Vielen Dank an Abacus für ein
Rezensionsexemplar
Das Spielmaterial
1 Spielbrett - Basiskarten - Aufbaukarten - Ressourcensteine - 1
Spielregel (Deutsch/Englisch/Französisch)
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Ach wie schön könnte es für die Römer doch in Rom
sein, wenn die Goten nicht auf dem Vormarsch wären. So ist
nämlich jetzt Stress angesagt: Schnell weg aus Rom, bevor die
Goten alles planieren, was ihnen in den Weg kommt. Dabei will man
natürlich noch möglichst viele der angehäuften
Reichtümer retten und dann in Afrika ein neues Leben beginnen.
Also auf und davon, denn die Goten sind schnell....
Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe und
stellt den entsprechendfarbigen Römer auf das Feld Rom.
Außerdem stellt er seinen Sichtschirm vor sich ab. Der Gote kommt
auf das entsprechende Startfeld. Die Aufbaukarten werden als gemischt
und als verdeckter Stapel neben das Forum gelegt. Die Ressourcensteine
kommen auf die entsprechenden Felder. Jeder Spieler erhält jeweils
1 Mal Gold, Nahrung und Friedne und legt diese Steine hinter seinem
Sichtschirm ab. Abhängig von der Spieleranzahl erhält nun
jeder Spieler eine bestimmte Anzahl von den Basiskarten. Bei 2 Spielern
12 Landgüter, 9 Städte und 9 Frieden; bei 3 Spielern 8, 6 und
6; bei 4 Spielern 7, 5 und 5; bei 5 Spielern 6, 4 und 4 und bei 6
Spielern 5, 3 und 3. Jeweils eine Basiskarte jeder Art wird vor den
Sichtschirm gelegt, die anderen Karten kommen dahinter. Ein
Startspieler wird beliebig bestimmt und das Spiel kann beginnen.
Das
Spiel wird in Spielerzügen
gespielt und jeder Spielerzug besteht aus 5 einzelnen Phasen.
Der Startspieler fängt mit seinem Zug an, dann folgen die anderen
Spieler im Uhrzeigersinn. Ein Spielerzug läuft
folgendermaßen ab:
1.
Aufbaukarte auslegen
Der Spieler legt die oberste Karte
vom Aufbaukartenstapel auf das Feld
"+5" des Forums. Eventuell bereits vorhandene Karten werden dadurch
weitergeschoben. Karten, die aus dem Forum herausgeschoben werden,
kommen auf das Feuerfeld - den Ablagestapel.
2.
Basiskarte auslegen
Der Spieler legt eine seiner
Basiskarten von seiner Hand ab und
bestimmt dadurch dann auch direkt, welche Aufbaukarten er in seiner
Akionsphase benutzen kann, da Karten immer nur mit bestimmten
Basiskarten funktionieren.
3.
Karten aktivieren
Beginnend mit dem aktiven Spieler
dürfen nun alle Spieler
Basiskarten von dem Typ aktivieren, die gerade ausgelegt worden ist.
Für die entsprechende Basiskarte enthalt man eine Ressource aus
dem Vorrat. Wenn auf einer Basiskarte eine Aufb
aukarte liegt kann der
Spieler sich entscheiden, welche der beiden Karten er aktivieren
möchte - also ob er die Ressource von der Basiskarte nimmt oder
die Aktion auf der Aufbaukarte durchführen möchte. Die
Reihenfolge in der die Spieler ihre Karten aktivieren bleibt dabei den
Spielern überlassen. Die Ressourcen sind übrigens unbegrenzt.
Sollten zu wenige Ressourcen im Vorrat liegen, kann man diese durch
andere Spielsteine o.ä. ersetzen.
4.
Aufbaukarte kaufen
Der aktive Spieler kann nun noch eine
Karte aus dem Forum kaufen, wozu
er die geforderte Anzahl an Ressourcen abgeben muss. Dabei kann Ruhm
als Joker eingesetzt werden, auch wenn es Karten gibt, für die man
Ruhm braucht. Außerdem muss der Spieler zusätzliche
beliebige Ressourcensteine in Höhe der Zahl unter dem Feld im
Forum abgeben, von dem er die Karte genommen hat. Die gekaufte Karte
muss versetzt auf eine entsprechende Basiskarte gelegt werden. Auf jede
Basiskarte kann nur enie Aufbaukarte gelegt werden. Hat der Spieler
keine entsprechende freie Basiskarte, darf er auch die Aufbaukarte
nicht kaufen. Alle Aufbaukarten werden normalerweise - wie oben
beschrieben - in Phase 3 aktiviert. Es gibt jedoch auch einige
Ausnahmen.
5.
Bewegung des Goten
Der Gote wird entweder ein Feld nach
vorne bewegt oder der aktive
Spieler zahlt den Tribut an den Goten, der auf dem aktuellen Feld
gefordert wird. Diese Ressourcentsteine - wobei Ruhm auch wieder als
Joker zählt - legt der Spieler auf das nächste freie Feld vor
dem Goten. Entscheidet er sich allerdings dafür, keinen Tribut zu
bezahlen, dann bewegt der Gote sich bis zum letzten Feld, auf das
Tribut gelegt worden ist. Beginnend mit dem Startspieler müssen
die Spieler nun Basiskarten abwerfen, die den ausgelegten
Ressourcensteinen auf den Tributfeldern entsprechen. Dabei fängt
der aktive Spieler damit an, eine beliebige Karte abzuwerfen, die einem
der Ressourcensteine entspricht. Damit ist dann ein Ressourcenstein
"beglichen". Der nächste Spieler im Uhrzeigersinn macht das nun
für einen anderen Ressourcenstein usw.. Das geht solange, bis die
Forderungen erfüllt oder kein Spieler mehr eine Basiskarte
abwerfen kann. Im Übrigen müssen evtl. auf den Basiskarten
liegende Aufbaukarten mit abgeworfen werden. Danach werden die
Ressourcensteine an die Spieler verteilt: Beginnend mit dem aktiven
Spieler nimmt sich jeder Spieler im Uhrzeigersinn einen von den
Ressourcensteinen, über die der Gote gelaufen ist. Das wird so
lange gemacht, bis alle Ressourcensteine verteilt sind. Dabei ist es
egal, wieviele Basiskarten ein Spieler abgegeben hat.
Das
Spiel endet sobald eines
der folgenden vier Ereignisse eintritt: Der Gote zieht nach Rom, der
aktive Spieler muss eine Basiskarte ausspielen und kann dies nicht
mehr, ein Spieler erreicht mit seiner Figur Afrika oder der Stapel mit
den Aufbaukarten ist aufgebraucht. Es gewinnt der Spieler, der sich am
weitesten von Rom entfernen konnte. Bei Gleichstand gewinnt der
Spieler, der noch mehr Ressourcensteine übrig hat.
(Troudi 06.09.07)
Troudi vergibt 7 von
10 Punkten:
Das Negativste erst einmal
vorne weg: Die Anleitung ist ziemlich zum Würgen und wenn man
keinen hat, der einem die einzelnen Karten erklärt, dann kann die
erste Partie Stunden dauern. Wen das aber nicht abschreckt, der sollte
"Gloria Mundi" in Erwägung ziehen. Grundsätzlich handelt es
sich bei "Gloria Mundi" um ein lupenreines destruktives Spiel. Es geht
nicht etwa darum, mit anderen bei der Flucht zu kooperieren, sondern
jeder ist auf sich alleine gestellt. Daher hat das Spiel einen hohen
Ärgerfaktor und ist optimal für Freunde der Schadenfreude
geeignet. Der Mechanismus ist eigentlich recht simpel und auch der
Verkauf der Karten ist nicht wirklich neu. Das Salz in der Suppe in
"Gloria Mundi" ist dabei die Bewegung des Goten: Wenn man den Goten
besticht, dann profitieren fast immer alle Spieler davon. Bewegt man
den Goten allerdings, kann man bei der richtigen Beobachtungsgabe die
anderen Spieler dazu zwingen, Basis- und sogar Aufbaukarten abwerfen zu
müssen - und das schmerzt natürlich. Mitunter kann man dabei
auch selber in Mitleidenschaft gezogen werden, es gilt also, den
richtigen Zeitpunkt abzupassen. Taktische Klugheit sollte man auch beim
Ablegen der Basiskarte walten lassen, denn schließlich hat man
nur eine bestimmte Anzahl an Karten von jeder Sorte zur Verfügung
und sollte seine Ressourcenstein-Produktion daran anpassen bzw. genau
überlegen, wie man die produzierten Ressourcen verwenden kann und
will. Trotzdem hat das Spiel auch einen gewissen Glücksfaktor: Die
Sitzreihenfolge ist für den Erwerb der Aufbaukarten nicht ganz
unerheblich, da die Karten - wenn sie ganz neu im Spiel sind - doch
meistens sehr teuer sind und man sich praktisch bis aufs letzte Hemd
runterspielen muss, um die Karte zu erwerben. Aber auch damit ist
einigen Testern durchaus der Sieg gelungen. Die andere
Glückskomponente sind einige sehr mächtige Aufbaukarten, die
dem Besitzer bei jeder Aktivierung eine Bewegung der Figur erlauben und
ihn schnell uneinholbar machen können. Das Spiel wäre noch
besser gewesen, wenn man hier noch genauer hingeschaut hätte. Ein
Spieler, der mehrere Karten dieser Art besitzt, hat einen
Riesenvorteil. Trotzdem konnte "Gloria Mundi" insgesamt
überzeugen. Das Spiel macht Spaß und bietet zahlreiche
taktische Möglichkeiten und entpuppte sich tatsächlich als
Zugspiel der anderen Art. Einfach mal ausprobieren! "Gloria Mundi" ist
für ca. 35 Euro im Handel zu haben.
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