Galaxy Trucker

Auf einen Blick:
Verlag : Czech Games Edition
Autor : Vlaada Chvatil
Graphik : R. Pech / T. Kucerovsky
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart : Aufbauspiel / Zugspiel


Auszeichnungen:
Spiel des Jahres 2008 Empfehlungsliste
Deutscher Spielepreis 2008 (Platz 7)
MinD-Spielepreis 2011 (Platz 4)
SdS: Spielehit mit Freunden 2008
Best Japanese Boardgame 2009 (Platz 8)


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Galaxy Trucker von Czech Games Edition

Das Spielmaterial
1 Flugplan - 8 doppelseitige Schiffspläne - 60 Flugkarten - 65 kosmische Kredite - 144 Ruamschiffsteile - 4 Spielmarken mit Zahlen - 40 Astronautenfiguren - 16 Alienfiguren - 8 Raumschiffe - 36 Energiesteine - 56 Warenwürfel - 1 Regelkarte - 2 Würfel - 1 Sanduhr  - 1 Spielregel

Der Weltraum ist unendlich groß und unendlich groß sind auch die Gewinne, die sich die Spieler als stolze Besitzer eines Raumschiffes vom Handel kreuz und quer durch das Weltall versprechen. Allerdings ist die Aussciht, mit dem eigenen Raumschiff das Ziel aufgrund zahlreicher Gefahren im Weltall erst gar nicht zu erreichen, auch nicht viel geringer, als die Aussicht auf schnellen Reichtum. Dementsprechend bauen die Spieler ihre Raumschiffe vor jedem neuen Flug neu zusammen und können so bereits in der Konstruktionsphase dafür sorgen, das Schiff möglichst weltraumtauglich zu machen.

Vor dem Spiel nimmt sich jeder Spieler einen Raumschiffsplan und legt ihn mit der Seite mit der "I" darauf vor sich ab. Dann wählt jeder Spieler eine Farbe und legt das Grundteil in der entsprechenden Farbe auf das Feld in der Mitte des Raumschiffsplans. Und schon kann es losgehen.

Das Spiel geht über insgesamt 3 Etappen, wobei jede Etappe aus mehreren Schritten besteht, die im Einzelnen folgendermaßen ablaufen:

1. Flugplan vorbereiten
Vor jeder Etappe werden die Kartenstapel für die entsprechende Etappe vorbereitet: Die Stapel bestehen jeweils aus einer bestimmten Anzahl von Karten der aktuellen und auch älterer Etappen, wie auf dem Spielplan angegeben. Die Kartenstapel werden an den entsprechenden Stellen am Spielplan angelegt. Zusätzlich gibt es einen vierten Stapel. Während der Bauphase (s.u.) kann ein Spieler sich auch einen Kartenstapel ansehen, wenn er bereits mindestens ein Bauteil in sein Raumschiff eingebaut hat. Vor der zweiten und dritten Etappe wird die Regelkarte mit der entsprechenden Seite in die Mitte des Flugplans gelegt, so dass die Werte für die erste Runde abgedeckt werden.

2. Raumschiff bauen
Die Spielmarken mit den Zahlen werden bereitgelegt und sämtliche Raumschiffteile verdeckt in die Mitte der Spielfläche gelegt. Zeitgleich dürfen sich die Spieler ein beliebiges Bauteil aus der Mitte der Spielfläche nehmen und dann auf ihrem Raumschiffplan aufdecken. Wollen sie das Teil in das eigene Raumschiff einbauen, legen sie es auf ein beliebiges Feld des Raumschiffes. Wollen sie das Teil nicht haben, dann legen sie es offen zurück in die Mitte der Spielfläche. Auf der Fläche rechts oben auf dem eigenen Plan können außerdem zeitgleich bis zu zwei Teile abgelegt werden, die man während der Bauphase noch in sein Raumschiff einbauen kann. Die Teile können nicht wieder in die Mitte zurückgelegt werden, sondern bleiben bis zum Ende der Etappe auf dem Plan des Spielers. Natürlich gelten, abhängig von den Teilen, einige Regeln für das Einbauen von Bauteilen in das eigene "Raumschiff":
Glaubt ein Spieler, das sein Schiff nun gut genug ist, nimmt er sich die Spielmarke mit der niedrigsten Nummer und beendet so die Bauphase. Haben alle Spieler eine Spielmarke, ist die Bauphase automatisch beendet. Die Bauphase ist automatisch beendet, wenn die Zeit abgelaufen ist: Zu Beginn einer Bauphase wird die Sanduhr immer umgedreht auf das Feld für die aktuelle Etappe gestellt. Während sie durchläuft kann ein beliebiger Spieler die Sanduhr auf das nächstniedrigere Feld stellen. Ist sie auf dem Feld I durchgelaufen, kann sie von einem Spieler auf das Startfeld gestellt werden, was nur von einem Spieler gemacht worden ist, der sein Raumschiff bereits fertiggestellt und eine Spielmarke genommen hat. Damit ist die Bauphase beendet und die Spieler müssen sich nun noch möglichst schnell ein Spielmarke schnappen.

Zum Abschluss der Bauphase kontrollieren die Spieler gegenseitig ihre Schiffe. Wurde ein Teil nicht den Anschlüssen entsprechend korrekt eingebaut, muss es entfernt werden und kommt auf das Feld mit dem Geldzeichen rechts oben auf dem Bauplan des Spielers. Sollten andere Teile dadurch auch nicht mehr verbunden sein, dann müssen sie ebenfalls entfernt werden. Danach werden alle Figuren in die Raumschiffe gestellt. Es wird bei dem Spieler mit der niedrigsten Nummer begonnen und danach folgt immer der Spieler mit der nächsthöheren Nummer auf seiner Spielmarke. Das gleiche Verfahren wird angewandt, wenn ein Teil getroffen wird und dadurch weitere Teile nicht mehr angeschlossen sind.

3. Flugphase
Der Spieler mit der niedrigsten Spielmarke stellt sein Raumschiff auf das markierte Feld des Flugplans, die anderen Spieler folgen - entsprechend der Zahlen auf ihren Spielmarken - mit einem gewissen Abstand, entsprechen den Angaben auf der Regelkarte für die entsprechende Etappe. Ein Raumschiff seiner Farbe stellt jeder Spieler vor sich ab. Die Position der Raumschiffe auf dem Flugplan gibt die aktuelle Spielerreihenfolge an.

Dann beginnt der eigentliche Flug. Die Flugkarten werden zusammengemischt und bilden einen verdeckten Stapel. Nun wird immer die oberste Flugkarte aufgedeckt und entsprechend ausgeführt. Dabei gibt es ganz verschiedene Ereignisse: Die Spieler landen auf Planeten, um Waren an Bord zu nehmen; kommen unter Beschuss von Feinden und müssen sich verteidigen oder geraten in Meteoritenstürme, die wiederum Schiffsteile kosten. Einige Ereignisse müssen von allen Spielern durchgeführt werden, von anderen sind nur bestimmte Spieler betroffen und bei wiederen anderen haben die Spieler eine Wahl. Einige Ereignisse führen zum Verlust von Raumschiffteilen, bei wieder anderen kann oder muss man seine Position auf dem Spielfeld verändern. Und natürlich kann man auf einigen Planeten auch die begehrten Warenwürfel aufsammeln. Grundsätzlich können folgende Situationen eintreten:
Die Flugphase endet, sobald alle Karten ausgewertet werden. Die Phase endet früher, wenn die Schiffe aller Spieler ihr Ziel nicht erreicht haben.

4. Abrechnung
Nun erfolgt die Abrechnung für die Flugphase. Entsprechend ihrer Position auf dem Spielfeld erhalten die Spieler die Prämie, die auf der Regelkarte für die entsprechende Etappe angegeben ist. Außerdem bezahlt die Bank Kredite für die Waren, die man in seinem Raumschiff transportiert hat. Außerdem erhält der Spieler mit dem "schönsten" Schiff die in den eckigen Klammern angegebene Prämie. Dazu zählen die Spieler ihre offenen Flächen, d.h. Kanten an Bauteilen, deren Leitungen unverbunden sind. Der/Die Spieler mit den wenigsten offenen Kanten erhält die Prämie. Die Spieler müssen nun pro Bauteil, dass auf ihrem Feld mit dem Geldzeichen liegt, einen Kredit an die Bank bezahlen. Maximal müssen allerdings soviele Kredite vom Spieler bezahlt werden, wie auf dem Feld angegeben. Danach fängt die nächste Runde an, wozu zunächst der Plan mit der II, dann der mit der III verwendet wird.

Das Spiel endet nach der dritten Etappe. Jeder Spieler zählt seine Kredite. Der Spieler mit den meisten Krediten hat das Spiel gewonnen.

Die Spielanleitung schlägt einige Varianten vor:
(Troudi 22.04.08)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Czech Games Edition

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Die gesamte Spielidee und deren Umsetzung ist einfach Klasse: In der ersten Phase geht es darum, vor allem für die erfahreneren Spieler, möglichst schnell ein ordentliches Schiff zusammenzuklauben und auf die Reise zu schicken, nachdem man sich zumindest einige Karte angesehen hat. Klar, die Zeit für das Aussuchen von Bauteilen ist verloren, dafür kann man hier aber wichtige Informationen über den bevorstehenden Flug erhalten. Besonders ärgerlich ist übrigens, wenn man sein halbes Schiff vor dem Abflug schon wieder auseinandernehmen muss - in der Hitze des Gefechts kann das aber mal passieren. Der eigentliche Flug ist dann nicht nur totspannend (hundertprozentig weiß man ja nie, was passiert), sondern geradezu nervenzerfetzend: Wird das eigene Schiff alle Strapazen des Weltraums durchhalten? Reicht die eingeplante Besatzung, um Seuchen, Angriffe von Sklavenhändlern und Piraten zu überleben? Kann man den Meteoritenstürmen erfolgreich ausweichen und schlagen diese Meteoriten - wenn sie denn schon einschlagen - nicht bei den fast unverzichtbaren Bauteilen ein und machen das Raumschiff bewegungslos oder lassen es die Hälfte der Bauteile verlieren? Hat man auch genug Batterien an Bord, um die bevorstehenden Abwehrmanöver durchstehen zu können? Und zu guter Letzt muss man natürlich auch noch Geld mit den Flügen verdienen. Insgesamt wirklich ein hochempfehlenswertes und großartiges Spiel, bei dem vor allem der Spaß im Mittelpunkt steht. "Galaxy Trucker" konnte bisher in allen unseren Testrunden Spieler jeglichen Alters und jeglichen Interesses überzeugen. Auf der Homepage des Verlages gibt es übrigens auch schon erste Erweiterungen zum Ausdrucken. Das Spiel ist für ca. 33 Euro im Handel zu haben.

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