Grosse Geschäfte

Auf einen Blick:
Verlag : BeWitched Spiele
Autor : Andrea Meyer
Grafik : S. Wagner und S. Balogh
Spieleranzahl : 3 bis 5 Spieler
Alter : ab 12 Jahre
Dauer : 70 bis 90 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Art: Aufbauspiel



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Grosse Geschäfte von BeWitched Spiele

Das Spielmaterial
1 Schwarze Kasse -36 Branchenplättchen - 32 Zielgruppenchips - 10 Schmiergeldchips - 22 Auftragskarten - 25 Holzmünzen - 10 Spielfiguren - 5 Übersichtskarten - 1 Spielregel

Mitten im Nirgendwo soll ein neues Einkaufszentrum entstehen. Dazu braucht man natürlich Investoren. Die Rolle der Investoren übernehmen jetzt die Spieler. Dazu müssen im Neubau zunächst einmal Geschäfte bestimmter Bereiche eingerichtet werden, danach können diese dann so vermietet werden, daß sie für bestimmte Zielgruppen ausgelegt sind. Investoren wollen natürlich Geld bekommen, und das ist natürlich auf einem Schweizer Konto am Besten aufgehoben. Und genau darum geht es in dem Spiel: Möglichst viel Geld auf das Schweizer Konto zu transferieren, denn der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt.

Es wird zunächst einmal 1 Geschäft jeder Branche (Food, Hobby, Clothing, Sport) auf dem Spielplan eingerichtet. Danach erhält jeder Spieler 5 Holzmünzen, 4 Genehmigungskarten und 1 Spezialauftrag. Die restlichen Genehmigungskarten werden verdeckt auf einen Stapel gelegt, 4 offen daneben. Die Auftragskarten werden nach Nutzungsaufträgen und Vermietungsaufträgen getrennt, danach verdeckt aufeinandergelegt (Vermietungsaufträge nach unten). Diese Aufträge kommen auf das Feld neben der Lobby, die ersten vier Aufträge werden dann in die Räume der Lobby gelegt. Außerdem werden die Schmiergeldchips (je nach Spieleranzahl) in das Mall Bureau gelegt. Jeder Spieler stellt die Spielfigur seiner Farbe auf das Feld 20.000 CHF der Geldleiste. Ein Spiel besteht aus 3 Spielrunden, die sich jeweils in eine unbestimmte Anzahl von Spielerrunden unterteilen. Ein Startspieler wird ermittelt, er hat 4 mögliche Aktionen, von denen er nicht alle nutzen muß.

Die erste Aktion die ein Spieler durchführen kann, ist der Erwerb eines Auftrages. In der ersten Runde geht es in der Regel ausschließlich um Nutzungsaufträge, d.h. man bekommt Geld dafür, wenn Flächen auf dem Spielplan wie vom Auftrag gefordert genutzt werden (z.B. Sport neben Clothing usw.). Für diesen Auftrag ist die Gebühr über dem jeweiligen Lobbyfeld zu entrichten, die bei Erwerb eines Auftrages dem Spieler sofort auf der Geldleiste abgezogen werden. Möchte man keinen Auftrag erwerben, platziert man seine Spielfigur auf die Leiste neben der Lobby. Wenn zu Beginn einer Runde Figuren aller Spieler auf diesem Feld stehen, wird der niedrigste Auftrag rausgenommen. Der Spieler darf sich dann danach entscheiden, ob er einen Auftrag kaufen will oder nicht.

Die zweite Aktion bietet zwei Möglichkeiten, von denen der Spieler auf jeden Fall eine Aktion durchführen muß. Die erste Möglichkeit ist der Handel und die Ausführung von Genehmigungskarten. Dazu wählt der Spieler von seiner Hand mindestens 1 und maximal 3 Genehmigungskarten von seiner Hand aus, die er zum Verkauf anbietet. Bei einer Genehmigungskarte darf der aktive Spieler seine Karte selber ausführen und zahlt dafür eine Münze in die Schwarze Kasse. Bietet er zwei oder drei Karten an, dürfen die anderen Spieler darum bieten. Jeder Spieler nimmt dazu verdeckt die Anzahl an Goldmünzen in die Hand, die er bieten möchte. Alle decken gleichzeitig auf. Bei zwei angebotenen Karten zahlt der Spieler mit dem höchsten Gebot die Münzen in die Schwarze Kasse und darf sich eine Karte aussuchen und durchführen. Der aktive Spieler nimmt die verbleibende Karte. Bei drei Spielern zahlt der Spieler mit dem Höchstgebot seine Goldmünzen an den aktiven Spieler, der Spieler mit dem nächsthöchsten Gebot zahlt in die Kasse. Der aktive Spieler darf in beiden Fällen die Genehmigungskarte gratis durchführen. Die Genehmigungskarte gibt vor, wo neue Branchen eingesetzt werden können (z.B. Sport neben Sport etc.) oder wo eine Vermietung durchgeführt werden kann (z.B. grüner Zielgruppenchip auf Hobby etc.), was dann auch sofort durchgeführt wird. Bietet kein Spieler auf die Karten oder bleiben zwei Karten übrig, darf der aktive Spieler diese Genehmigungskarten umsonst durchführen.

Anstelle der Nutzung bzw. Versteigerung von Genehmigungskarten kann der aktive Spieler auch einen Auftrag bestätigen. Dazu nimmt er einen vorhandenen Auftrag von seiner Hand und legt ihn offen vor sich ab. Außerdem nimmt er einen Schmiergeldchip aus dem Mall Bureau und muß Geld bezahlen oder erhält Geld dafür (je nach Chip). Somit ist der Auftrag aktiv und wird bei der Abrechnung am Spielrundenende mit einbezogen.

Die dritte Aktion besteht ebenfalls aus mehreren Teilen. Zunächst einmal kann der aktive Spieler Genehmigungskarten ablegen, die nicht mehr durchführbar sind. Solche Karten werden auch aus der offenen Auslage der Genehmigungskarten entfernt und sofort durch neue Karten ersetzt, so daß wieder 4 Genehmigungskarten offen ausliegen. Danach hat der aktive Spieler die Möglichkeit, gegen die Zahlung von 2 Münzen in die Schwarze Kasse die ausliegenden Genehmigungskarten durch 4 neue vom Stapel zu ersetzen. Zuletzt darf er dann noch bis zu 2 Karten aus der Auslage auf die Hand nehmen, dabei muß jedoch das Handkartenlimit von 8 Karten berücksichtigt werden. Er muß keine dieser Aktionen durchführen.

Die vierte Aktion ist wieder obligatorisch: Der aktive Spieler verteilt die Münzen aus der Schwarzen Kasse an alle Spieler, so daß jeder Mitspieler gleich viele Münzen erhält. Münzen die übrig bleiben, bleiben dabei in der Schwarzen Kasse.

Danach ist der nächste Mitspieler an der Reihe, auch er kann wieder alle Aktionen durchführen. Eine Spielrunde endet, wenn aus dem Mall Bureau alle Schmiergeldchips genommen worden sind. Dann wird sofort abgerechnet. In der ersten Runde geht es normalerweise nur um Nutzungsaufträge (s.o.), jeder Spieler kontrolliert, wie oft die von seinen Aufträgen geforderte Kombination vorhanden ist und erhält dementsprechend Geld auf sein Schweizer Bankkonto (geht auf der Geldleiste vor). In den nachfolgenden Runden geht es um die Vermietungsaufträge (heißt z.B. wie oft grüne Zielgruppenmarker auf roten Nutzungsflächen liegen und blaue auf grünen etc.). Aber auch in der ersten Runde nicht bestätigte Nutzungsaufträge können noch bestätigt werden (die Wahrscheinlichkeit verringert sich jedoch, daß man dafür noch Geld bekommt). Jeder Spieler addiert dabei die Summe der vorhandenen Vermietungen in der Mall und multipliziert diese mit dem Auftragswert. Erfüllte Aufträge kommen danach aus dem Spiel. Es folgt die nächste Runde. Dabei ist zu beachten, daß je nach Spieleranzahl für die nachfolgenden Runden unterschiedlich viele Schmiergeldchips in das Mall Bureau gelegt werden. In der dritten Runde können in der zweiten Spieleraktionsphase aber auch Genehmigungskarten genutzt bzw. versteigert UND ein Auftrag ausgespielt werden. Sind zum dritten Mal alle Schmiergeldchipse aus dem Mall Bureau entfernt worden (oder sollten vorher alle Auftragskarten aus der Lobby angenommen worden sein) endet das Spiel. Es findet eine Abschlußwertung statt, der Spieler mit dem meisten Geld auf der Geldleiste gewinnt.
(Troudi 27.11.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von BeWitched Spiele

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Insgesamt ein sehr gelungenes Spiel. Die Regeln sind zwar vor dem ersten Spiel etwas gewöhnungsbedürftig und auch nicht ganz einfach zu verstehen, zahlreiche Beispiele in der Anleitung schaffen hier aber Abhilfe. Wieder einmal haben wir es mit einem Spiel zu tun, bei dem viel im Voraus geplant und bedacht werden muß. Man hat mehrere Optionen die sinnvoll erscheinen, besonders in der zweiten Aktionsphase muß man sich gut überlegen, ob man jetzt nur eine Genehmigungskarte direkt durchführt oder doch lieber die Gelegenheit nutzen sollte, um Geld zu verdienen. Hier hat man als Gegenstück zum Einnehmen von Münzen aber auch die Überlegung, das andere Spieler so natürlich Karten nutzen können, die einem selber etwas verbauen. Man sollte auch überlegen, welche Genehmigungskarten man für die nächste Runde auf die Hand nimmt und ob man für die Zahlung von 2 Münzen es nicht für nachfolgende Spieler schwieriger machen kann, passende Karten zu erhalten. Der Preis von 24 Euro ist absolut angemessen, das Spiel kann direkt beim Verlag bestellt werden. Auf jeden Fall eine Empfehlung, jedoch kein Spiel für zwischendurch. Die erste Partie sollte man eher als Lernpartie betrachten, danach wird man es möglichst bald wieder spielen wollen.

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