Gangster

Vielen Dank an Amigo für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Thorsten Gimmler
Graphik : Robert Nippoldt
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 90 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart: Mehrheitenspiel



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Gangster von Amigo

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 5 Gangstertableaus - 15 Punktetafeln - 30 Sonderausrüstungen - 3 Übersichtskarten - 8 Dopplermarken - 5 Einflussmarker - 100 Gangster - 5 Autos - 15 Bewegungskarten - 6 Casinokarten - 13 Bezirkskarten - 1 Spielregel

Chicago 1930: Die Stadt ist fest im Griff von Gangsterbanden, die alle ein gemeinsames Ziel haben: Jeder will die Stadt unter seine Kontrolle bringen, um mit illegalen Machenschaften ungestört möglichst viel Geld verdienen zu können.  Es wird also mit allen Mitteln ein Boss der Bosse, der König von Chicago ermittelt. "Mit allen Mitteln" heißt hierbei, dass Bandenmitglieder von der Straße verschwinden und dann im Hafen wieder auftauchen, wo sich irgendjemand ihrer entledigt hat als dieser Irgendjemand versucht hat, die Kontrolle über ein Stadtviertel an sich zu bringen. Wer kann also durch die Kontrolle der meisten Stadtviertel schließlich zum wichtigsten Gangsterboss Chichagos avancieren?

Vor dem Sp
iel wählt jeder Spieler eine Farbe. Er erhält 9 Gangster in diese Farbe, die er auf das entsprechende Gangstertableau legen kann. Diese Gangster sitzen sozusagen in seinem Auto. Das Auto hat auch einen Kofferraum in den 1 Gangster hineinpasst, der ist allerdings für gegnerische Gangster gedacht. Jeder Spieler zieht nun eine Sonderausrüstung, die er auf das erste Feld auf seinem Gangstertableau legt. Die restlichen Sonderausrüstungen kommen verdeckt in den Hafen, von denen noch drei offen auf die Hafenfelder gelegt werden. Jeder Spieler stellt seinen Einflussmarker auf das Feld Null der Siegpunktleiste. Außerdem erhält jeder Spieler noch einen Satz Bewegungskarten mit den Zahlen 1-3, die er offen vor sich ablegt. Die Punktetafeln werden gemischt und auf jeden Stadtteil wird eine Punktetafel gelegt. Danach werden die Bezirkskarten ohne die Polizistenkarten gemischt und das Spiel beginnt bei dem Spieler, der am häufigsten den Film "Der Pate" gesehen hat.

Zunächst werden für den Startspieler die beiden obersten Bezirkskarten aufgedeckt. In diese beiden Bezirke stellt der Spieler jeweils einen seiner Gangster auf das erste Feld der Punktetafel. In den zuerst gezogenen Bezirk stellt der Spieler außerdem sein Auto. Das Gleiche wird danach für jeden Spieler im Uhrzeigersinn gemacht. Zum Schluss werden wieder alle Bezirkskarten aufgenommen und gemeinsam mit den Polizistenkarten gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel.

Das eigentliche Spiel geht dann über drei Durchgänge. In jedem Durchgang führen die Spieler, beginnend mit dem Startspieler und dann im Uhrzeigersinn, eine unbestimmte Anzahl von Aktionen durch. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er ganz genau eine von zwei möglichen Aktionen durchführen:
Eine Sonderaktion gibt es im Hafen, denn hier gibt es keine Punkte. Ein Spieler, dessen Auto den Hafen erreicht kann alle im Kofferraum befindlichen Gangster ins Hafenbecken kippen (sie sind so aus dem Spiel) und muss gleichzeitig eine der offenen Sonderausrüstungen nehmen und durch ein neues Plättchen aus dem Vorrat ersetzen. Die Sonderausrüstung wird auf seinem Gangstertableau in das linke Feld gelegt. Die Sonderausrüstung auf dem linken Feld wird nach rechts verschoben und kann dabei sogar vom Tableau geschoben werden, wenn sie zum zweiten Mal verschoben werden muss. Ein Spieler muss immer zwei verschiedene Sonderausrüstungen besitzen, ansonsten kann er im Hafen keine Sonderausrüstung nehmen.

Ein Durchgang endet, sobald in 8 Bezirken eine Dopplermarke liegt. Dann werden alle Bezirke abgerechnet. Der Spieler mit den meisten Gangstern in einem Bezirk erhält dann soviele Punkte, wie durch die erste Zahl ganz links angegeben. Der mit den zweitmeisten dann so viele Punkte, wie durch die Ziffer rechts daneben angegeben usw.. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, dessen Gangster weiter rechts auf der Bezirkskarte steht, also später eingesetzt wurde. Wenn sich auf einer oder mehreren Bezirkskarten Fragezeichen befinden, werden die Casinokarten gemischt und die oberste Karte wird aufgedeckt und danach aus dem Spiel genommen. Der Wert auf dieser Karte gilt in dieser Abrechnung für alle Fragezeichen.

Für den zweiten und dritten Durchgang werden alle Dopplermarken entfernt und der Stapel mit den Bezirkskarten wird neu gemischt. Vor dem zweiten Durchgang erhält jeder Spieler sechs, vor dem dritten Durchgang fünf neue Gangster. Der Spieler links von dem Spieler, der die Abrechnung ausgelöst hat, beginnt nun das Spiel.

Das Spiel endet nach dem dritten Durchgang. Es gewinnt dann der Spieler, der auf der Siegpunktleiste am weitesten vorne steht. Bei Gleichstand gibt es dann mehrere Sieger.

(Troudi 22.09.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
"Gangster" besticht vor allem zunächst einmal durch das zahlreiche Material und die sehr gelungene Grafik. Ansonsten ist "Gangster" vom Spielanspruch her ein Spiel, das dem Familienspielsektor zuzuordnen ist: Die große Strategie ist hier nicht möglich und auch gar nicht gefragt, denn dafür kann man die Züge der anderen Spieler einfach viel zu wenig voraussehen. Aber im Kern handelt es sich bei "Gangster" doch um ein vernünftiges Mehrheitenspiel mit einfachen Regeln. Jeder Spieler muss versuchen, seine Bewegungskarten möglichst optimal einzusetzen und die eigenen Gangster müssen immer wieder neu positioniert und andere Gangster entfernt werden. Interessant sind dabei natürlich besonders die Bezirkskarten, wo es für den zweiten Platz mehr Punkte gibt als für den ersten etc.. Solche kleineren Kniffe machen das Spiel interessant und ermöglichen auch verschiedene Optionen, was die Platzierung von eigenen und fremden Gangstern angeht. Besonders gut kam auch der Hafen an, in dem man dann zum Ärger des Besitzers den ein oder anderen gegnerischen Gangster verklappen kann. Die Sonderausrüstungen sind auch eine nette Idee, sie ermöglichen zum Beispiel den Transport von zwei fremden Gangster im Kofferraum, den Schutz eigener Gangster gegen fremde Autos etc.. Rundum also ein ansprechendes und auch vergnügliches Spiel, dessen Zielgruppe vor allem jüngere Spieler und Familien sind. Für Strategen ist das Spiel eher weniger geeignet, alle anderen Spielinteressierten sollten "Gangster" auf jeden Fall mal ausprobieren. Das Spiel ist für ca. 26 Euro im Handel zu haben.

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