Hanamikoji

Vielen Dank an Kosmos für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Kota Nakayama
Grafik : Maisherly Chan
Spieleranzahl : 2 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 15 min
Erscheinungsjahr : 2017
     (2016 bei EmperorS4)

Spielart: Mehrheitenspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2018 (Platz 4)

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Hanamikoji von Kosmos



Anmerkung:
Hanamikoji erschien erstmalig 2013 in japanischer Ausgabe bei Takamagahara. 2016 folgte bei EmperorS4 eine Version, der eine englischsprachige Anleitung beilag. Auf der Spielemesse Essen 2016 war dieses ein Geheimtipp und damals schnell ausverkauft. Ein Jahr später 2017 brachte Kosmos das Spiel für den deutschen Markt heraus.
Im Spielmaterial unterscheiden sich die Ausgaben von EmperorS4 uns Kosmos fast nicht. Einzig und allein die Form der Spielmarker ist unterschiedlich. Während sie bei EmporerS4 noch quadratisch sind, hat sich Kosmos für eine längliche rechteckige Version entschieden. Für das Spiel ist die Form der Marker aber irrelevant. In beiden Versionen ist das Spielmaterial komplett sprachneutral.

Das Spielmaterial
7 Geishas - 21 Geschenkekarten - 7 Gunstplättchen - 8 Aktionsmarker - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es durch das Beeinflussen der Geishas die Gunst der Mehrheit zu erlangen

Zu Beginn des Spiels werden die sieben Geishas offen in der Tischmitte zwischen den beiden Spielern ausgelegt. Auf jede Geisha wird mittig ein Gunstplättchen abgelegt. Mit den Gunstplättchen wird später im Spielverlauf angezeigt, welche Spieler von welcher Geisha die Gust erlangen konnte und innehat. Die 21 Geschenkkarten werden zu einen verdeckten Nachziehstapel berei gelegt. Jede Geschenkkarte zeigt genau eine Geisha. Wieviele Geschenkekarten es für jede einzelne Geisha im Kartenstapel gibt ist auf den ausliegenden Geishas abgebildet. Die Häufigkeit liegt dabei zwischen zwei und fünf Geschenkekarten pro Geisha. Jeder Spieler erhält nun noch vier Aktionsmarker, mit denen er später anzeigt welche Aktion er in seinem Zug ausführt.

Gespielt wird über maximal drei Runden. Zunächst legen beide Spieler ihre jeweils vier Aktionsmarker mit der aktiven Seite nach oben jeweils vor sich an. Die 21 Geschenkekarten werden gut gemischt und zu einem verdeckten Nachziehstapel bereitgelegt. Die oberste Karte wird verdeckt entfernt. Sie spielt in dieser Runde nicht mit. Nun nimmt jeder Spieler noch sechs Geschenkekarten auf die Hand. Abwechselnd führen die Spieler ihren Zug durch. Ein Zug besteht immer darin, dass der Spieler zunächst eine Karte vom Nachziehstapel auf die Hand nimmt und danach die Aktion genau eines noch aktiv ausliegenden, beliebigen Aktionsmarkers durchführt. Immer wenn ein Spieler eine Aktion durchgeführt hat, wird der Marker auf die Rückseite gedreht. Folgende Aktionsmöglichkeiten bieten die vier Marker:
Nachdem beide Spieler ihre Aktionen durchgeführt haben wird nun noch die jeweils zuvor verdeckte Karte passend angelegt. Nun wird überprüft, welcher Spieler die Gunst welcher Geisha erlangen konnte. Dazu werden die Geisha der Reihe nach überprüft. Immer dann, wenn ein Spieler auf seiner Seite mehr Geschenkekarten ausliegen hat als sein Gegenspieler, wird der Gunstmarker zu dem Spieler mit der Mehrheit an Karten gezogen. Liegen auf beiden Seiten gleich viele Karten, wird der Gunstmarker nicht bewegt.
Nun wird überprüft ob ein Spieler eine der zwei Siegbedingungen erzielen konnte. Ist das nicht der Fall wird eine weitere Runde gespielt. Hierbei ist zu beachten, das die Position der Gunstmarker nicht für die Folgerunde verändert werden. Besitzt ein Spieler aktuell die Gunst einer Geisha, reicht es aus in der Folgerunde ein Unendschieden zu erzielen, weil im Fall eines Unendschiedens sich ja die Position des Gunstmarkern nicht ändert.

Das Spiel endet wenn am Ende der Runde eines der folgenden zwei Ereignisse eintritt. Ein Spieler konnte die Gunst von vier Geishas erringen. Oder ein Spieler konnte die Gunst von Geisha mit einem Gesamtwert von 11 Punkten erzielen. Hierbei gilt, dass jede Geisha so viele Punkte wert ist, wie es Geschenkekarten im Spiel gibt, wie also die Zahl auf der ausliegenden Geisha-Karte angibt. Hat ein Spieler am Rundenende mindestens eine der beiden Bedingungen erfüllt gewinnt er sofort das Spiel. Sollte es vorkommen, dass beide Spieler am Rundenende genau eine Bedingung erzielen, gewinnt der Spieler der nun mehr Gunstpunkte sein eigen nennt.
Ansonsten endet das Spiel automatisch nach der dritten Runde. Es gewinnt nun wer aktuell die meisten Gunstpunkte vorweisen kann.

(Superfred 26.09.18)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos Spiele
- Die Homepage von EmperorS4

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
Hanamikoji ist ein tolles Mehrheitenspiel für zwei Personen, bei dem quasi alles stimmt. Die Regeln sind einfach und verständlich, so dass man schnell losspielen kann. Dennoch sind sie aber in keiner Weise banal. Ganz im Gegenteil, es bieten sich trotz der wenigen Regeln viele Möglichkeiten, die man überdenken kann. Gleichzeitig ist es aber nicht durchrechenbar, da man gerade zu Anfang des Spiels nur einen Bruchteil der Karten kennt und sich auch nie sicher sein kann, welche der 21 Karten letztendlich die Geishas beeinflussen werden. Die Mischung aus Kartenglück und taktischen Finessen ist ideal bei diesem kleinen Spiel, bei dem jeder Spieler pro Runde genau vier bestimmte Züge macht. Allein die Reihenfolge der vier Aktionen, natürlich gepaart mit den eigenen Handkarten, die man zur Zeit seines Zuges auf der Hand hat, entscheiden darüber welche Geisha am Ende der Runde einem die Gunst ausspricht oder nicht. Dazu kommt die tolle Grafik des Spiels, die ein echter Hingucker ist. Auch wird das Spiel nach vielen, vielen Partien nicht langweilig. Trotz der wenigen Handlungsmöglichkeiten und der insgesamt gerademal nur 21 Spielkarten, gilt es immer wieder die eigenen Handkarten gut zu bewerten um auf die Züge des Gegenspielers adäquat reagieren zu können. Somit ist Hanamikoji ein ganz großes Spiel in einer kleinen Schachtel. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch, dass ich wirklich überrascht war, wie viele, selbst erfahrene nLeser, das Spiel nicht nach den richtigen Regeln gespielt haben. Vielleicht haben sie das auch einfach unterschätzt, aber gerade der Clou des Spiels wurde des öfteren falsch gespielt. Deswegen auch hier nochmal zur Klarstellung. Ist ein Spieler im Besitz der Gunst einer Geisha, wird das Gunstplättchen bei einem Unendschieden nicht wieder in die Mitte gelegt. Es bleibt einfach liegen. Ein Unendschieden reicht um die Gunst einer Geisha zu halten. Auch habe ich erlebt, das Spieler die die Gunst einer Geisha eines Gegenspieler errungen haben, den Gunst-Marker erst wieder in die Mitte gelegt haben und ncht direkt auf die eigene Seite gezogen haben. Deswegen spielt man ja auch mehrere Runden. Die erste Runde ist eigentlich mehr ein Abtasten und geht meist unentschieden aus, so dass beiden Spieler ungefährt gleich stark da stehen. Nun kommt es auf die nächsten beiden Runden an, in denen man sich anhand seiner Karten überlegen muss, ob man lieber Geishas sichert oder doch die gegnerischen Geisha mit Geschenke überhäuft. Hanamikoji ist ein Spiel das sowohl Familien, aber auch Spielefreaks begeisten kann, deshalb waren wir auch verwundert, das es bei den gängigen Spieleauszeichnung, bis dato noch nirgendwo aufgetauscht ist. Aber der Kartenspielpreis der Fairplay mit dem Namen a la carte 2018 steht ja noch aus. Und ich würde mich wundern, wenn wir dort dieses tolle Kartenspiel nicht ganz oben auf der Liste wiedersehen werden. Im Handel kostet diese unterhaltsame Spiel rund 12 Euro.

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