Greyhounds

Auf einen Blick:                        
Verlag : Mattel
Autor : Bernd Brunnhofer                               
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 60-90 min.
Erscheinungsjahr : 1988
    (erschien 1985 bereits schon bei Hans im Glück)
Spielart: Wettspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1986 Auswahlliste

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Bild oben:                                  
Ausgabe von Mattel:               
Bild unten:                                 

Ausgabe von Hans im Glück:




Das Spielmaterial
1 Spielplan - 80 Karten - 8 Spielfiguren - Spielgeld - 1 Wertungsblock - 1 Spielregel

Wer kennt sie nicht, die bekannten Windhundrennen die vor allem in Großbritannien und Irland veranstaltet werden? Und um ein eben solches Rennen geht es nun: Auch die Spieler begeben sich auf den Rennplatz um Geld auf die Windhunde zu setzen, die auf dem Rennplatz miteinander streiten. Am Ende gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.


Das Spiel ist unterteilt in ein Basisspiel und eine erweiterte Version. Normalerweise gehen wir nicht so ausführlich darauf ein, in diesem Fall ist die Unterscheidung beider Varianten aber von höchster Wichtigkeit (s. Bewertung).

Hier also zunächst - wie gewohnt - die Regeln für das Basisspiel:

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe. In dieser Farbe erhält er zwei Hunde, von denen er einen hinter die Start-/Ziellinie stellt. Außerdem erhält jeder Spieler einen Kartensatz in seiner Farbe, sowie 6000 Pfund und ein Blatt vom Wertungsblock. Danach werden die Karten mit den Zahlen 1-10 und 11-20 getrennt voneinander gemischt und von jedem Stapel jeweils 3 mal 3 Karten gezogen, die auf der Spielfläche abgelegt werden. Danach wird jeweils ein 3er-Stapel der Karten 1-10 mit einem Stapel der Karten 11-20 vermischt, so dass drei Stapel á 6 Karten entstehen. Die beiden übrigen Karten kommen aus dem Spiel.

Das Spiel selber verläuft danach über drei Rennen, wobei auf jedes Rennen gewettet wird. Das erste Rennen geht über eine Runde, das zweite Rennen über zwei und das dritte Rennen über drei Runden. Jeder Spieler muss sich dabei jeweils für einen Kartenstapel aus, danach kommt dieser Stapel aus dem Spiel.

Vor jedem Rennen wird zunächst die Startaufstellung ermittelt. Jeder Spieler legt dazu die 6 Karten eines Stapels offen vor sich auf den Tisch. Der Hund des Spielers mit der höchsten Gesamtsumme kommt auf den 1. Platz der Startfelder, die zweite gleiche Hundefigur außerdem auf das Feld Favorit. Dementsprechend wird dann auch mit dem 2., 3. und 4. Hund verfahren.

Im nächsten Schritt schließen die Spieler dann Wetten ab: Für die Wetten gilt ein Minimaleinsatz von 500 und ein Maximaleinsatz von 2000 Pfund. Jeder Spieler notiert die Wetten geheim auf seinem Notizblatt, so dass diese von den anderen Spielern nicht eingesehen können. Es gibt drei mögliche Wettarten: Sieg-Wetten (man setzt auf den Hund, der als erstes über die Ziellinie geht und erhält Geld entsprechend der Quote), Platz-Wetten (man wettet darauf, welcher Hund erster oder zweiter im Ziel wird; für den Hund, der auch Favorit ist, gibt es dabei  keine Quote) und Einlauf-Wetten (man wettet darum, welche beiden Hunden die ersten beiden Plätze belegen). Die Quoten können dann nach dem Rennen jeweils aus der Tabelle abgelesen werden.

Danach folgt dann das Rennen: Das erste Rennen geht über eine, das zweite über zwei und das dritte Rennen über drei Runden. Jeder Spieler nimmt nun seine Karten zurück auf die Hand, eine Karte wird abgelegt und kommt aus dem Spiel. Danach spielt jeder Spieler verdeckt eine Karte vor sich aus und die Karten werden aufgedeckt. Im ersten Rennen wird dann nur der Hund fortbewegt, dessen Besitzer die höchste Karte ausgespielt hat. Der Hund darf dann soviele Felder nach vorne bewegt werden, wie dies der Differenz der höchsten Karte zur zweithöchsten Karte entspricht. Im zweiten Rennen dürfen die Spieler mit der höchsten und zweithöchsten Karte ihre Hunde bewegen; dabei wird die Differenz zur dritthöchsten Karte zugrunde gelegt. Im dritten Rennen dürfen dann die Spieler mit den höchsten drei Karten ihre Hunde um so viele Felder fortbewegen, wie dies der Differenz zur niedrigsten Karten entspricht. Sobald die ersten drei Hunde die Ziellinie überschritten haben, endet das Rennen sofort

Nach jedem Rennen erfolgt eine Abrechnung. Für den Besitzer des ersten Hundes gibt es 1500 Pfund, für den des zweiten 1000 Pfund und für den des dritten Hundes 500 Pfund. Danach zahlt jeder Spieler zunächst die eingesetzten Beträge von seinem Wettblatt an die Bank. Dementsprechend werden danach die Beträge von der Bank ausbezahlt, die jeder Spieler gewonnen hat.
Das Spiel endet nach drei Rennen, gewonnen hat der Spieler mit dem meisten Geld.

Wesentlich interessanter ist allerdings die Erweiterte Version für erfahrenere Spieler:

Das Spiel wird wie im Basisspiel vorbereitet. Einer der Spieler wird allerdings Buchmacher und erhält 24000 Pfund als Guthaben. Die Karten werden ebenfalls wie im Basisspiel voneinander getrennt. Danach zieht jeder Spieler drei hohe und drei niedrige Karten, die für das letzte Rennen reserviert werden. Danach darf sich jeder Spieler ein Kartenset für das erste und zweite Rennen zusammenstellen, allerdings darf dabei der Gesamtpunktewert der Karten jeweils die 50 nicht überschreiten. Die vier übrigen Karten werden nicht benötig und kommen aus dem Spiel.

Auch die Rennen laufen wie bisher ab, unterschiedlich ist allerdings die Platzierung der Wetten: Die Spieler legen nun ihre Karten für das aktuelle Rennen aus, seine eigenen Karten braucht der Buchmacher dabei nicht zu zeigen. Anhand der Karten kann der Buchmacher nun eine Einschätzung vornehmen, welcher Hund wie abschneiden wird. Dementsprechend platziert er dann die einzelnen Hunde auf die Wett-Tabelle und bestimmt so die Quoten. Danach schließen alle Spieler ihre Wetten ab und geben den eingesetzten Betrag und die Wettscheine dem Buchmacher. Der Buchmacher hat so während der Rennen die Möglichkeit, mit seinem Hund störenden Einfluss zu nehmen. Dafür muss er am Ende des Rennens auch die jeweiligen Wetterlöse an die einzelnen Spieler auszahlen. Das Spiel endet, wie auch im Basisspiel, nach drei Rennen. Gewonnen hat der Spieler mit dem meisten Geld. Dies kann entweder der Buchmacher oder auch einer der anderen Spieler gehen. Sollte der Buchmacher allerdings vor dem Spielende bankrott gehen, ist das Spiel ebenfalls beendet. Eventuell noch offene Wetten werden dann aus dem allgemeinen Bankvorrat ausbezahlt.

Beide Versionen des Spiels sind auch zu dritt spielbar: Im Basisspiel läuft dabei ein Hund als sogenannter "Dummy" mit, für den während aller Rennen immer die 10 aufgedeckt wird, d.h. dieser Hund hat immer die Geschwindigkeit 10. Auch in der erweiterten Version wird dieser Hund als "Dummy" verwendet. In der erweiterten Version erhält der Buchmacher bei nur 3 Spielern allerdings auch nur 18000 Pfund.
(Troudi 11.04.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Troudi vergibt 6/8 von 10 Punkten:
Erstaunlich bei diesem Spiel ist vor allem der Unterschied zwischen Basisspiel (6 von 10 Punkten) und Erweiterter Version (8 von 10 Punkten): Bei dem Basisspiel handelt es sich zwar um ein nettes Renn- und Wettspiel, das allerdings sehr glücksabhängig ist: Erfolg und Niederlage hängen lediglich davon ab, welche Karten man am Anfang des Spiels zieht und dementsprechend glücksabhängig ist dann auch der Rennverlauf und das Ergebnis der Wetten. Ganz anders sieht dies bei der Erweiterten Version aus: Natürlich bleibt das gewisse Quentchen Glück durch das anfängliche Ziehen von 6 Karten erhalten, danach kann man als Spieler allerdings sein Kartenset wirklich sinnvoll zusammenstellen. Man sollte natürlich versuchen, sich die Karten der anderen Spieler beim Aufdecken ungefähr zu merken, unkalkulierbar bleibt allerdings, was der Buchmacher macht. Genau darin liegt für den Buchhalter selber aber der einzige Vorteil: Der Buchmacher kennt als einziger Spieler alle Karten für alle Hunde und kann so eine ziemlich genaue Einschätzung der Lage vornehmen - was er ja auch muss, denn schließlich muss er mit seinem Geld die gewonnenen Wetten bezahlen. Buchmacher zu sein ist eine ziemliche Herausforderung, macht aber defintiv am meisten Spaß. Insgesamt haben wir es hier mit einem interessanten Wettspiel zu tun, das in beiden Versionen einen hohen Spannungsgrad hat und das man immer wieder gerne spielt. Die Regeln sind bei beiden Ausgaben einfach und schnell zu verstehen, bei beiden Ausgaben lässt allerdings auch die graphische Umsetzung schwer zu wünschen übrig. "Greyhounds" ist immer wieder für wenig Geld bei Ebay und anderen Gebrauchtspielehändlern zu haben. Wer die Gelegenheit hat und günstig eins sieht, sollte die Chance nutzen und dieses Spiel erwerben.

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