Im Auftrag des Königs

Auf einen Blick:
Verlag : Adlung
Autor : Lorenz Kutschke
Grafik : Alexander Jung
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr 2004

Spielart: Kartenspiele

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Im Auftrag des Königs von Adlung

Das Spielmaterial
4 Ritterkarten - 4 Zeltkarten - 8 Ortskarten - 16 Aktionskarten - 14 Aufgabenkarten - 18 Tugendkarten - 2 Übersichtskarten - 1 Spielanleitung

Wieder einmal werden die Spieler an den mittelalterlichen Hof von König Artus im sagenumwobenen Camelot versetzt. Jeder Spieler verkörpert dabei einen Ritter der legendären Tafelrunde, die nun ausziehen, um ihre Feinde das Fürchten zu lehren und natürlich abenteuerliche Questen zu bestehen. Der Ritter, dem dies am besten gelingt, gewinnt das Spiel.

Zuerst muss das Spiel aufgebaut werden: Dazu werden die Ortskarten in beliebiger Reihenfolge in einem Kreis ausgelegt, das Zentrum bildet dabei die Karte "Camelot". An Camelot werden jeweils die beiden Karten "Turnier" und "Artus Tafelrunde" angelegt. Die Zelte werden an die Spieler verteilt (bei weniger als 4 Spielern nur die Zelte mit den entsprechenden Nummern). Die Aktionskarten werden außerhalb des gebildeten Kreises offen ausgelegt. Die Karten mit der Aufschrift "Exerzitium" werden nach Art des Exerzitiums (insgesamt 4) getrennt und ausgelegt. Daran werden dann die Tugendkarten, getrennt nach den einzelnen Exerzitien, an diese Felder passend angelegt (Lanze, Drachen, Buch, Schwert). Auf der gegenüberliegenden Seite werden die 4 Karten mit den Pferden einzeln und offen abgelegt. Daneben werden dann noch jeweils die beiden Karten "Gericht" und "Queste" platziert. Die Aufgabenkarten werden in die Mitte des Kreises gelegt, drei davon werden aufgedeckt, die restlichen Aufgabenkarten bilden den Nachziehstapel. Zum guten Schluss der Vorbereitung darf sich noch jeder einen Ritter aussuchen, die Ritterkarten werden dann in Camelot platziert. Jeder Ritter, also jeder Spieler, erhält außerdem von jedem Stapel der Exerzitienkarten zwei Karten mit dem Wert 1 auf die Hand.

Ein Spiel geht über mehrere Runden, wobei jede Runde aus einzelnen Phasen besteht. Die Spielerreihenfolge ergibt sich dabei aus den Nummern der einzelnen Zelte (1 ist die beste, 4 die schlechteste Karte). In der ersten Runde wird die Reihenfolge ausgelost (s.o.), danach geht es nach Anzahl der Siegpunkte: Der Spieler mit den wenigsten Punkten erhält Zelt 1 usw.. Nun beginnt das eigentliche Spiel: Zunächst einmal sucht sich jeder Spieler drei Aktionskarten aus. Der 1. Spieler wählt eine Aktionskarte, dazu zählen alle ausliegenden Karten außer den Ortskarten und den Aufgabenkarten. Bei der Wahl der Karten gilt es zweierlei zu beachten: Erstens sind nicht soviele Karten da, dass alle Spieler alle Aktionen durchführen können. Zweitens können Karten mit dem gelben Rand nur in Camelot durchgeführt werden, während Karten mit den grünen Rändern nur im Umland durchgeführt werden können (also auf Ortskarten). Für die Auswahl der Karten ist es aber zunächst noch egal, wo sich der Ritter aufhält: Der Startspieler wählt nun eine Karte, dann der Spieler mit der nächsthöheren Nummer usw.. Nach der ersten Auswahlrunde schließen sich eine zweite und dritte Runde unmittelbar an. ACHTUNG: Alle Karten vom selben Spieler mehrfach gewählt werden, außer der Karte "Turnier". Folgende Karten mit folgenden Funktionen stehen zur Wahl: Mit Hilfe der Exerzitienkarten können die Ritter ihre Eigenschaften verbessern. Der Ritter nimmt sich eine der Karten mit dem Symbol des Exerzitium, in der zweiten Phase kann der Ritter sich dann aus dem entsprechenden Kartenstapel eine Karte heraussuchen und diese offen vor sich ablegen.. Diese Eigenschaften sind nötig, um Questen zu erfüllen oder Turniere zu bestehen. Ein Pferd kann sich von Camelot aus soviele Orte fortbewegen, wie dies dem Wert auf der jeweiligen Karte entspricht, denn schließlich müssen die Ritter auch irgendwie zu den Orten der Questen gelangen. Turnierkarten führen zum Austragen von Turnieren in Camelot. Die Spieler (evtl. auch nur ein Spieler) die diese Karte gewählt haben, bieten am Ende der Aktionsrunde beliebig viele Exerzitienkarten "Schwert" und "Lanze". Der Spieler mit der höheren Gesamtpunktzahl erhält zwei Siegpunkte. Die Karten gehen zurück auf die Exerzitienkarten-Stapel. Ist man der einzige Spieler mit der Aktion "Turnier", muss man trotzdem eine Karte bieten und abgeben. Die Karten "Artus Tafelrunde" ermöglichen in der zweiten Phase die Auswahl einer Queste. Der Spieler nimmt sich dann eine der drei offenen Karten aus der Mitte des Kreises. Es stehen maximal 3 Karten zur Auswahl. Die Karte "Queste" wird unbedingt benötigt, um in der zweiten Runde eine Queste durchführen zu können. Pro zu erfüllender Queste wird eine von diesen Karten benötigt, auch wenn man mehrere Questen hat, die am selben Ort durchgeführt werden könnten. In jeder Runde können maximal 3 Questen-Karten ausgewählt werden. Die letzten Karten sind die Karten "Gericht": Zur Durchführung eines Gerichts muss sich ein Ritter in ein Gebiet im Umland begeben, dort gibt er eine beliebige Exerzitienkarte "Buch" ab und erhält dafür zwei Siegpunkte. Haben alle Spieler drei Karten ausgesucht, beginnt die zweite Phase.

In der zweiten Phase führen die Ritter dann die Aktionen durch, die sie gewählt haben. Der Spieler mit dem niedrigsten Wert auf seinem Zelt beginnt wieder, er führt alle gewählten Aktionen in beliebiger Reihenfolge durch. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Die Erfüllung einer Queste wird folgendermaßen durchgeführt: Hat ein Ritter eine Karte gewählt, muss er sich mit dem Pferd zum Erfüllungsort der Queste begeben. Um die Queste durchführen zu können, muss der Ritter die aufgedruckte Anzahl an Exerzitienkarten (Tugendkarten) abgeben, dafür erhält er dann die Punkte auf der Aufgabenkarte gutgeschrieben. Turniere werden immer erst ausgetragen, wenn alle anderen Spieler ihre Aktionen durchgeführt haben. Sind die Aktionen durchgeführt worden, werden die Karten wieder an ihren jeweiligen Platz gelegt. Durchgeführte Aufgaben/Questen können beim Spieler verbleiben oder werden aus dem Spiel genommen. Ist evtl. auch ein Turnier durchgeführt worden, endet die Aktionsphase.

In der dritten Phase werden nun noch neue Aufgabenkarten aufgedeckt. Außerdem wird eine neue Spielerreihenfolge festgelegt: Wie oben erwähnt, erhält der Spieler mit den meisten Punkten die höchste Zeltkarte, der mit den zweitmeisten Punkten die nächstniedrigere usw.. Sollten mehrere Spieler die gleiche Punktzahl haben, werden die entsprechenden Karten gemischt und jeder Spieler zieht eine davon. Danach geht das Spiel wieder bei der Auswahl der Karten los.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 15 Punkte erreicht oder überschritten hat, die laufende Runde wird aber noch zu Ende gespielt (bei 2 Spielern endet das Spiel bei 25 und bei 3 Spielern bei 20 Punkten). Das Spiel ist auch mit zwei oder drei Spielern spielbar, es werden dann laut Anleitung Karten aussortiert und bei zwei Spielern darf jeder Spieler sogar 4 Karten wählen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
(Troudi 16.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Adlung

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
"Im Auftrag des Königs" kommt in bewährter Adlung-Manier daher: Wir haben es hier wieder einmal mit einem Kartenspiel zu tun, das andere Verlage direkt als Brettspiel aufgelegt hätten. Besondere Neuheiten vom Spielablauf her bietet das Spiel an sich nicht, man muss in erster Linie Exerzitienkarten sammeln und dann schauen, dass man irgendwie an Aufgaben kommt und diese dann auch durchführen kann. Wenn man es geschickt anstellt, kann man das Spiel so in 2-3 Runden beenden, auch wenn man bisher hinten lag. Aufgrund der Tatsache, dass die Reihenfolge aber den Spieler mit den wenigsten Punkten begünstigt, profitiert man insofern davon. Die anderen Spieler können einem allerdings trotzdem noch einen Strich durch die Rechnung machen. Und genau da liegt dann auch die größte Schwäche des Spiels: Keiner möchte derjenige sein, der die meisten Siegpunkte hat. Und wenn dann ausgelost werden muss, ist der Glücksfaktor doch enorm. Insgesamt macht das Spiel aber viel Spass und ist vor allem auch für Leute geeignet, die nicht so häufig spielen oder auch für Familien. Auch der traditionelle Preis geht hier wieder einmal vollkommen in Ordnung. Man muss dieses Spiel nicht unbedingt besitzen, wer es kauft kann damit aber auch nichts falsch machen.

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