Fleet 1715

Vielen Dank an Clicker Spiele für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Clicker Spiele
Autor : Stephan Riedel
Graphik : Bernhard Kilchmann / Stephan Riedel
Spieleranzahl : 1-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30+ min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart : Deduktionsspiel



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Fleet 1715 von Clicker Spiele

Das Spielmaterial
48 Infokarten - 12 + 4 Ereigniskarten - 8 Auftragskarten - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch)

Anmerkung
Die Spieler sollten sich unbedingt von der Homepage des Verlages (http://www.clicker-spiele.de) die Matrix herunterladen und ausdrucken, auf der die Informationen der einzelnen Karten aufgeschrieben werden können. Das erleichtert den Spielablauf erheblich. Man kann sich natürlich seine eigenen Notizen anlegen, das ist dann aber wesentlich schwieriger und überflüssig aufwändig.

1715 war eine mächtige spanische Flotte an der Küste Floridas unterwegs, um ihre wertvolle Fracht nach Europa zu bringen. Doch ein starker Sturm machte dem Glanz ein Ende und die Schiffe sanken vor der Küste. Nun sind mehrere Forscher auf Hinweise über diese Schatzflotte gestoßen und machen sich an die Recherche: Mit Hilfe verschiedener Informationen gilt es, die Namen, die Tiefe, die Fracht und die Art der einzelnen Schiffe zu bestimmen, um so an die Fracht gelangen zu können.

Vor dem Spiel werden zunächst die 4 großen Ereigniskarten so bereit gelegt, dass die einzelnen Küstenabschnitte auf diesen Karten eine durchgehende Küstenlinie bilden. Die kleineren Ereigniskarten werden zur späteren Verwendung bereitgelegt. Danach wählen die Spieler ein Szenario aus und sortieren dann die Infokarten aus, die nicht den entsprechenden Buchstaben des Szenarios zeigen. Die verbleibenden Infokarten werden gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt. Die übrigen Karten bilden den Nachziehstapel. Die Szenarios haben jeweils unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, wie aus der Tabelle in der Anleitung ersichtlich wird. Die Auftragskarten werden gemischt und jeder Spieler nimmt sich eine der Karten. Diese Karten definieren das Ziel jedes Spielers: Wenn auf der Auftragskarte ein Schiffsname steht, dann muss der Spieler herausfinden, welche Ladung das Schiff geladen hatte, von welchem Typ es ist und wo und wie tief das Wrack liegt. Wenn eine Auftragskarte den Namen eines Fundortes zeigt, dann muss der Spieler nach dem Wrack, der Tiefe, dem Schiffstyp und der Ladung des Schiffes suchen. Ein Startspieler wird ermittelt und das Spiel kann beginnen.

Der Startspieler und danach ist dann immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Der Spieler fragt immer seinen linken Nachbarn, ob er eine Karte mit einer bestimmten Information (z.B. Wassertiefe, Ladung, Schiffstyp, Schiffsname, Fundort) auf der Hand hat. Ist dies der Fall, muss der gefragte Spieler dem aktiven Spieler diese Karte geben. Wenn nicht, muss der nächste Spieler links neben dem befragten Spieler eine Karte abgeben usw.. Hat kein Spieler eine entsprechende Karte, dann kann der aktive Spieler noch ein zweites Mal nach einer Infokarte fragen. Gibt es auch diese Karte nicht, dann ist sein Zug beendet.

Sobald der aktive Spieler eine Karte von einem Mitspieler erhalten hat, ist sein Zug beendet. Er muss diese Karte nun auswerten. Dabei erhält er verschiedene Informationen, die er nun auf seiner Matrix eintragen kann. Dabei gibt es auf den Karten immer Hinweise, die bestimmte Informationen durch Ausschlussverfahren preisgeben. So kristallisiert sich nach und nach die Lösung heraus.

Sobald jeder Spieler einmal an der Reihe war, wird eine Karte vom allgemeinen Nachziehstapel aufgedeckt und für alle gut sichtbar auf den Tisch gelegt. Die Informationen auf der Karte können auch mit den Ereigniskarten dargestellt werden. Auch diese Informationen werden auf den Matrixen der Spieler eingetragen. Wenn es keinen Nachziehstapel mehr gibt, dann entfällt diese Phase.

Sobald ein Spieler glaubt, die richtige Lösung gefunden zu haben, notiert er diese auf einem Blatt und legt sie in die Mitte der Spielfläche.

Das Spiel endet, sobald alle Spieler eine Lösung in die Mitte des Tisches gelegt haben. Die Lösungen für die einzelnen Rätsel können dann auf der Homepage des Verlages überprüft werden. Es gewinnt der Spieler, der zuerst eine Lösung für sein Rätsel finden konnte.


(Troudi 20.04.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Clicker

Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:
"Fleet 1715" ist ein hochinteressantes Deduktionsspiel, welches allerdings unsere Spielegruppe gespalten hat. Nüchtern betrachtet ist "Fleet 1715" eine variable Rätselaufgabe im Stil des „Logik-Rätsels“wie aman es zum Beispiel aus dem Magazin P.M. kennt. In eine Kreuzmatrix, die man von der Clicker-Homepage herunterladen kann, werden Informationen eingetragen, so dass nach und nach die gesuchten Zusammenhänge sichtbar werden. Prinzipiell kann man zwar auch ohne die Matrix das Rätsel lösen, sie vereinfacht das Lösen allerdings deutlich. Durch das Kombinieren der schön gestalteten Spielkarten können somit insgesamt 16 unterschiedliche Rätsel gelöst werden. Ob die Lösung tatsächlich richtig ist, kann man ebenfalls dann wieder auf der Clicker-Homepage überprüfen. Natürlich ist so ein komplexes Deduktionsspiel nichts für jedermann und passt sicherlich auch nicht zu jedem Spieleabend, denn es geht sehr ruhig zu. Jeder rätselt vor sich hin. Nach und nach kommen weitere Informationen ins Spiel und irgendwann hat hoffendlich ein Spieler dann auch die richtigen Antworten parat. Allein oder in einer kooperativen Gruppe spielt sich Fleet sehr gut, immer unter der Voraussetzung, dass man Rätselspiele mag. Allerdings kann das Spiel gegeneinander sehr destruktiv ablaufen, da man einen Mitspieler nach einer Karte zu einer bestimmten Information fragen muss, die dann ebenfalls weitergegeben werden muss. Wenn hier immer die gleichen Karten mit schwer zu verarbeitenden Infos weitergereicht werden, kann das Spiel schnell langatmig werden. Welcher Spieler gibt schon freiwillig einfach zu verarbeitende Informationen an seine Mitspieler weiter, wenn er selber gewinnen möchte. Somit wird "Fleet 1715" wohl leider einer sehr kleinen Zielgruppe gefallen, diese wird es dann aber auch exzessiv spielen. Wem Sudokus auf Dauer zu einfach und zu langweilig werden, kann bei Fleet sicherlich bedenkenlos zuschlagen. Allen anderen Deduktionsspielen-Begeisterten kann man hier eher das hervorragende "Old Town", ebenfalls von Stefan Riedel, empfehlen, bei dem das „gegeneinander deduzieren“ deutlich besser gelöst worden ist. Im Handel "ist Fleet 1715" für rund 10 Euro erhältlich.

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