Friedrich |
Auf
einen Blick: Verlag : Histogame Autor : Richard Sivél Grafik : Andreas Töpfer und Richard Stubenvoll Spieleranzahl : 3-4 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : 150+ min. Erscheinungsjahr : 2004 Spielart: Strategiespiel ZUR HAUPTSEITE |
Das
Spielmaterial 1 Spielplan - 24 Generäle - 1 Rundenzähler - 200 Taktische Karten - 5 Armeepläne - 1 Postkarte - 11 Trosse - 18 Schicksalskarten - 2 Karten "Spielhilfe" - 1 Beiblatt (englisch) - 1 Spielregel |
Weitere
Infos: - Die Homepage von Histogame |
Troudi vergibt 8 von 10
Punkten: Keine Frage - natürlich ist bei dem Ziehen der Taktischen Karten eine ganze Portion Glück dabei. Natürlich kommt dadurch ein Glücksfaktor ins Spiel, trotzdem ist und bleibt "Friedrich" ein gutes und hochinteressantes Spiel: Grundsätzlich ist schon einmal die Ausstattung toll - der Spieler kriegt einiges an Material an die Hand. Bei dem sehr detaillierten und schön gestalteten Spielplan kriegt man tatsächlich den Eindruck, da irgendwelche Truppen zu bewegen. Auch die geheime Zuteilung der Einheiten auf dem eigenen Armeeplan ist ein gutes Element, weiß der Gegner im Endeffekt doch nie, mit vielen feindlichen Armeen er es genau zu tun hat. Wichtig bei "Friedrich" ist vor allem, dass man einen Plan hat, den man auch konsequent verfolgt: Für die Preußen hat sich eine defensive Vorgehensweise als praktikabel erwiesen. Besonders interessant ist hierbei die Option, im Kampf auf -1 zu spielen und sich dann mit minimalen Verlusten eine Stadt weit zurückzuziehen. Am Anfang hat Preußen zwar eine klare Überlegenheit, aber mit dem relativ schnellen Dahinscheiden Hannovers ist man schnell an allen Fronten gefordert und muss seine Generäle wohlüberlegt verteilen und einsetzen. Bis zum Ausscheiden aller gegnerischen Mächte durchzuhalten ist tatsächlich eine kolossale Aufgaben, besonder weil man später im Spiel weniger Taktische Karten auf die Hand bekommt. Aber auch die anderen Parteien haben es nicht leicht: Für sie läuft das Spiel recht schleppend an und anfangs muss man sehr gezielt vorgehen, um den Preußen Gebiet abjagen zu können. Diesen Parteien bleibt vor allem eine Option: Zu versuchen, Preußen möglichst in Gebieten mit gleichen Symbolen anzugreifen, so dass der Preuße möglichst keine Karten mehr zur Verfügung hat und schnell hohe Armeeverluste hat. Dagegen spricht natürlich andererseits wieder, dass auch hier jede Partei ihr eigenes Ziel verfolgt und das Spiel gewinnen will. Auch die kleinen Verbündeten sind sehr interessant, da auch sie bei richtigem Einsatz immer wieder in der Lage sind, preußische Armeen zu binden, die dann an anderer Stelle wieder fehlen. Insgesamt ließe sich hier jetzt noch stundenlang über Strategien sprechen, die zum Sieg führen. Allein die Taktischen Karten machen einem manchmal einen Strich durch die Rechnung, letztendlich reflektieren sie aber historische Ereignisse, nehmen aber im Erweiterungsspiel schon ein bisschen zu viel Einfluss. Ein großes Plus des Spiels ist auch die konstante Spannung während des Spiels. Bei vielen Spielen dieses Genres sitzt man häufig recht lange herum, während die anderen ihren Zug machen. Nicht so bei "Friedrich": Die Beobachtung der Züge der Mitspieler ist nicht nur absolut notwendig, um eine eigene Strategie zu entwickeln, sondern verändert die Lage auch häufig in dem Maße (besonders beim preußischen Spieler), dass man längst beschlossene Taktiken wieder über Bord werfen muss, um schnell umzuorganisieren. Fazit: "Friedrich" ist auf jeden Fall ein Strategiespiel, das durch die Taktischen Karten aber auch eine nicht von der Hand zu weisende Glückskomponente enthält. Dafür ist das Spiel hochspannend und interessant, besonders die Preußen zu spielen stellt eine echte Herausforderung dar. Das Spiel ist sowohl mit 3 als auch mit 4 Spielern gut spielbar. "Friedrich" sollte man auf jeden Fall mal ausprobiert haben. Das Spiel ist für ca. 40 Euro im Handel zu haben. |