German Railways

Auf einen Blick:
Verlag : Queen Games
Autor : Harry Wu
Grafik : Victor Boden
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2011

Spielart : Taktikspiel /Eisenbahnspiel



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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 24 Aktien - 118 Loks - 25 Spielerreihenfolgesteine - 5 Einkommensmarker - 8 Gesellschaftssteine - 1 Stoffbeutel - Spielgeld - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch / Holländisch / Französisch)- 40 Minuspunkte -  80 Wunschkarten - 1 Spielregel

In den Jahren von 1832 bis 1872 wurden auf dem Gebiet des späteren Deutschen Reiches über 200 private und staatliche Eisenbahngesellschaften gegründet, die alle unabhängig voneinander und ohne ein gemeinsames Konzept. Die Spieler schalten sich nun in diese Bauphase ein und versuchen, durch den Ausbau und das Anschließen der Gesellschaften vor allem ihr eigenes Kapital in die Höhe zu treiben und so der reichste Eisenbahnmagnat Deutschlands zu werden.

Vor dem Spiel wird jeweils eine Lok jeder Eisenbahngesellschaft auf die Startstadt der Gesellschaft gestellt. Der Gesellschaftsstein jeder Gesellschaft wird auf den Wert der Einkommensleiste eingestellt, wie dies dem Wert auf der Startstadt entspricht. Bei unbeschrifteten Städten ist das eine 1, die anderen Städte haben einen Wert entsprechend der angegebenen Zahl. Die restlichen Loks werden neben die Felder für die entsprechenden Gesellschaften neben dem Spielplan gelegt. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält darin einen Einkommensmarker und die 5 Spielerreihenfolgemarker. Ein Spieler wird zum Bankhalter ernannt, der nun an jeden Spieler das Startgeld auszahlt: 40 Taler bei 3 Spielern, 30 Taler bei 4 Spielern und 24 Taler bei 5 Spielern. Dann wird noch von jeder Gesellschaft nach festgelegter Reihenfolge jeweils eine Aktie verkauft. Der Bankhalter bietet die erste Aktie an und bietet entweder mindestens einen Taler und passt. Danach ist dann immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe, der entweder erhöhen oder passen kann. Wer einmal gepasst hat, ist nicht mehr an der Reihe. Die Aktie gilt als versteigert, wenn nur noch ein Spieler übrig ist. Er bezahlt den gebotenen Betrag an die Gesellschaft, nimmt sich die Aktie und fängt dann mit der Versteigerung der nächsten Aktie an. Wenn kein Spieler ein Gebot auf die Aktie abgibt, dann erhält der Versteigerer die Aktie umsonst. Sobald alle 8 Aktien versteigert wurden, fängt das normale Spiel an.

Das Spiel wird in Runden gespielt, wobei jede Runde mit der Ermittlung der Spielerreihenfolge anfängt und dann die Aktionen durchgeführt werden. Die Ermittlung der Spielerreihenfolge wird folgendermaßen durchgeführt:
Nun werden die Aktionen durchgeführt. Die Spielerreihenfolgesteine werden von links nach rechts abgewickelt. Der Spieler, dem der Stein gehört, darf einmal eine von drei möglichen Aktionen durchführen:
Das Spiel endet sofort, sobald in der Phase "Spielerreihenfolge festlegen" jede Gesellschaft mit mindestens 2 anderen Gesellschaften verbunden ist oder alle Spieler übereinkommen, dass das nicht mehr möglich ist. Der Spieler mit dem meisten Bargeld hat das Spiel gewonnen.
(Troudi 09.02.12)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen Games

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Was mich eigentlich am meisten an "German Railways" überrascht hat ist, dass sich noch ein renommierter deutscher Verlag der Veröffentlichung dieses Werkes angenommen hat. Denn tatsächlich wirkt das Spiel wie ein angestaubter Prototyp aus den späten 80er-Jahren. Neben einer ungenauen Regel - gerade die Regel, welche Gesellschaften jetzt was bei einem Zusammenschluss kriegen muss man sich doch eher aus "Samarkand" herbeireimen - die wirklich untypisch ist und einem merkwürdigen Ausschüttungsmechanismus bei den Aktien - egal wie viele Aktien draußen sind, der ausgezahlte Anteil bleibt immer gleich - ist vor allem das völlig unberechenbare und fehlgestaltete System der Festlegung der Spielerreihenfolge der Hauptgrund für das Misslingen des Spiels: Wie soll man planen wenn man nicht weiß, ob man überhaupt dran kommt? Und kommt man überhaupt zwangsläufig dran? Die Antwort auf diese Frage lautet defintiv nein, denn genau das ist in unseren Probepartien gespielt. Natürlich erhöht man durch das Reinwerfen von mehr Steinen für die Spieler auf den hinteren Plätzen die Erfolgsaussichten, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Und dementsprechend unberechenbar verläuft das Spiel dann auch: Bei uns durfte der letzte Spieler drei Runden hintereinander aussetzen - und schon ist der Zug abgefahren. Das ganze Spiel mit seinen Mechanismen wirkt daher absolut altbacken und unausgereift. Schade, ich hatte mir von der "Iron Horse"-Reihe mehr versprochen, prognostiziere diesem Spiel jedoch mal eher eine bescheidene Zukunft. Fazit: Insgesamt enttäuschend. Die 35 Euro lohnen nicht und man ärgert sich nur. Wer "Preußische Ostbahn" nicht hat (ist ja eine überarbeitete?! Version davon), sollte dann doch eher zu "Samarkand" greifen, kostet genau so viel, bringt dann aber doch deutlich mehr.

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