Das Spielmaterial
20 Besitzplättchen - 4 Siegpunktanzeiger - 1 Einkäufer - 50
Wege - 35 Kaffeesäcke - 48 Münzen - 45 Arbeiterinnen - 15
Schiffe - 1 Beutel - 1 Spielplan Anbaugebiete - 1 Spielplan Plantagen -
6 Abdeckkärtchen - 1
Spielregel
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Woher
kommt eigentlich unser täglicher Kaffee? Diese Frage hat
sich wohl der Autor gestellt, als er dieses Spiel entwickelt hat: Die
Spieler übernehmen die Rolle von Plantagenbesitzern, die
verschiedene Sorten Kaffee auf ihren Plantagen anbauen wollen, um damit
möglichst viele Siegpunkte zu kassieren. Um diese begehrten
Siegpunkte aber überhaupt kassieren zu können, müssen
die Spieler nicht nur einfach Plantagen bauen, sondern darauf auch
Arbeiter beschäftigen und Wege zu den Häfen bauen, um von
dort ihren Kaffee auch abtransportieren zu können.
Vor
dem Spiel werden die beiden Spielpläne
nebeneinander auf den Tisch gelegt. Für ein
glücksunabhängiges Spiel kann die Seite mit der vorgegebenen
Startaufstellung (Kaffeesäcke, HÜtte, Arbeiterinnen und
Schiffe kommen auf die entsprechenden Felder; auf jedes
weißumrandete Feld ein Kaffeesack; 1 Kaffeesack kommt auf das
letzte markierte Feld des Anbaugebietes, 5 in den Beutel und die 24
übrigen verteilen die Spieler unter sich, wobei sie ihre
Säcke vor den anderen Mitspielern geheimhalten sollten) genommen
werden, für die abwechslungsreichere Variante die andere Seite
(Kaffeesäcke werden wie oben verteilt; Hütten, Arbeiterinnen
und Schiffe werden beliebig verteilt) . Der Spielplan "Plantagen" muss
außerdem auf die Seite gedreht werden, die der Anzahl der
Mitspieler entspricht. Bei drei Spielern werden die Hütten am
linken Pfad nicht verwendet und deshalb die Abdeckplättchen auf
die Bauplätze gelegt. Die Anbaufelder dürfen allerdings alle
weiterhin benutzt werden. Danach wählt jeder Spieler eine Farbe,
in der er 5 Besitzplättchen und einen Siegpunktanzeiger, den er
auf das Feld 0 der Siegpunktleiste zu zeigen. Außerdem
erhält jeder Spieler 15 Centavos Startkapital. Wer am liebsten
Kaffee trinkt, darf das Spiel beginnen.
Dann
darf jeder Spieler immer den
Einkäufer bewegen und sich danach für eine von zwei
Aktionsmöglichkeiten entscheiden. Bei der Bewegung kann der
Spieler einmalig zwei Centavos bezahlen, um den Einkäufer ein
weiteres Feld nach vorne zu bewegen. Der Startspieler beginnt damit,
die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn. Folgende beiden
Möglichkeiten gibt es:
1.
Aktionsmöglichkeit:
Plantagenbau
Der Spieler nimmt sich aus der Reihe,
wo der Einkäufer stehen
geblieben ist, eine bis drei Arbeiterinnen, Hütten, Schiffe oder
Wege. Er kann sich die Teile nur nehmen, wenn er sie im Anschluss auch
direkt einsetzen kann. Für das Einsetzen muss er bezahlen: Bei
Hütten und Arbeiterinnen hängt der Preis von der farblich
markierten Region ab (grauer Bereich: Hütte 2/Arbeiter 1;
grüner Bereich Hütte 4/Arbeiterin 2; gelber Bereich
Hütte 6/Arbeiterin 3), Wege sind immer gratis und bei Schiffen
hängt der Preis davon ab, das wievielte Schiff im Hafen das gerade
eingesetzte ist: Das erste Schiff kostet 2, das zweite 3 und das dritte
4 Centavos. Beim Einsetzen gilt es, einige Bauregeln zu beachten:
- Anbau: Jeder Spieler darf
jede Kaffeesorte nur auf einer Plantage anbauen. Eigene Plantagen
dürfen niemals direkt aneinander Grenzen, es muss immer mindestens
ein Feld Abstand eingehalten werden.
- Hütten: Hütten
müssen auf die entsprechenden Hüttenbaufelder des
Plantagen-Spielplans gestellt werden und werden nach dem Bau mit einem
entsprechenden farbigen Besitzplättchen des Spielers
gekennzeichnet.
- Arbeiterinnen: Müssen
immer auf ein Feld gestellt werden, das waagerecht oder senkrecht an
eine eigene Hütte oder eine bereits vorhandene Arbeiterin grenzt.
Alternativ kann eine Arbeiterin auch vor dem Bau einer Hütte
eingesetzt werden; sie wird dann mit einem Besitzplättchen
markiert. Arbeiterinnen dürfen außerdem niemals auf
Hüttenbaufeldern stehen.
- Schiffe: Müssen so in
einen Hafen platziert werden, dass sie mit einer gleichfarbigen
Plantage über einen vorgedruckten Weg verbunden sind.
- Wege: Wege werden auf die
vorgegebenen Wege gestellt, um so die Plantagen mit den entsprechend
farbigen Schiffen zu verbinden. Schiff und Plantage gelten als
verbunden, sobald der vorgegebene Weg komplett mit Wegen vollgestellt
ist. Im Spiel mit zwei Spielern gibt es die vorgegebenen Wege nicht,
hier können die Spieler frei entlang der Feldbegrenzungen bauen.
Nachdem
ein Spieler seine
eingekauften Teile auf dem Spielplan eingebaut hat, werden alle dadurch
frei gewordenen Felder des Planes mit den Anbaugebieten mit Wegen aus
dem allgemeinen Vorrat aufgefüllt. Der Zug des Spielers ist
beendet und sein linker Nachbar ist and erReihe.
2.
Aktionsmöglichkeit:
Kaffeewertung
Der Spieler nimmt sich aus der Reihe
mit dem Einkäufer einen
beliebigen Kaffeesack und stellt ihn auf das letzte freie Feld der
Siegpunktleiste. Dafür erhält er zunächst 8 Centavos aus
der Bank. Danach wird diese Farbe gewertet, wenn kein Spieler die
Wertung blockieren möchte. Die Spieler werden im Uhrzeigersinn
gefragt. Möchte ein Spieler die Wertung blockiern, legt er einfach
einen Sack der gleichen Farbe auf das frei gewordene Feld des
Anbaugebiete-Spielplans, die auch der gerade gewählte Sack hatte.
Möchte kein Spieler die Wertung blockieren, erhält nun jeder
Spieler mit einer Plantage in der Farbe (Kaffeesorte) des
gewählten Sackes Punkte nach folgendem Schema:
- Eine Hütte mit
Arbeiterin/nen bringt pro Arbeiterin einen Punkt.
- Ist die Hütte mit einem
entsprechenden Hafen verbunden, verdoppelt sich die Punktzahl.
- Sind sogar zwei Schiffe mit der
Hütte verbunden, verdreifacht sich die Punktzahl.
- Bei drei Schiffen erhält
man die vierfache Punktzahl.
Die
Spieler verändern
dementsprechend die Position ihrer Siegpunktanzeiger auf der
Siegpunktleiste. Hat es in einem Hafen nur für ein Schiff Punkte
gegeben, kommt dieses Schiff aus dem Spiel. Bei mehreren Schiffen
läuft das günstigste Schiff aus und kommt aus dem Spiel, die
anderen Schiffe werden auf die günstigeren Positionen gezogen.
Außerdem legt der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat,
einen Kaffeesack aus seinem eigenen Vorrat auf das frei gewordene Feld
auf dem Anbaugebiete-Spielplan. Sollte ein Spieler keine eigenen
Säcke mehr haben, füllt er das Feld mit einem Kaffeesack aus
dem Beutel nach. Danach ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn
an der Reihe.
Ein
Spieler kann auch auf die Bewegung des Einkäufers verzichten,
er darf dann allerdings auch keine Aktion mehr durchführen,
sondern es ist sofort sein linker Nachbar an der Reihe.
Das
Spiel endet, sobald der Siegpunktmarker eines Spielers auf der
Siegpunktleiste auf einen Kaffeesack oder sogar darüber hinaus
gezogen werden müsste. Der Spieler, der am weitesten vorne auf der
Siegpunktleiste ist, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gewinnt der
Spieler mit dem meisten Geld.
(Troudi 03.07.07)
Superfred vergibt 8
von
10 Punkten:
"Guatemala Cafe" ist ein
hochinteressantes Aufbauspiel mit
einfachen Regeln und durchaus vielfältigen
Aktionsmöglichkeiten. Gerade
im
ersten Spiel ist es fast unmöglich einzuschätzen, welche
Strategien
sinnvoll
sind und welche Züge letztendlich wie viele Punkte bringen. So
muss man
nicht
nur entscheiden, welche Bauteile man nimmt, wohin man diese am besten
platziert, wie weit man den Aufseher vorzieht um dem nachfolgenden
Spieler
keine Vorlage zu bieten, oder wann einfach der beste Zeitpunkt ist eine
Wertung
auszulösen. Leider konnte das Spiel aber nicht jeden
überzeugen weitere
Partien anzutesten, scheinbar zu beliebig und für den einen oder
anderen
Spieler auch ohne Sinn, erschien die Regel des Blockierens. Ich gebe
zu, dass
sich der sinnvolle Einsatz dieses Spielelementes nur sehr langsam erschließt und gerade im 4er, wo jeder
Spieler nur wenige eigene Säcke besitzt, auch ein großes,
vielleicht
fast
unnötiges Zufallselement ins Spiel bringt. Dennoch möchte ich
dieses
Element in
keinster Weise missen. Insbesondere wenn man "Guatemala Cafe" mehrfach
ohne diese
Regel gespielt hat. Hier kann man wirklich nur jedem empfehlen, der
Guatemala
vielleicht zu schnell links hat liegen lassen, unbedingt noch mal
probieren,
denn es lohnt sich. Ein Gimmick sei noch am Rande erwähnt. Neben
den
randvoll
gefüllten Holzspielmaterial findet man auch ein kleines
Säckchen mit
echten
Kaffeebohnen im Spiel. Wenn man also die Schachtel öffnet steigt
ein
aromatischer Kaffeeduft in die Nase, der Lust auf den Kaffeeanbau
macht. "Guatemala
Cafe" ist sicherlich kein lockeres Familienspiel, das erwartet man
natürlich
auch nicht. Aber auch bei den sogenannten Vielspielern geht die Meinung
recht
weit auseinander, was an der oben insgesamt umstrittenen Blockaderegel
liegt.
Bei uns in der Spielegruppe gibt es aber auch viele Fans, die das Spiel
wegen
der Blockaderegel lieben, bei der man die Mitspieler herrlich
ärgert.
Es ist
eben alles eine Frage von Timing, und wenn man die Züge der
Mitspieler
genauestens beobachtet und ein wenig die Säcke nachhält, kann
man auch
die,
ohne Frage vorhandenen, Glücksfaktor minimieren. Wer die
Möglichkeit
hat,
sollte "Guatemala Cafe" unbedingt ausprobieren, und nach der ersten
Proberunde
gleich noch eine Partie hinterher schieben – regelfeste Spieler
schaffen eine
Runde in 45 Minuten. Im Handel ist das Spiel für rund 25 Euro
erhältlich.
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