Fruit Bandits

Vielen Dank an JKLM Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : JKLM Games
Autor : Ian Vincent
Grafik : M. Catrein
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 30 min
Erscheinungsjahr : 2005
 
Spielart: Zockerspiel

ZUR HAUPTSEITE


Das Spielmaterial
45 Ertragskarten - 5 Erntehelferkarten - 20 Diebeskarten - 1 Spielregel

Wer bei dem Titel an ein merkwürdiges Thema denken wird, hat Recht: Tatsächlich geht es um einen Marmeladenherstellungs-Wettbewerb, der von den Bewohnern von Fruitopia ausgetragen wird. Allerdings lässt sich dieses Beispiel wohl auch genau so gut auf einige englische Landstriche übertragen. Dem Thema zum Trotz: Es geht darum, den anderen Spielern die Früchte für die gute Marmelade zu stehlen und möglichst wertvolle eigene Früchte für sich selber zu behalten. Also auf zur Ernte

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine der fünf Farben und erhält darin jeweils einen verdeckten Stapel von 9 Ertragskarten, die jeder Spieler vor sich ablegt. Außerdem erhält jeder Spieler den Erntehelfer in seiner Farbe, außerdem Diebeskarten in den Farben der Mitspieler, die sonst noch am Spiel teilnehmen. Diese Karten sind die Handkarten. Die Ertragskarten werden gemischt und die oberste Karte wird umgedreht - schon kann das Spiel beginnen.

Ingesamt werden 9 Runden gespielt. Dabei läuft jede Runde gleich ab:
  1. Ertragskarten aufdecken: Jeder Spieler nimmt die offene Karte von seinem Ertragskartenstapel und legt sie offen vor sich ab.
  1. Handkarte ausspielen: Jeder Spieler nimmt nun eine Handkarte und legt sie verdeckt vor sich ab. Wenn er eine Erntehelferkarte spielt, kann er bei sich selber die Ertragskarte abkassieren. Wenn er einen Dieb in der Farbe eines anderen Spielers spielt, entschließt er sich damit automatisch, bei diesem Spieler den Versuch eines Diebstahls zu unternehmen.
  1. Karten auswerten: Hat jeder Spieler eine Karte vor sich abgelegt, decken nun alle Spieler gleichzeitig ihre Karten auf. Nun folgt auch direkt die Abrechnung. Dazu einen Blick auf die Ertragskarten: Die große Zahl links gibt an, wieviele Punkte der Spieler erhält, wenn er seinen Erntehelfer ausgespielt hat. Natürlich kommen dazu noch die Schmarotzer: Hat nun ein Spieler einen Erntehelfer ausgespielt und andere Spieler haben Diebeskarten in der Farbe dieses Spielers gelegt, stehlen sie nun bei ihm - wurde keine Erntehelferkarte gespielt, gehen die Spieler mit Diebeskarten leer aus. Ist ein Dieb zu Besuch gekommen, erhält dieser soviele Punkte, wie dies durch die rechte Zahl in der ersten Reihe der Ertragskarte des bestohlenen Spielers angezeigt wird. Der bestohlene Spieler erhält die Punkte links daneben. Bei zwei Dieben erhalten die Diebe soviele Punkte, wie dies der rechten und der mittleren Zahl entspricht, der Besitzer der Karte die Punkte ganz links. Kommen sogar 3 oder mehr Diebe zu "Besuch", wird die Frucht im Streit zerquetscht und niemand bekommt Punkte. Es gibt noch zwei Sonderkarten: Die Karte mit der Heugabel teilt die Punkte unter allen Beteiligten an einer Ertragskarte genau auf (es gibt in jeder Konstellation für den Erntehelfer/Dieb die gleiche Punktzahl) und die Karte mit dem Dieb. Dadurch erhält der Besitzer dieser Karte 2 Punkte, wenn er seinen Dieb einsetzt. Dabei ist es egal, ob der Dieb erfolgreich war oder nicht. Alle Punkte werden auf einem Blatt notiert.
  1. Karten aufnehmen: Jeder Spieler nimmt nun wieder seine ausgespielte Handkarte zurück auf die Hand und eine neue Runde kann beginnen.
Das Spiel endet, sobald alle 9 Ertragskarten durchgespielt wurden. Es gewinnt dann der Spieler, der am meisten Punkte notiert bekommen hat. Bei einem Gleichstand wird durch ein Stein-Schere-Prinzip dieser Gleichstand aufgelöst.

Es gibt noch zwei Varianten:
(Troudi 19.10.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von JKLM Games

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Tatsächlich ist das Thema ein wenig blöde, dafür haben wir es dann aber mit einem sehr soliden - wenn auch von der Idee her nicht ganz neuem - Kartenbluffspiel zu tun: Die Spieler müssen vor allem die anderen Spieler richtig einschätzen: D.h. spielt Superfred jetzt seinen Erntehelfer und lohnt sich mein Bandit oder nicht - oder bin ich doch besser damit beraten, meinen eigenen Erntehelfer einzusetzen. Auch der Wert der Ertragskarten ist dabei natürlich immer enorm wichtig: Wenn eine hohe Karte ausliegt, ist die Gefahr beim Ausspielen eines Erntehelfers sehr groß, dass man bestohlen wird. Trotzdem heißt das nicht automatisch, dass eine wertniedrigere Karte automatisch durchgeht. Insgesamt ein sehr ordentliches Zockerspiel, das Spaß macht, weil es kurzweilig und schnell erklärt ist. Das Spiel ist für ca. 10 Euro im Handel erhältlich.

Weitere Meinungen zu Fruit Bandits:
milenea :
nettes Spielchen, keine neue Idee, aber der Mechanismus funktioniert gut . Ideal zum Abschluss eines Spieleabends
Superfred :
Fruit Bandits ist einfaches und schnelles Zockerspiel für zwischendurch, welches selten länger als 10 Minuten dauert. Gut, das Thema ist aufgesetzt, also ich kann mit Marmeladenwettbewerben nichts anfangen, und auch der Einfluss ist eher gering, ein Zockerspiel eben. Wer Spiele mag, bei denen man sich überlegen muss, was seine Mitspieler wohl denken könnten, was wiederum anderen Mitspieler vielleicht denken können, dem wird Fruit Bandits gefallen. Wirklich neues bietet dieses Spiel aber nicht.
millibeth :
das Spiel und ein Glas leckere Marmelade wäre eine astreine Empfehlung als kleine Aufmerksamkeit für jemanden, der zwar gerne spielt, aber auf langatmige Erklärungen und Grübeleien verzichten will.
Hier kann auch dein Kommentar zu Fruit Bandits, hier kannst du ihn abgeben.

Fragen zu Fruit Bandits? Schickt uns eine mail.