Gloria Picktoria

Vielen Dank an Zoch für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Zoch
Autor : Alan R. Moon und Mick Ado
Grafik :  Doris Matthäus
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart: Kartensammelspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2007 (Platz 9)

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Gloria Picktoria von Zoch

Das Spielmaterial
90 Sammelkarten - 10 Dschingis-Hahn-Karten - 5 Verdoppler-Karten - 5 Joker - 1 Fuchs - 1 Wertungsblock  - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch)

Auf dem Hühnerhof ist die Aufregung groß, denn aus Übersee sind wichtige Neuigkeiten eingetroffen: Die Damen Hennen werden Besuch vom legendären Dschingis Hahn erhalten. Und jede der Hühnerdamen möchte nun natürlich mit diesem Schönling Bekanntschaft schließen. Nur das Gefieder reicht da allerdings nicht aus: Die Hühner legen nun sogar Sammlungen mit wertvollen Dingen an, die sich so auf einem Hühnerhof finden lassen. Ob das wohl den Geschmack von Dschingis Hahn treffen wird?

Vor dem Spiel werden zunächst die Doppler- und Dschingis-Hahn-Karten aussortiert. Danach werden die übrigen Karten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Die drei obersten Karten kommen offen auf die Spielfläche und jeder Spieler erhält 4 Karten auf die Hand, dazu noch eine Verdoppler-Karte. In den übrigen Stapel werden nun noch die Dschinghis-Hahn-Karten eingemischt. Der Spieler, der zuletzt ein lebendes Huhn gesehen hat, wird der Startspieler.

Der Startspieler beginnt das Spiel und danach folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Wenn ein Spieler am  Zug ist, dann kann er drei von vier Aktionen in beliebiger Reihenfolge durchführen. Das sind folgende 4 Aktionen:
Eine Wertung erfolgt, sobald eine bestimmte Zahl von Dschinghis-Hahn-Karten aufgedeckt worden ist. Sie wird dann in die Tischmitte bzw. zu den anderen Dschingis-Hahn-Karten gelegt. Sobald vier Karten auslegen, findet die erste Wertung statt; die zweite Karte nach 7 und die dritte und letzte Wertung nach 10 Karten. Bei jeder Wertung erhalten die Spieler folgendermaßen Punkte: Vier Sammelpunkte für jede Sammlung, die ein Spieler als einziger ausliegen hat. Drei Sammelpunkte erhält jeder Spieler der die längste Reihe in einer Sammelstückekategorie hat (d.h. andere Spieler haben Sammlungen mit dem gleichen Sammelobjekt) und einen Sammelpunkt der Spieler, der die zweitlängste Sammlung hat. Bei einem Gleichstand zwischen mehreren Spielern um die längste Reihe erhalten alle Spieler 2 Punkte, die Wertung für die zweitlängste Reihe entfällt. Bei Gleichstand um die Punkte für die zweitlängste Reihe gehen alle Beteiligten leer aus. Doppler verdoppeln den Wert, falls die Sammlung gewertet wird und die Sammlung mit dem Fuchs wird so behandelt, als würde sie es gar nicht geben. Bei der letzten Wertung gibt es außerdem Minuspunkte: Zwei Punkte verliert jeder Spieler für eine Schatzkiste ohne Sammlung, einen Punkt für jede Handkarte.

Das Spiel endet nach der dritten Wertung. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
(Troudi 08.09.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Zoch

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
Keine Frage: Die Grafik ist wie immer überaus gelungen und diese manipulierte Variante von "Freight Train" ist thematisch optimal auf die Zoch-Hühnerreihe zugeschnitten worden. Für Spieler, die wie in "Freight Train" länger im Voraus planen wollen oder eine gleiche Spieltiefe erwarten, ist "Gloria Picktoria" dabei freilich nicht geeignet, denn die drei offen ausliegenden Karten lassen nur eine sehr begrenzte Planung zu und die wichtigste Möglichkeit andere Spieler zu stören liegt darin, dass man versucht, keinem Spieler eine Farbe zu überlassen. Die Gewinntaktik ist die alte geblieben: Wer versucht, die Mehrheit in einer Farbe zu sammeln (was bei 9 Karten schnell möglich ist) und wem das bei mehreren Farben gelingt, der hat die besten Chancen, viele Punkte abzusahnen und das Spiel zu gewinnen. Macht aber soweit alles nichts - auch bei den Kindern (11 Jahre) mit denen wir das Spiel getestet haben, kam das Spiel soweit gut an. Was aber nicht nur bei unseren jüngeren Testern (!), sondern vor allem auch bei uns zu heftigsten Irritationen führte, war der Fuchs. Was bitte soll der Fuchs? Er bringt ein vollkommen unnnötiges und überflüssiges Glückselement ins Spiel, das sich bestenfalls spielverzögernd (nach dem Motto: schieben wir mal den Fuchs hin und her) und schlimmstenfalls als absolut frustrierend bei der Wertung auswirkt. Warum bitte soll ich den Fuchs per Aktion verschieben, wenn ich ihn nach meinem Zug sowieso gratis verschieben kann? Dadurch wandert der Fuchs die ganze Zeit immer von einem Spieler zum linken Nachbarn und irgendwann hat der Spieler Pech gehabt, bei dem die Wertung ausgelöst wird und der gerade den Fuchs hat. Für den Fuchs muss man bei "Gloria Picktoria" leider heftig Punkte abziehen - da ist leider wirklich irgendwo was nicht richtig durchdacht worden. Mit Trotzdem kann auch "Gloria Picktoria" Spaß machen, nämlich dann, wenn man den Fuchs einfach aus dem Spiel herauslässt. Und trotz aller Kritik ist dieses Spiel tatsächlich eher die Familienvariante, die mit dem "großen Bruder" "Freight Train" nicht mithalten kann - und das auch gar nicht will. "Gloria Picktoria" ist für ca. 10 Euro im Handel erhältlich.

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