Fjorde

Vielen Dank an Hans im Glück für die Zusendung eines Rezensionsexemplars

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Franz-Benno Delonge
Spielanzahl : 2 Spieler
Alter : ab 8 Jahre
Dauer : 30-45 min (3 Runden)
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Legespiel

Auszeichnungen:
IGA Two Player Nominierungsliste 2005
Japanese Best Foreign Game for Beginners 2005 (Platz 9)

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Das Spielmaterial:
40 sechseckige Landschaftsplättchen - in beiden Spielerfarben je 4 Höfe und je 20 Marker - 1 Anleitung

Das Spiel ist zweigeteilt. Zunächst wird mit den Plättchen eine Landschaft gebaut, auf der die eigenen Höfe geschickt verteilt werden sollten. Die Landschaft besteht dabei aus den Bergen, Wiesen und Wasser. Sind alle Plättchen eingebaut, versucht jeder Spieler von seinen Höfen aus möglichst viele Plättchen einzunehmen. Der Spieler der nach drei kompletten Durchgängen die meisten Felder einnehmen konnte, gewinnt das Spiel.

Zu Beginn einer Runde werden die drei Startplättchen aussortiert und in der Tischmitte entsprechend zusammengefügt. Die restlichen 37 Plättchen werden gemischt und verdeckt bereit gelegt.  Jeder Spieler erhält noch die 4 Höfe und 20 Marker in seiner Farbe und schon kann das Spiel beginnen.

1. Spielhälfte - Die Entdeckung:
Damit eine Landnahme möglich ist. muss dieses Land zunächst einmal gebildet werden. In der ersten Spielhälfte werden dazu Plättchen an die bereits bestehende Landmasse angebaut und Höfe gesetzt. Die Marken werden erst in der zweiten Spielhälfte benötigt. Gezogen wird abwechselnd. In der ersten Runde wird ein Startspieler zufällig ausgewählt. In den Folgerunden beginnt immer des Spieler mit den wenigsten Punkten. Der aktive Spieler nimmt sich zunächst ein verdecktes oder ein offen ausliegendes Plättchen, das es in die Landschaft einzubauen gilt. Am Anfang des Spiel liegen nur verdeckte Plättchen aus, im weiteren Verlauf können offene Plättchen dazu kommen. Folgende Bauregeln gilt es beim Einbau der Plättchen zu beachten:
Nachdem ein Plättchen angelegt worden ist, darf der aktive Spieler noch einen Hof auf dieses Plättchen stellen. Höfe dürfen nur auf Wiesen gestellt werden. Einmal gesetzte Höfe dürfen nicht mehr verändert werden. Gibt es keine verdeckten Plättchen mehr, geht das Spiel in seine zweite Hälfte.

2. Spielhälfte - Die Landnahme:
Der Spieler der nicht das letzte Plättchen angelegt hat beginnt die zweite Hälfte. Nun geht es darum mit seinen Markern möglichst viele Plättchen zu belegen. Gesetzt wird wieder abwechselt. Dabei gelten die folgenden Setzregeln:
Kann ein Spieler keinen Marker setzten, so passt er solange wie der andere Spieler noch Marker setzten kann. Können beide Spieler keine Marker mehr setzten endet die Runde.

Die Anzahl der gelegt Marker wird notiert. Der Spieler mit den meisten gelegten Markern ist Sieger dieser Runde. Nun werden noch zwei weitere komplette Runden nach dem gleichen Ablauf gespielt. Wer nach drei Runden die meisten Punkte erzielt hat gewinnt das Spiel. Bei Punktegleichstand gewinnt der Spieler, der die meisten Runden gewonnen hat.
(Superfred 24.05.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück
 
Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:
"Fjorde" ist ein kleines unterhaltsames Legespiel für zwei Personen. Interessant ist, dass wirklich jeder, der es zum ersten mal sieht, fragt, ob es sich um eine Carcassonne-Variante mit sechseckigen Plättchen handelt. Gut, wenn man die Plättchen auf dem Tisch sieht, könnte man auf dieses Gedanken kommen. Bis auf das Anlegen der Plättchen, gefolgt vom möglichen Setzen von Spielfiguren hat das Spiel mit Carcassonne aber nicht viel gemeinsam. Wenn überhaut erinnert "Fjorde" eher an Go, bei dem es ja auch darum geht, Steine auf ein Feld zu setzten um dadurch Gebiete abzustecken. Auch wenn sich die Regeln zunächst einmal sehr strategisch anhören, sind wirkliche strategische Züge eher selten. Da Zugzwang herrscht kommt es immer wieder vor, dass man gezwungen wird, ein Teil so anzulegen, dass der Mitspieler mehr profitiert als man selber. Im ungünstigen Fällen kann dadurch schon mal Punkte an den Mitspieler abgeben, die man dann nur schwer wieder zurückgewinnen kann. Auch die zweite Hälfte kann sehr unterschiedlich ablaufen. Hier kann es sehr spannend zugehen, es kann aber auch vorkommen, dass man relativ schnell sieht wer wie viele Felder einnehmen wird und sich so das Legen der Marker sparen kann. Immerhin spielt man "Fjorde"  dreimal komplett durch, so dass sich Glücksfaktor relativieren sollte. Wer ein interessantes Legespiel sucht, sollte sich "Fjorde" ruhig mal anschauen, allerdings sollte man keine zu hohen taktischen Anforderungen an das Spiel haben. Wem dieses nicht stört erhält ein gut gemachtes 2er-Spiel, welches für rund 15 Euro im Laden erhältlich ist. Ob "Fjorde" ein Erfolg wird bleibt abzuwarten. Vielleicht hätte man das Spiel einfach nur "Die Fjorde von Carcassonne" nennen sollen...

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