Fischmarkt

Auf einen Blick:
Verlag : Clementoni
Autor : Mario Papini
Graphik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Versteigerungsspiel

Auszeichnungen:
Spiel des Jahres 2006 Empfehlungsliste

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Fischmarkt von Clementoni

Das Spielmaterial
1 Wertungstafel - 70 Fischkarten - 16 Preistafeln - 16 Nachfragekarten - 110 Münzen - 1 Anleger - 10 Eisblöcke - 5 Sichtschirme - 5 Spielertafeln - 10 Kontostandanzeiger - 1 Anleitung

Auf Fischmärkten geht es bekanntlich immer hoch her: Wer kann die frischeste Ware an Land ziehen und den Fischern den gesuchten Fisch abkaufen, den er dann möglichst ertragreich an seine Kunden weiterverkauft oder auch an die anderen Fischhändler. Ein Risiko bleibt natürlich immer, denn nicht unbedingt findet man auch einen Abnehmer für seinen Fisch. Nur wer hier geschickt handelt und spekuliert, kann auf dem Fischmarkt das schnelle Geld machen.

Vor dem Spiel wird die Wertungstafel auf den Tisch gelegt. Alle Karten werden nach ihrer Rückseite sortiert, gemischt und bilden drei verschiedene Nachziehstapel. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält den Sichtschirm, eine Spielertafel, zwei Eisblöcke und Münzen im Wert von 50. Seinen kleinen Kontostandsanzeiger stellt jeder Spieler auf die 50 der Wertungstafel, den runden Stein in seiner Farbe auf die 0 der Hunderterleiste. Nun kann das Spiel beginnen.

Das Spiel wird in Runden gespielt, wobei jede Runde nach einem vorgegebenen Schema abläuft, das in jeder Runde gleich ist: Zuerst wird die Nachfrage festgestellt und dnach kommen frische Fische auf den Markt, dann können die Händler den Fisch von den Fischern kaufen, untereinander verkaufen und an den "Kunden" verkaufen.

In jeder Runde werden zuerst soviele Nachfragekarten vom verdeckten Stapel aufgedeckt, wie Spieler teilnehmen. So lässt sich erkennen, welche Fischsorten überhaupt einen Abnehmer finden werden. Als nächstes erhält jeder Spieler eine Preistafel, die er sich ansieht und hinter seinen Sichtschirm legt. Auf der Preistafel ist angegeben, wieviel Geld man bei einem Verkauf für Fische mit braunem Hintergrund und wieviel man für Fische mit grauem Hintergrund erhält.

Danach bringen die Fischer nun ihre Ware auf den Markt. Es ist immer ein Fischer mehr im Spiel, als Spieler teilnehmen. Unter jeden aktiven Fischer werden in den ersten beiden Spielrunden jeweils 3 Fischkarten vom verdeckten Stapel gelegt, in den letzten beiden Runden jeweils 4 Karten.

Nun können die Spieler versuchen, den Fang der einzelnen Fischer zu kaufen. Dazu legen sie hinter ihrem Sichtschirm so viel Geld auf das Boot des jeweiligen Fischers wie sie bereit sind, für diese Ladung zu bieten. Sind alle Spieler damit fertig, werden alle Sichtschirme entfernt und die Gebote verglichen. Der Spieler mit dem höchsten Gebot erhält jeweils die komplette Ladung des entsprechenden Fischers und zahlt sein Geld an die Bank. Bei einem Gleichstand bleibt das Geld zunächst liegen. Nachdem alle anderen Ladungen verkauft wurden, wird nochmal zwischen den Spielern geboten, die einen Gleichstand hatten. Sie stellen ihre Sichtschirme wieder auf und legen für den entsprechenden Fischer ein neues Gebot aus. Danach wird erneut verglichen und der Spieler mit dem höheren Gebot erhält die Ware. Wenn für einen Fischer gar kein Gebot abgegeben wird, kommen die Fischkarten auf den Ablagestapel.

Als nächstes werden die Nachfragekarten verteilt. Dazu nimmt ein Spieler die 4 offenen Karten auf die Hand und zusätzlich dazu eine weitere Nachfragekarte vom verdeckten Nachziehstapel. Diese Karten mischt er gut und gibt jedem Spieler eine Karte. Die übrig gebliebene Karte kommt als oberste Karte auf den Stapel mit den Nachfragekarten zurück. Nun wissen die Spieler, welche Fische sie zu welchen Preisen verkaufen können: Ein Spieler hat jeweils Kunden für die beiden auf der Nachfragekarte angegebenen Fischsorten. Dafür erhält er jeweils soviel Geld, wie auf den Preistafeln angegeben.

Zunächst können die Spieler aber noch untereinander handeln. Dabei sind alle denkbaren Handelsvereinbarungen erlaubt, d.h. Fische dürfen im Tausch gegen andere Fische oder auch Geld getauscht werden. Lediglich Eiswürfel dürfen nicht Gegenstand des Handels sein.

Wenn kein Spieler mehr handeln möchte, können die Spieler nun ihre Fische an die Bank verkaufen. Jeder Spieler kann beliebig viele Fischkarten verkaufen, solange sie seiner Nachfragekarte entsprechen. Pro Fisch erhält er dabei das Geld aus der Bank, wie auf seiner Preistafel angegeben. Für Hummer und Heringe gibt es dabei immer den aufgedruckten Preis, unabhängig von den Nachfragekarten. Dabei erhält der Spieler zunächst Bargeld, bis er wieder 50 Geldeinheiten hinter seinem Sichtschirm liegen hat. Die restlichen Geldeinheiten werden ihn mit seinem Kontonstandsanzeiger auf der Wertungstafel gutgeschrieben. Hat ein Spieler dann immer noch Fischkarten übrig, hat er zwei Möglichkeiten: Entweder friert er sie bis zur nächsten Runde ein (pro Eiswürfel beliebig viele Fischer einer Sorte) oder er entsorgt sie und legt sie auf den Ablagestapel. Dafür werden dann allerdings 5 Geldeinheiten pro Fischkarte fällig.

Das Spiel endet nach der vierten Runde. Jeder Spieler zahlt dann noch sein Bargeld auf sein Konto ein und dementsprechend wird der Kontostandsanzeiger ein letztes Mal versetzt. Fischkarten, die ein Spieler bis dahin nicht loswerden können, müssen nun noch davon abgezogen werden. Der Spieler mit dem höchsten Kontostand auf der Wertungstafel gewinnt das Spiel.

(Troudi 27.10.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Clementoni

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Bei uns in den Testrunden ist das Spiel sehr unterschiedlich angekommen: Den meisten Spielern hat das Spiel gut gefallen und viel Spaß gemacht, andere sahen in dem Mechanismus einen rein glücksabhängigen Mechanismus, der den Spielverlauf kaum beeinflussbar macht. Dabei sollte man aber immer bedenken, dass es sich bei "Fischmarkt" um ein Versteigerungs- und Verhandlungsspiel handelt - und das sogar um ein sehr gutes. Grundsätzlich ist natürlich vorhersehbar, welche Fische man wohl zum Verkauf bekommen wird und erfahrungsgemäß wird der erfolgreiche Handel nicht nur durch Glück bei der Versteigerung und der Zuteilung der Nachfragekarten, sondern letztendlich vor allem durch viel Geschick bei der Verhandlungsphase mit den anderen Spielern bestimmt. Und wenn alle mitspielern - das ist die Bedingung bei dem Spiel - dann muss auch gehandelt werden. Außerdem überschätzen viele Spieler die Wichtigkeit des Verkaufs: Oft genügt der Verkauf von wenigen Fischen, wenn man dafür dann nicht zuviel Geld investiert hat. Häufig genug ist es passiert, dass Spieler in der Versteigerungs- und Verhandlungsphase ihre gesamte Barschaft auf den Kopf gehauen haben - und dann kann man viel verdienen und kommt trotzdem auf der Wertungstafel nicht wesentlich weiter. Spieler die nur wenig investiert haben, konnten hier wesentlich bessere Fortschritte und Ergebnisse erzielen. Auch vor der Benutzung der Eiswürfel zieren sich viele Spieler - aber schließlich hat man nur 4 Spielrunden und ganz blind geht man ja auch nicht in die Verkaufsphase. Letztendlich bleibt bei mir der Eindruck einer wirklich guten Simulation der Situation auf einem Fischmarkt zurück - da weiß man ja auch nicht immer, was man kriegt und was man davon wirklich verkaufen kann. Hier ist vor allem notwendig, seine Finanzen vernünftig einzusetzen und gut zu verhandeln. Ein Quentchen Glück bleibt natürlich, insgesamt fanden wir das Spielkonzept aber sehr überzeugend. Am besten einfach selber ausprobieren. "Fischmarkt" ist im Handel für absolut angemessene 14-15 Euro erhältlich.

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