Hart an der Grenze

Vielen Dank an Kosmos für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Andre Zatz / Sergio Halaban
Graphik: Michael Menzel
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer :  40-75 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Bluffspiel

Auszeichnungen:
Spiel des Jahres 2006 Empfehlungsliste

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Hart an der Grenze von Kosmos

Das Spielmaterial
6 Reisekoffer - 6 Spielsteine "Beschlagnahme" - 6 Spielsteine "Zusatzkontrolle" - 1 Sherriff-Stern - 100 Geldscheine - 139 Warenkarten - 1 Spielregel

Viele Amerikaner fahren zum Einkaufen bekanntlich gerne nach Mexiko. Und das da nicht immer nur Sachen gekauft werden, die immer so ganz legal sind - denn gerne nimmt man mal eine Schachtel Zigarren oder den köstlichen Tequila mit - und das kostet leider Zoll. Also müssen die Spieler ihre legalen und illegalen Waren möglichst geschickt am Sherriff vorbeischmuggeln, denn schließlich will jeder einen möglichst großen Profit machen.

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler einen Reisekoffer, 30 Dollar, 1 roten Stein "Beschlagnahme" und bei 5 oder 6 Spielern noch 1 weißen Spielstein "Zusatzkontrolle". Außerdem erhält jeder Spieler 5 Karten auf die Hand, die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Der ehrlichste Spieler erhält den Sheriff-Stern und die erste Runde kann beginnen.

Das Spiel geht über drei Runden, wobei jede Runde immer aus so vielen Spielzügen besteht, wie Spieler teilnehmen. Zu Beginn der Runde wird dabei der Sheriff-Stern immer an den linken Nachbarn des bisherigen Sheriffs weitergegeben, so dass jeder Spieler einmal in der Runde Sheriff ist. Ein Spielzug läuft folgendermaßen ab:

1. Jeder Spieler wählt von seinen Handkarten 1-5 Karten aus, die er dann in seinen Metallkoffer legt. Der Sherriff nimmt nicht als Spieler an der Runde teil. Dabei ist zu beachten, dass es ingesamt 6 verschiedene Warenarten gibt, wobei drei Warenarten legal (Krug, Maracas, Sombrero) und 3 Warenarten illegal (Zigarre, Tequila, Statue). Der Metallkoffer wird geschlossen.

2. Beginnend mit dem Spieler links neben dem Sheriff sagt nun jeder Spieler reihum an, wie viele Warenkarten er in seinen Koffer getan hat und welche Art von Warenkarten er in seinen Koffer gepackt hat. Dabei darf ein Spieler nur eine Warenart und nur legale Waren ansagen.

3. Der Sheriff kann nach der Ansage nun einen Spieler kontrollieren, der dann seinen Koffer zeigen muss. Wenn die Waren der Erklärung entsprechen, enthält der Spieler 1-3 Dollar aus der Kasse, je nach Warenart (der genaue Wert ist unten auf den Karten angegeben). Wenn die Erklärung nicht der Wahrheit entsprach, kann der Spieler nun noch versuchen, den Sherriff mit einem beliebigen Geldbetrag zu bestechen. Können sich die Spieler allerdings nicht einigen, muss der ertappte Spieler jetzt Strafe. Waren, die angesagt wurden, sind straffrei und werden hinter dem Koffer des Spielers abgelegt. Für nicht angesagte Waren muss die auf der jeweiligen Karte angegebene Strafe an die Kasse bezahlt werden. Die Karten kommen danach auf den Ablagestapel.

4. Alle Spieler, die nicht kontrolliert werden, nehmen ihre Warenkarten aus dem Koffer und legen sie verdeckt hinter ihrem Koffer ab.

5. Der Spieler links vom bisherigen Sheriff wird nun der neue Sheriff und eine neue Runde beginnt. Der Sheriff teilt an jeden Spieler so viele Karten aus, dass jeder wieder 5 auf der Hand hat.

Eine Runde endet genau dann, wenn jeder Spieler einmal Sheriff gewesen ist. Die Spieler verkaufen dann alle ihre Warenkarten, die hinter ihrem Koffer liegen.
Während der Auswertung darf ein Spieler außerdem insgesamt bis zu 3 Karten unter seinen Koffer legen, die erst am Ende des Spiels ausgewertet werden. Der Preis für jede Warenkarte ergibt sich aus der Tabelle: Dort ist immer angegeben, bei welcher Spieleranzahl wie viele Waren dieser Art verkauft werden dürfen. Überschreiten die angebotenen Waren die Höchstgrenze, darf zuerst der Spieler mit den meisten angebotenen Warenkarten verkaufen, die anderen Spieler folgen danach - bis die Höchstgrenze erreicht ist. Alle anderen Karten sind wertlos. Danach zählen alle Spieler ihr Geld und der ärmste Spieler darf entscheiden, welcher Spieler in der neuen Runde zuerst Sheriff werden soll.

Das Spiel endet nach insgesamt 3 Runden. Nach der dritten Runde können die Waren von unter dem Koffer zunächst zum doppelten Preis verkauft werden. Auch dabei zählt wieder die Höchstgrenze. Danach verkaufen alle Spieler noch ihre normalen Warenkarten. Zum Schluss zählt jeder Spieler sein Geld und der Spieler mit der größten Summe hat gewonnen.
(Troudi 17.05.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Superfred vergibt 5 von 10 Punkten:
"Hart an der Grenze" ist ein einfaches Bluffspiel welches uns allerdings nicht so richtig überzeugen konnte. Der Reihe nach schlüpf man in die Rolle von Touristen, die versuchen ihre wertvollen Waren über die Grenze zu schmuggeln oder in die böse Rolle des Sheriffs der die Waren der Touristen kontrollieren darf. Als Waren erhält jeder Spieler ein paar Handkarten. Hier gilt es nun als Tourist möglichst die richtigen Waren beim Sheriff anzumelden, oder bei Falschangaben, sich nicht erwischen zu lassen. Damit ist das Spiel auch schon fast erklärt, denn viel mehr steckt nicht dahinter. Zugegeben, das Spielmaterial ist wirklich erste Klasse und lädt zum Spielen ein und auch die Geschichte hinter den Spiel kann begeistern, der Spielablauf selber wirkt allerdings aufgrund der wenigen Zugmöglichkeiten durch die Karten sehr begrenzt. Sicher, es geht weniger darum Combos zu sammeln als den Sheriff zu überzeugen, dass man die angesagten Waren auch tatsächlich in seiner Kartenhand hat. Dennoch ist der Anreiz des Bluffens zu gering. Außerdem wird man sogar bestraft, wenn man eine legale Ware nicht beim Zoll angesagt hat. Dazu kommen noch die beiden scheinbar beliebig wirkenden Zusatzaktionen „Beschlagnahme“ und „Zusatzkontrolle“ des Sherifs, die dann ein hart erarbeitetes Spielergebnis plötzlich kippen lassen können.
Wer Bluffspielspiel mag sollte ruhig mal einen Blick auf "Hart an der Grenze" riskieren. Ob die wirklich wunderschön gestalteten Metallkoffer die 30 Euro für das Spiel rechtfertigen sei dahin gestellt, der Spielspass hielt sich dafür leider stark in Grenzen. Hier gibt es einfach bessere Bluffspiele auf dem Markt, bei dem die Spieler dann auch deutlich mehr Einfluss haben können.
Eine kurze Info noch am Rande: Wie uns unser Spielehändler des Vertrauens berichtetet scheint sich "Hart an der Grenze" recht gut zu verkaufen. Allerdings hat sich fast jeder Kunde bestätigen lassen, dass dem Spiel ein auch wirklich ein „Die Siedler von Catan“-Metallkoffer bei liegt.

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