er aber sein Amt als Auktionator an seinen linken Nachbarn ab. Wird kein Gebot abgegeben, muss der Auktionator das Kärtchen nehmen. Die ersteigerten Kärtchen werden nach der Bezahlung auf die Hand genommen.
  1. Bauen: Der Startspieler beginnt nun damit, ersteigerte Karten von seiner Hand auf den Spielplan zu bringen. Jeder Spieler darf dabei maximal 1 Fabrik, 1 Technologie und 1 Bonuskärtchen ablegen. Für alle Kärtchen muss jeweils der aufgedruckte Baupreis und/oder die entsprechende Anzahl an Rohstoffen bezahlt werden. Rohstoffe kann man entweder bereits in der Versteigerungsrunde auf die Hand bekommen haben; oder man kann sie in einer eigenen Fabrik selber herstellen; oder ein Mitspieler produziert den Rohstoff, dem man dann 1 Taler bezahlt (der Spieler muss verkaufen); oder man bezahlt an die Bank 1 Taler - allerdings nur, wenn kein anderer Spieler den benötigten Rohstoff produziert. Nach dem Auslegen eines Kärtchens platziert man darauf einen eigenen Besitzmarker. Für den Bau gibt es Siegpunkte: Für Fabriken und Technologien erhält man Siegpunkte in der Höhe des aufgedruckten Punktwertes. Für beides erhält man Siegpunkte nur in der entsprechenden Epoche; zusätzlich können Technologien nur in der entsprechenden Epoche "gebaut" werden. Hat man sie bei einem Epochenwechsel nicht gebaut, kommen sie aus dem Spiel. Hat der Startspieler seine Bauaktion für diese Runde durchgeführt, kommt der nächste Spieler an die Reihe.
  1. Wechsel des Startspielers: Nach dem Ende einer Spielrunde (also der Versteigerung von 3 oder 4 Kärtchen), gibt der aktuelle Startspieler den Startspielerstein an seinen linken Nachbarn weiter, der dann die nächste Runde beginnt.
Das Spiel endet, wenn alle Kärtchen der entsprechenden Epochen des Spiels versteigert worden sind. Danach erfolgt die Endabrechnung. Für jedes ausgelegte Bonuskärtchen eines Spielers erhält er pro Fabrik mit dem entsprechenden Symbol, die er besitzt, jeweils 2 Siegpunkte. Bei Fabriken oder Technologien, die mit einer Straße verbunden sind, erhält der Spieler 3 Siegpunkte. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
(Troudi 03.10.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen Games

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
"Industria" ist in erster Linie ein Versteigerungsspiel, das allerdings in einer ersten Partie nicht ganz einfach zu durchschauen ist. Anfänger wird zunächst vor allem noch die recht unübersichtliche Grafik des Spielplans etwas verwirren, da hier einfach für ein erstes Spiel zu viele Informationen auf einmal geliefert werden. Der Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist natürlich die Rolle des Auktionators: Einerseits muss man versuchen, selber möglichst viel Geld zu verdienen und auch ein sinnvolles Plättchen zu erhalten, letztendlich möchte man aber doch auch das letzte Plättchen gratis haben. Dies ist ein weiteres Element im Spiel: Immer gut gerüstet sein - vor allem mit Geld - um möglichst wertvolle Plättchen kaufen zu können. Jeder Spieler weiß, welche Kärtchen in einer Epoche noch folgen werden, da dies dem Spielplan zu entnehmen ist. Trotzdem: Durch das Ziehen der Plättchen ist auch ein bisschen Glück dabei, evtl. können dann punkteträchtige Technologien in der jeweiligen Epoche nicht mehr umgesetzt werden. Nicht so gut gewählt worden ist das Thema: Mit "Industrie" oder "Industrialisierung" hat das Spiel leider recht wenig zu tun, da hätte es auch jedes andere Thema getan. Insgesamt ein Versteigerungsspiel, mit dem man sich allerdings in mehreren Partien beschäftigt haben muss, bevor der Funke dann so richtig überspringt. Durch den reinen Versteigerungsaspekt des Spiels ist auch die Zielgruppe klar umrissen. Das Spiel ist für ca. 17 Euro im Handel erhältlich.

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