HellRail (3rd Perdition)

Auf einen Blick:
Verlag : Mayfair Games
Autor : J. Kyle / S. Richardson / C. Young
Graphik: James Kyle / Paul Shope
Spieleranzahl :  2-4
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 30 min. pro Spieler
Erscheinungsjahr : 2001

Spielart: Aufbau-/Taktikspiel

ZUR HAUPTSEITE


Anmerkung
Auch von "HellRail" ist eine deutsche Version erschienen: Franjos hat 2001 "HellRail" in einer leicht veränderten Version unter dem Titel "Frachtexpress" herausgebracht. Anders ist vor allem die Thematik - hier geht es um normale Züge, also nicht darum, irgendwelche Seelen in der Hölle abzuliefern - und die Ereignisplättchen sind nicht variabel, sondern jeder Stationskarte ist von Anfang an eine bestimmte Sondereigenschaft zugeordnet.

Das Spielmaterial
45 Streckenkarten - 10 Stationskarten - 4 Lokomotivkarten - 4 Lokomotiven - 15 Ereignisplättchen - 2 Plättchen "Heresy" - 2 Plättchen "Boatman" - 2 Plättchen "Tender" - 2 Plättchen "Soul Catcher" - 1 Plättchen "Cerberus" - 8 Plättchen "Check" - 1 Spielregel

In diesem Spiel geht es ausnahmsweise mal um Eisenbahnen - allerdings nicht um normale: Viel mehr geht es um die Züge, die die Verdammten zu den einzelnen Stationen der Hölle bringen - eine "Hölleneisenbahn" also. Der Spieler, der am meisten Verdammte transportieren kann, wird das Spiel gewinnen und als einziger der ewigen Verdammnis entfliehen.

Vor dem Spiel werden die Stationskarten nach einem vorgegebenen Muster aufgebaut. Danach werden die Ereignisplättchen gemischt und jeweils eines wird offen auf jede Stationskarte mit einer Zahl darauf gebaut (das "G" wird nicht belegt). Die restlichen Ereignisplättchen bleiben verdeckt neben dem Spielplan liegen. Danach wählt jeder Spieler eine Lokomotivkarte in einer Farbe und legt sie offen vor sich ab. Die dazugehörige Lokomotive wird auf die Stationskarte mit dem "G" gestellt. Jeder Spieler erhält nun noch 3 Streckenkarten auf die Hand und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel wird rundenweise gespielt. Ein Spieler fängt an und führt seinen kompletten Zug durch, dann folgen im Uhrzeigersinn die anderen Spieler. Der Startspieler kann dabei beliebig bestimmt werden. In seinem Zug kann jeder Spieler die folgenden Aktionen durchführen:

  1. Zunächst zieht der aktive Spieler die oberste Karte vom Streckenkarten-Stapel und nimmt sie auf die Hand. Wenn keine Karten mehr auf dem Nachziehstapel sind, mischt er diesen nun durch und zieht die Karte. Der Stapel wird außerdem immer dann gemischt, wenn ein Spieler nicht die gewünschte Anzahl an Karten nachziehen kann.
  1. Der aktive Spieler kann dann mit seinen Handkarten verschiedene Aktionen durchführen. Dabei kann jede Aktion mehrfach durchgeführt werden. Ein Spieler kann so lange Aktionen durchführen, wie er noch genügend Karten dazu hat. Es gibt folgende Aktionsmöglichkeiten:
  1. Möchte oder kann ein Spieler keine Aktionen mehr durchführen, kann er nun "die Flammen füttern".  Dazu wirft er eine Streckenkarte von der Hand ab und zieht neue Karten vom Stapel - entsprechend dem "Schwefelwert" der gerade abgeworfenen Karte. Danach ist dann spätestens der nächste Spieler an der Reihe.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler Karten nachziehen muss, dies aber nicht tun kann - d.h. weder auf dem Nachziehstapel Karten vorhanden sind, noch ein Ablagestapel vorhanden ist, der gemischt werden könnte. Das Spiel endet dann sofort. Jeder Spieler zählt nun die Werte der Waggons, die er unter seiner Lokomotive sammeln konnte. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktezahl gewinnt dann das Spiel. Bei einem Gleichstand entscheidet die Summe der Waggons, die sich noch hinter der Lokomotive befinden, allerdings noch nicht abgekoppelt wurden.

(Troudi 27.04.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Mayfair Games

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
"HellRail" ist ein ganz interessantes Spiel: Es geht immer darum, aus einer ganzen Anzahl von Möglichkeiten die sinnvollste auszuwählen. Z.B. ob man jetzt das Streckensystem erweitert, Waggons an- oder abkoppelt, die Handkarten doch lieber für später aufhebt etc.. Ein sinnvoller Einsatz der Handkarten ist nur im Rahmen einer Planung möglich. Von daher betrachtet ein interessantes Spiel, zu dem auch der variable Spielplan und die Ereignisse beitragen. Das Spiel hat jedoch - von der meiner Meinung nach vollkommen aufgesetzten und auch überflüssigen Thematik - ein ganz großes Manko: Es ist nicht besonders spannend oder interaktiv. Besonders beim Spiel mit 4 Spielern ergeben sich häufig Längen dadurch, dass ein Spieler seinen Zug macht - der mitunter auch mal etwas länger dauern kann, da es viel abzuwägen gilt - während die anderen Spieler eigentlich nur rumsitzen und nichts tun. Eine Planung des eigenen Zuges ist auch dann erst möglich, wenn man gesehen hat, welche Aktionen der aktive Spieler durchgeführt hat. Deshalb ist die Zeit auch durch Nachdenken über den eigenen Zug nicht zu überbrücken. Insgesamt haben wir es hier mit einem interessanten Spiel zu tun, dass allerdings starke Längen hat, insgesamt aber doch - von Spielern, die diese Art von Spielen mögen - ruhig mal ausprobiert werden sollte. Das Spiel ist nach wie vor im Handel erhältlich, der Preis ist dabei stark variabel und liegt zwischen 10-20 Euro. Auch "Frachtexpress" ist für ca. 10 Euro immer mal wieder erhältlich, allerdings sind die Sondereigenschaften der Stationen hierbei festgelegt und es gibt dadurch auch weniger.

Fragen zu HellRail? Schickt uns eine mail.