Humboldt's
Great Voyage |
Auf
einen Blick: Verlag : HUCH! Autor : Remo Conzadori und Nestore Mangone Grafik : Dennis Lohhausen Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler Alter : ab 10 Jahren Dauer : 30 bis 45 min Erscheinungsjahr : 2019 Spielart: Zugspiel ZUR HAUPTSEITE |
Das
Spielmaterial 60 Kontaktpersonen - 72 Frachtplättchen - 96 Wissenssteine - 40 Schiffskarten - 4 Ruhmespunktmarker - 1 Reisetagebuch - 4 Expeditionstableaus - 1 Spielplan - 1 Stoffbeutel - 1 Spielanleitung |
Weitere
Infos: - Die Homepage von HUCH! |
Superfred
vergibt 7 von 10
Punkten: Humbold‘s
Great Voyage ist ein unterhaltsames Spiel, welches auf dem Mechanismus
des afrikanischen Bohnenspiels beruht. Denn auch hier entscheide ich
mich als Spieler immer wieder für einen Ort, an dem ich zunächst alle
dort liegenden Plättchen aufnehme und die ich dann nach und nach an auf
dem Weg liegende Orte verteile. Doch dazu später mehr. Thematisch soll
das Spiel die Spieler in die Zeit von Alexander von Humboldt versetzen,
der quer durch Mittelamerika reiste und dabei einen großen Tauschhandel
betrieb. Diese Umsetzung gelingt dem Spiel leider nicht so ganz. Viel
zu dominant, sind die großen Rundungen auf dem Spielplan, die mit
Pfeilen verbunden sind, so dass man eher das Gefühl hat sich in einer
abstrakten Welt zu bewegen. Wer nicht viel Wert auf eine passende
Hintergrundgeschichte legt, wird das aber nicht stören, da der
Spielplan und auch das andere Spielmaterial durchaus funktionabel sind.
In seinem Zug entscheidet sich der Spieler zunächst für einen Bereich
auf dem er seine Reise antreten möchte. Dazu zieht er ein Plättchen aus
einem Sack, der den Farbbereich vorgibt. Nun muss er sich entscheiden,
ob er
bei der Farbe bleibt, oder ein zweites Plättchen zieht, welches er dann
nehmen muss. Dieses ist leider auch schon fast der einzige Punkt im
Spiel, an dem der Spieler eine wirkliche Entscheidung trifft. Der Rest
läuft dann oft mechanisch, da man nun nur noch
den Ort und den Reiseweg auswendig machen muss, aus dem man die meisten
Plättchen erwirtschaften kann. Denn wie schon gesagt: Aus dem Startfeld
nimmt man sich zunächst alle Plättchen und verteilt diese dann danach
auf seinem Weg. Legt man ein Plättchen in einen farblich passenden
Bereich, darf man sich eine Ware aussuchen, für die es am Ende Punkte
gibt. Und hier hat sich gezeigt, dass Masse fast immer von Vorteil ist.
Denn
diese Waren werden auf Auftragskarten verteilt und irgendwie bekommt
man diese dann auch schon unter. Nur in seltenen Fällen lohnt es sich
auf eine bestimmte Ware hinzuspielen. Zusätzlich bekommt man in den
Mitspielerzügen Wissenssteine, die man auf seine Schiffkarten legen
kann um an die begehrten Kontaktpersonen heranzukommen, die am
Spielende zusätzliche Punkte bringen. Somit sind zumindest immer alle
Spieler am Spiel
beteiligt und die Downtime, bis man seinen eigenen Zug planen kann wird
minimiert. Ja, ich gebe zu ich bin von Humbold’s Great Vovage
enttäuscht. Immerhin hat HUCH in den letzten drei Jahren mit Ulm
(2016), Raja of the Ganges (2017) und Forum Trajanum (2018) drei
richtig gute Spiel jeweils zur Messe Essen veröffentlicht und nach den
ersten Ankündigungen am Anfang des Jahres hatte ich auf ein weiteres
Spiel in dieser Liga gehofft. Aber auch wenn Humbold’s Great Voyage
hier nicht mithalten kann, wäre es nicht fair, dass Spiel komplett
abzucanceln. Das Spiel entwickelt durchaus seinen Reiz, wenn man
versucht das Optimum aus seinem Zug herauszuholen um seine Aufträge zu
erfüllen. Dazu kommt, dass man darauf verzichtet hat, das Spiel unnötig
in die Länge zu ziehen. Jeder Spieler hat genau sechs Züge, danach
folgt die Wertung. Und in dieser Zeit wird man auch gut unterhalten.
Für mich persönlich bleibt einfach nur der Beigeschmack, dass man aus
dem Spiel mehr hätte rausholen können. Aber vielleicht ist ja das auch gar
nicht die Absicht gewesen. Vielleicht will Humboldts Great Vovage einfach nur
ein kleines schnelles Familienspiel mit Mandala-Mechanismus sein. Und
genau das bekommt es hin. In Handel ist das Spiel für rund 40 Euro
erhältlich.
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